Im fünften Jahr in Folge heißt es in Dortmund wieder „Djelem Djelem“: Das Roma-Kulturfestival, benannt nach der internationalen Hymne der Roma, findet vom 19. bis 24. September 2018 an mehreren Standorten statt. Erstmals geht es aber schon mit einem sogenannten „Pre-Opening“ los. Auf dem Programm stehen heute (7. September) und Samstag (8. Oktober) bereits zwei interessante Veranstaltungen.
AWO und Theater im Depot haben ein Erfolgsmodell entwickelt
„Djelem Djelem“ ist einzigartig in Nordrhein-Westfalen, sogar einzigartig in Deutschland. Es setzt einen fröhlichen Kontrapunkt zur politischen Debatte über die Zuwanderung aus Südost-Europa. Schirmherrin ist in diesem Jahr die Musikerin Marianne Rosenberg. Das Theater im Depot und die Integrationsagentur der AWO hatten das Projekt erdacht und angeschoben.
Mittlerweile sind drei Dutzend Partner mit an Bord. Dazu gehören die Stadt Dortmund (u.a. Kulturdezernat, Jugendamt, Kulturbüro) und die Roma-Selbstorganisationen Carmen e.V. und Junge Roma Aktiv sowie zahlreiche weitere MitstreiterInnen.
Alteingesessene wie auch neu zugewanderte DortmunderInnen verschiedener Herkunftsländer schauen bei diesem Festival gemeinsam Theater- und Filmvorführungen, hören Musik, feiern und essen zusammen und haben die Möglichkeit, die vielen Facetten der reichen Roma Kultur(en) zu erfahren und zu genießen. Die Vielfalt der Herkunftskulturen bereichert die Stadtgesellschaft – diese Botschaft will „Djelem Djelem“ transportieren.
Zentrum des Festivals ist die Dortmunder Nordstadt als Stadtteil, der am stärksten von Zuwanderung und kultureller Vielfalt geprägt ist. Zu den Veranstaltungsorten zählen u.a. das Depot, das Dietrich-Keuning-Haus, die Auslandsgesellschaft und das Kino sweetSixteen. Die Programmpalette reicht von Podiumsdiskussionen, einem Quiz mit „Schulen ohne Rassismus“ bis zu Theater und Film.
Schlager-Ikone Marianne Rosenberg ist Schirmherrin des Dortmunder Festivals
Schirmherrin des Festivals ist Marianne Rosenberg. „Als deutsche Sinteza freut es mich, die Schirmherrschaft zu übernehmen. In Zeiten, in denen die Verbreitung von Fremdenhass und Rassismus fast schon gesellschaftsfähig geworden ist, in der Hetze gegen Minderheiten in
europäischen Parlamenten Einzug findet“, betont die Künstlerin, deren Vater Otto als Roma in Auschwitz inhaftiert war.
„In Zeiten, in denen Songs mit Textzeilen wie: „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ Preise erhalten und das in einem Land, in dem die Nazi-Diktatur versucht hat, Sinti und Roma für immer zu vernichten, ist es zwingend notwendig, unsere Demokratie und unsere gesellschaftliche Vielfalt zu verteidigen und zu erhalten, sowie Fremdenhass und Rassismus entschieden entgegen zu wirken“, betont Marianne Rosenberg.
„Wie können wir das besser tun als dem Fremden, Unbekannten, das in vielen Menschen Angst und Unsicherheit auslöst, zu begegnen. Einander zu begegnen. Angst frisst nicht nur die Seele auf, Furcht vor dem Unbekannten ist die Wurzel von Rassismus und Hass, eine Furcht, die den rechten Populisten in die Hände spielt.“, unterstreicht die Künstlerin.
Rosenberg: „Viele Sinti und Roma müssen jedoch ihre Herkunft oftmals verbergen“
Sinti und Roma lebten seit Jahrhunderten in ihren europäischen Heimatländern, mit deren Kulturen sie eng verbunden seien.
„Dennoch nimmt man sie oftmals nicht als gleichberechtigte Bürger wahr. Viele Sinti und Roma müssen jedoch ihre Herkunft oftmals verbergen, da sie nach wie vor Benachteiligungen und Vorurteilen im Alltag, z.B. bei der Arbeits- und Wohnungssuche ausgesetzt sind. Obwohl sich ihre Lebensweise kaum mehr von der Mehrheitsgesellschaft unterscheidet, wird ihnen die Herkunft zum Stigma.“
„Es ist der Einzelne, der eine rote Linie zieht. Dieses unser Land war, zumindest seit dem Ende des Faschismus, immer heterogen und wird es auch, nicht zuletzt aufgrund der fortschreitenden Globalisierung, bleiben. Die Wechselwirkung der Unterschiedlichkeit der Menschen in unserem Land, macht uns aus“, betont Rosenberg.
„Freuen Sie sich darauf zu erfahren wer Roma und Sinti sind, was für eine Sprache sie sprechen, woher sie stammen, was der Unterschied zwischen Sinti und Roma ist. Haben Sie teil an ihren Diskussionen, ihrer Kultur, an ihrer Erzählkunst, folgen Sie der wunderbaren, einzigartigen Musik, voller Sehnsucht, Trauer und Lebensfreude. „Djelem Djelem“ öffnet Ihnen dazu die Türen.“
Neu: Interkulturelle Quiz-Show für Schulen zum Thema Antiziganismus
Neu im Programm ist eine interkulturelle Quiz-Show, die sich dem Thema Integration, Roma und Antiziganismus inhaltlich annimmt. Die Software dazu wurde bei der AWO-Tochter dobeq entwickelt. Zur Vorbereitung wurden eigenes Unterrichtsmaterialen von der Integrationsagentur erstellt.
