Ab Oktober bietet auch der BVB seinen 1000 Beschäftigten das Ticket an

Rund 300 Firmen aus Dortmund nutzen bereits das „DeutschlandTicket JOB“ – 18.000 Tickets verkauft

Das „Deutschlandticket Job“ soll ab dem 1. Oktober auch für BVB-Mitarbeiter:innen erhältlich sein.
Das „Deutschlandticket Job“ soll ab dem 1. Oktober auch für BVB-Mitarbeiter:innen erhältlich sein. Quelle: DSW21/Jörg Schimmel

Das Angebot des sogenannten „DeutschlandTicket Job“ (Job-Ticket) erfreut sich derzeit in Dortmund großer Beliebtheit: Nicht einmal 18 Monate nach der Einführung hat die Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) bereits Verträge mit rund 300 ansässigen Firmen. Ab dem 1. Oktober 2024 ist das Job-Ticket auch für BVB-Mitarbeiter:innen erhältlich.

Das Job-Ticket als eine kostengünstigere Version des Deutschlandtickets

Das im Frühjahr 2023 eingeführte Deutschlandticket kostet derzeit 49 Euro. Für diesen Preis können Abonnent:innen aktuell einen Monat lang überall in Deutschland den Regional- und Nahverkehr nutzen. Ab Januar 2025 soll der Preis des Tickets jedoch von 49 auf 58 Euro pro Monat steigen. Das haben die Verkehrsminister:innen der Länder am Montag, 23. September, in einer Sondersitzung entschieden.

Die DSW21 transportiert pro Spiel tausende von Fans zum Stadion und wieder zurück.
Die DSW21 transportiert pro Spiel tausende von Fans zum Stadion und wieder zurück. Foto: Jörg Schimmel für DSW21

Mit dem Job-Ticket soll das Angebot attraktiver werden: Vorausgesetzt, der Arbeitgeber übernimmt (mindestens) 25 Prozent der Kosten, gewähren Bund und Länder weitere fünf Prozent Rabatt. Arbeitnehmer:innen können aktuell für 34,30 Euro im Monat überall in Deutschland den Nahverkehr nutzen.

Ab Januar 2025 steigt der Preis für das Job-Ticket entsprechend auf 40,60 Euro an. Der BVB will zudem ab dem 1. Oktober dieses Jahres als Arbeitgeber 50 Prozent der Ausgaben übernehmen.

Derzeit nutzen in Summe 18.000 Mitarbeitende das vergünstigte Nahverkehrsticket. Unternehmen und Firmen wie die Stadt Dortmund, die Industrie- und Handelskammer sowie die Sparkasse Dortmund greifen auf das Angebot der DSW21 zurück.

Die Antragsstellung eines Job-Tickets ist für Mitarbeiter:innen unkompliziert: Sie erfolgt online, wodurch ein eher geringer Verwaltungsaufwand entsteht. Das Angebot der Flatrate sei zudem ein wichtiger Punkt für die Firmen und Unternehmen, sowohl zur Mitarbeitendenbindung als auch im Sinne des Klimaschutzes.

DSW21 und BVB planen weitere Projekte zur Reduzierung der Schadstoffemission

Als „Partner für nachhaltige Mobilität“ bringt die DSW21 pro Spiel rund 30.000 Fans zum Stadion und wieder zurück und trägt so zur Senkung der Schadstoffemission an Heimspieltagen bei. Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen die Handballdamen und die Fußballfrauen der Schwarzgelben. Gemeinsam mit der DSW21 verfolgt der BVB das Ziel, „Schadstoffemissionen signifikant und stetig zu reduzieren“.

v.l. Ulrich Jaeger (DSW21), Andrea Engelke (DSW21) und Carsten Cramer (BVB).
v.l. Ulrich Jaeger (DSW21), Andrea Engelke (DSW21) und Carsten Cramer (BVB). Foto: BVB / Alexandre Simoes

„Das DeutschlandTicket Job ist eine große Erfolgsgeschichte. Wir freuen uns, dass wir ihr gemeinsam mit dem BVB ein weiteres Kapitel hinzufügen können“, sagt Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand von DSW21.

Zudem erhofft er sich, dass weitere Unternehmen auf das Angebot des Job-Tickets aufmerksam werden. Aus der Sicht von Jaeger sei dieses nämlich „ein wirkungsvolles Instrument zur Bindung von Mitarbeitenden“.


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  1. Deutschlandticket: Nach Tarifrevolution muss Revolution von ÖPNV-Angebot kommen (PM ACE)

    Nachdem die Preiserhöhung für das Deutschlandticket ab 2025 feststeht, wird auf der aktuellen Verkehrsministerkonferenz über die künftige Ausgestaltung des Deutschlandtickets diskutiert. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, appelliert an die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern, sich jetzt auf den Ausbau des ÖPNV zu fokussieren. Die Auflösung des Tarifdschungels durch das Deutschlandticket kommt einer ÖPNV-Revolution nahe. Diese Erfolgsgeschichte muss aus Sicht des ACE fortgeschrieben werden – mit einem Angebotsausbau.

    Dafür hat sich der ACE auch bei der heutigen öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes eingesetzt.

