„DOXS RUHR ist ein Festival, das von Bildern etwas wissen will. Daher kommen Filme auf die Leinwand, die anregen und aufregen, denen es um etwas geht: die Wirklichkeit.“ Mit diesen einleitenden Worten präsentiert sich das DOXS RUHR-Festival auf seiner Website. Unter dem Motto „Round about Realities“ können Doku-Fans in diesem Jahr zwölf Tage lang und in sechs Ruhrgebietsstädten sehen, mit welchen Wirklichkeiten Filmemacher:innen sich aktuell beschäftigen. In insgesamt 27 Filmen zum Zustand der Welt spielen Geopolitik und Gesellschaft dabei die tragende Rolle.
Mit Gespür für junge Lebenswelten – DOXS steht für Diversität und Partizipation
Ein Blick in das umfangreiche Festival-Programm verrät, dass sich DOXS RUHR um junge Lebenswelten vor und hinter der Kamera dreht. Schon zum elften Mal geht es um junge Themen und künstlerische Handschriften, mit denen DOXS RUHR nachhaltig und zielgruppenorientiert die Kinos im Ruhrgebiet belebt.
„Unser Programm stammt aus Europa, unser junges Publikum aus einer Region, deren Topografie das Festivalprogramm inspiriert“, heißt es in der Festivalbeschreibung.
Mit Charme und Atmosphäre zeigt sich der Dokumentarfilm hier divers und unverwechselbar. „Wir wollen ein junges Publikum für die Bilder von morgen und die Kinokultur von gestern interessieren“, heißt es weiter.
Action speaks louder than words: DOXS bietet ganzjährig Projekte zum Mitmachen
DOXS setzt sich aus „DO“ steht für den Dokumentarfilm und „XS“ für eine kleine Kleidergröße zusammen. Im Einzugsgebiet des Ruhrgebiets, richtet sich das Festival-Angebot so vor allem an Schulen, für die es maßgeschneiderte Angebote zu Filmbildung und kultureller Förderung für ein Publikum ab vier Jahren gibt.
Kinder und Jugendliche bekommen altersgerecht und barrierefrei einen Einblick in Themen, die aus ihnen schnell Erwachsene machen könnten. Denn darum geht es zunächst in den insgesamt 27 Festivalbeiträgen: Um das Kindsein zu Zeiten von Klimakrise und Krieg.
DOXS RUHR steht aber auch für Projektvielfalt. Verschiedene Workshops bieten ihren jungen Besucher:innen etwas für jeden Geschmack und Förderbedarf. Kinder und Jugendliche können erforschen, was dokumentarische Filme der nächsten Generation erzählen und wie ihnen das gelingt.
Innerhalb von filmpädagogischen Workshops haben Interessierte so auch außerhalb des Festivals ganzjährig Gelegenheit selbst zum Dokumentarkünstler, etwa beim „TikDok“ (d.h. Dokus drehen mit TikTok) zu werden – und das ganze „partizipativ, inklusiv und intensiv“.
Möglich gemacht wird beispielsweise der Doku-Workshop „NICE.“ mithilfe von Kulturrucksack NRW – eine Initiative, die ihre finanziellen Mittel unter anderem zur Förderung medialer und kultureller Bildung von Kindern und Jugendlichen einsetzt.
„Realities“ und „Second Life“ sind Formate, in denen filmpädagogische Themen ausgebaut und vertieft werden, erklärt Festivalleiterin Gudrun Sommer. „Dafür suchen wir gezielt Partner und Geldgeber außerhalb des Festivals“.
Dortmund macht den Auftakt – Ein Schultag im Kinosaa
In diesem Jahr ist Dortmund – neben Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen und Moers – der Auftaktort des seit 2012 jährlich stattfindenden Film-Events. Am Eröffnungstag am 25. Oktober geht es schon früh morgens los. In der Schauburg auf der Brückstraße wartet ein ganzer (Schul-)Tag mit Filmen auf seine Besucher:innen.
Pieter van Eeckes Dokumentarfilm Planet B (BEL 2023) macht vor dem ersten Pausenbrot den Anfang. Der belgische Filmemacher begleitete dafür die zwei jungen Klimaaktivist:innen Bo und Luca, die ihrem Widerstand Stimme geben und neben Verzweifung und Wut auch immer wieder Hoffnung fassen.
Begleitet wird die Aufführung, wie alle weiteren auch, von Filmpädagog:innen und Fachberater:innen. Für den inklusiven Faktor gibt es, zum Beispiel, Begleitmaterial in leichter Sprache oder auch geprüfte Unterrichtsmaterialien für Schüler:innen mit Förderbedarf, die kostenlos zur Verfügung stehen.