    Marc-Philipp Waschke, Referent für Verkehrspolitik beim ACE, erläutert seine heutige Stellungnahme: „Komplizierte Übergänge zwischen Tarifverbünden gehören mit dem Deutschlandticket erfreulicherweise der Vergangenheit an. Umsteigen mit langen Wartezeiten, niedrige Taktungen und überfüllte Züge zu Hauptverkehrszeiten sind jedoch vielerorts noch Realität. Nach der Tarifrevolution muss deswegen die Angebotsrevolution folgen: Ohne Angebotsausbau und Modernisierung der Infrastruktur wird es schwer, mehr Menschen zum Umstieg zu bringen. Schon im Koalitionsvertrag der Ampelparteien wurde ein Ausbau- und Modernisierungspakt für den ÖPNV angekündigt. Nun müssen Taten folgen, damit Menschen im ländlichen und suburbanen Raum auch ohne Pkw mobil sein können. Dafür braucht es ein zuverlässiges, günstiges, schnelles, regelmäßiges, barrierefreies und vor allem aufeinander abgestimmtes Bahn- und Busangebot. Der ÖPNV in Deutschland ist nicht nur ein wesentlicher Baustein, um eine sozialgerechte und ökologische Verkehrswende zu erreichen, er ist auch wichtiger Teil der Daseinsvorsorge.“

    Aus Sicht des ACE sind folgende Veränderungen erforderlich:

    Ausbauoffensive: Der Ausbau- und Modernisierungspakt muss schnell konkretisiert werden und größere Ambitionen verfolgen, als nur den Status quo des ÖPNV zu verbessern.

    Bessere Taktung: Es bedarf mindestens eines Stundentakts im ländlichen Bus- und Bahnbetrieb.

    Verlagerungspotential: Das Angebot in Räumen mit potenziell großer Nachfrage und gebündelten Verkehrsströmen muss ausgebaut werden, insbesondere auf belasteten Strecken des Pendelverkehrs.
    Autonome Shuttles: Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, sollten autonom fahrende Busse und Bahnen forciert werden.

    Planbarkeit: Es muss klar sein, wie sich der Preis des Deutschlandtickets bis mindestens 2030 entwickeln wird.

    Sozialverträglichkeit: Übertragbare Familientickets und bundesweit einheitliche Sozialtickets müssen eingeführt werden.

    Weiterführende Informationen

    >> Vollständige Stellungnahme des ACE: https://www.bundestag.de/resource/blob/1022946/0e529cf0413a8bd2929f278b25e379ae/20-15-297-F-ACE.pdf

    >> Langfristige Klarheit bei Preis und Finanzierung des Deutschlandtickets notwendig: https://presse.ace.de/pressemitteilungen/presse-detail/news/langfristige-klarheit-bei-preis-und-finanzierung-des-deutschlandtickets-notwendig/

    >> Politische Positionen des ACE: https://presse.ace.de/verkehrspolitik/position/

    Über den ACE Auto Club Europa:

    Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa ist seit 1965 als engagierte Gemeinschaft für alle modernen mobilen Menschen da, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Als Mobilitätsbegleiter hilft der ACE international, unbürokratisch und unabhängig. Kernthemen sind die Unfall- und Pannenhilfe, Verkehrssicherheit, Verbraucherschutz, Elektromobilität und neue Mobilitätsformen.

  2. Deutschlandticket: Finanzierung muss gesichert werden (PM ACE)

    Die Zukunft des Deutschlandtickets ist gefährdeter denn je. Die zehnte Novelle des Regionalisierungsgesetzes sieht die Übertragung von unverbrauchten Finanzmitteln ins nächste Jahr vor, um das Deutschlandticket auch 2025 finanzieren zu können. Jetzt ist offen, ob das Gesetz noch vor Auflösung des Bundestages beschlossen werden kann.

    Ohne das Gesetz drohen finanzielle Lücken, wodurch der Preis des Deutschlandtickets über den bereits beschlossenen Preissprung auf 58 Euro noch weiter steigen könnte. Darüber hinaus bleibt die dauerhafte Finanzierung des beliebten Tickets durch Bund und Länder ohnehin weiter offen. Das Regionalisierungsgesetz sieht lediglich bis Ende 2025 eine Mitfinanzierung des Bundes in Höhe von 1,5 Milliarden Euro jährlich vor. Bund und Länder müssen das ÖPNV-Angebot als wichtigen Teil der Daseinsvorsorge dauerhaft stärken. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, fordert eine langfristige Sicherung des Deutschlandtickets.

    Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, warnt: „Das Deutschlandticket darf nicht zum Spielball der Politik werden. Die Menschen brauchen Planungssicherheit und das Vertrauen, dass nachhaltige Mobilität bezahlbar bleibt. Es wäre unverantwortlich, wenn das Deutschlandticket durch politische Blockaden und einen vorgezogenen Wahlkampf gefährdet wird. Gerade jetzt müssen alle demokratischen Parteien zum Wohle der Bevölkerung eine geplante Gesetzesänderung trotz Bruch der Ampel-Koalition beschließen. Wir brauchen klare Finanzierungszusagen seitens der Politik, um das Deutschlandticket langfristig zu sichern.“

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