The Last Male on Earth – Filmabend in Dortmunds Studio B
Für jene, die es erst am Abend ins Kino schaffen, bietet der Filmabend in Dortmunds „Studio B“ am 03. November 2023 vielleicht eine gelungene Alternative. The Last Male on Earth – Der Letzte seiner Art ist ein Beitrag von „Engagement Global“ – einem Service für Entwicklungsinitiativen.
Die Förderorganisation aus Bonn widmet sich mit diesem Angebot gezielt dem Thema Biodiversität und Artensterben. Denn bei The Last Male on Earth geht um Sudan – ein Breitmaulnashorn, von dem es nur noch zwei Weibchen und ihn, einen 40-jährigen Bullen, gibt.
Der Filmabend im Eventraum der Dortmunder Stadt- und Landesbibliothek beginnt um 19:30 Uhr. Auch hier ist der Eintritt zum „Studio B“ frei und begleitet von einem anschließenden Filmgespräch. Aufgrund der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung bis zum 21. Oktober gebeten.
Mehr Informationen:
- Weitere Infos und ein digitales Festivalprogramm finden Interessierte unter DOXS RUHR.de.
- Wann: 25.10. – 05.11.2023
- Eröffnung: 25.10. / 8:45 Uhr | Planet B (BEL 2023) im Schauburg Kino Dortmund
- Kontakt: kontakt@doxs-ruhr.de
- Für Schulen: bildung@doxs-ruhr.de
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Anmelderekord zum Festivalauftakt: DOXS RUHR startet mit zusätzlichen Vorstellungen (PM)
Mit einem cinephilen Doppelpass startet am 25. Oktober das DOXS RUHR-Festival in Dortmund – erstmals parallel in zwei Kinos. Dank der großen schulischen Nachfrage wird neben der Schauburg auch das Roxy Lichtspielhaus als Gastgeber des Festivals fungieren.
Der Eröffnungsfilm „Planet B“ aus Belgien begleitet die jungen Klimaaktivist*innen Bo und Luca. Sowohl die Protagonist*innen als auch Regisseur Pieter Van Eecke werden zum Auftakt der elften Ausgabe von DOXS RUHR zu Gast sein.
Bereits im Vorfeld sorgt der Dokumentarfilm für Diskussionsstoff. Im Festivalpodcast „Wer reißt hier noch was rum?“ debattieren junge Erwachsene über „Planet B“, pünktlich zum Auftakt von DOXS RUHR steht zudem ein Gespräch des Filmjournalisten Gert Hermans mit Pieter Van Eecke auf doxs-ruhr.de bereit.
Auf Kurs zum Besucherrekord
Mit rund 2.400 angemeldeten Schüler*innen verzeichnet DOXS RUHR einen steten Publikums-Zuwachs in der Region. Das Festival reagiert auf diese Nachfrage und erweitert das reguläre Programm um sieben Zusatzvorstellungen in fünf teilnehmenden Städten.
Ergänzend zu den Kinovorführungen bietet DOXS RUHR ein ausgewähltes Online-Programm an, das parallel zum Festivalzeitraum vom 25. Oktober bis zum 5. November Schulen zur Verfügung steht.
Neuer Preis für außergewöhnlichsten Film
Neben zusätzlichen Vorstellungen gibt es auch eine weitere Auszeichnung. Erstmals wird in diesem Jahr in der Programmsektion kino.for you ein Preis verliehen – der KinoForYaurr Award für den außergewöhnlichsten Film.
Der Titel des Preises spielt an auf einen TikTok-Trend, in dem Wörter absichtlich lallend ausgesprochen werden. „Ein außergewöhnlicher Name, der auf einem Witz der Gen Z beruht und neugierig macht“, so Projektteilnehmerin Carmelina Kissel (19).
Die KinoForYaurr-Jury besteht aus jungen Erwachsenen, die vom Kurator*innen-Netzwerk kino.for you berufen werden. Unkonventionelle Ästhetiken und die inhaltliche Auseinandersetzung mit Diversität und Repräsentation stehen im Fokus dieses von Aktion Mensch unterstützten Preises.
Die Auszeichnung ermöglicht dem Gewinnerfilm eine Veröffentlichung auf filmfriend, dem Streaming-Dienst der Bibliotheken. Zudem ist sie mit 500 Euro für die Regiearbeit dotiert.
Der KinoForYaurr-Award wird am 27.10. gemeinsam mit dem von einer internationalen Fachjury ausgewählten ECFA Doc Award in der KoFabrik Bochum verliehen.
Nähere Informationen zum Programm: doxs-ruhr.de