Vier Schulen haben sich in Klassenstärke angemeldet, freut sich Ricarda Erdmann über die Resonanz. „Wir hatten schon länger vor, das Thema Antiziganismus bei Nachwuchs-DortmunderInnen zu platzieren und in Schulen zum Thema zu machen. Es wird eine echte Quiz-Show mit Preisen, aber auch Kulturprogramm – eine heitere Show“, verspricht die Leiterin der Integrationsagentur.
Fachtagung zum Thema „Roma-MediatorInnen im Bildungssystem“
Geben wird es auch wieder eine Fachtagung, die am Donnerstag, 20. September 2018, von 9.30 bis 15.30 Uhr im Theater im Depot stattfindet. Das Thema lautet „Roma-MediatorInnen im Bildungssystem“. Studien und Rückmeldungen aus den Schulen belegen eine signifikante Benachteiligung von Roma und Sinti an öffentlichen Schulen.
Seit Mitte der 90er Jahre werden europaweit verstärkt Sinti und Roma als SchulmediatorInnen und BildungsberaterInnen auch ohne vorherige formale pädagogische Ausbildung für die Arbeit in Schulen und Kitas angelernt, um Strukturen für eine gleichberechtigtere Bildungsteilhabe zu entwickeln.
Auf der Fachtagung werden die Ergebnisse dieses Modells in Hamburg und Berlin vorgestellt und zahlreiche inhaltliche Fragen zum Konzept besprochen. Zum Abschluss wird über die Einführung des Modells in NRW diskutiert.
„Die Fachtagung thematisiert ein sehr wichtiges Thema, insbesondere für Roma-Mädchen und Frauen. Sie kommen im Bildungssystem viel zu kurz“, betont die AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger. „Wir müssen da auch den Mädels mehr Bildung zukommen lassen, die ja auch die Verantwortung für die Familie tragen.“
Fachtag: „Warum braucht das Ruhrgebiet ein ,Haus der europäischen Roma’?“
Ebenfalls einem Zukunftsthema widmet sich der Fachtag zu der Fragestellung „Warum braucht das Ruhrgebiet ein ,Haus der europäischen Roma’?“, der Montag, 24. September 2018, von 9.30 bis 16 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus stattfindet.
Mit den ZuwandererInnen aus Südost-, Süd- und Osteuropa der letzten Jahre hat sich die Zahl der Roma-Gemeinschaften im Ruhrgebiet beträchtlich erhöht.
Ohne eine gesicherte Datenlage zu haben, dürfen wir davon ausgehen, dass über 50.000 Roma in unserer Region von Duisburg bis Hamm leben – Angehörige der ersten Gastarbeitergeneration, Flüchtlinge oder Menschen, die auf der Basis EU-Freizügigkeit aus Gründen der Arbeitssuche hier her gekommen sind. „Ein Roma-Begegnungszentrum, ein internationales Haus der europäischen Roma, als Ort der Kultur, des Austausches oder des Empowerments fehlt“, betont Dortmunds Stadtdirektor Jörg Stüdemann.
Politikwissenschaftlerin Drita Jakobi hat sich daher Roma-Kulturzentren in verschiedenen Städten in Deutschland und Österreich angeschaut. Sie wird über deren Aufbau, Struktur, Organisation, Profile und Zielgruppen berichten. Ziel ist, die Ergebnisse daraus auf ein mögliches Angebot in der Region zu prüfen. Darüber diskutieren Vertreterinnen und Vertreter – von Roma-Selbstorganisationen, Kommunen und Landeseinrichtungen.
Theaterstück widmet sich der Verfolgung der rumänischen Roma 1940 bis 1944
Ebenfalls einem ernsten Thema widmet sich das Theater im Depot am Freitag, 21. September 2018 um 20 Uhr.
Unter der Regie von Mihai Lucacs dramatisiert Kali Tras eines der bedeutendsten, brutalsten und trotzdem wenig beachteten Kapitel der Geschichte der Roma: Die Verfolgung der rumänischen Roma zur Zeit des diktatorischen Militärregimes Ion Antonescus (1940 bis 1944).
Kali Tras folgt dabei den Spuren einer reisenden Roma-Theatergruppe in den 1940er Jahren und erzählt von den Ereignissen und Schicksalen unter der ständigen Verfolgung und Bedrohung einer Deportation nach Transnistrien.
Die feministische Theaterguppe „Giuvlipen“ ist die erste und einzige professionelle, von Frauen gegründete Theatergruppe Rumäniens. Ihre Arbeiten hinterfragen konsequent rassistische, antiromanistische Stereotype, berichtet Theater-Leiter Berthold Meyer.
Bereits heute Flamenco Abend mit Rafael Cortés „Strings of Gold“ auf dem Friedensplatz
Offiziell eröffnet wird das Festival am 19. September im Theater im Depot. Schon vorher gibt es am 7. und 8. September Flamenco und Balkan-Beatz mit Gitarren-Legende Rafael Cortés auf dem Friedensplatz.
Gitarren-Legende Rafael Cortés ist einer der größten Virtuosen der internationalen Flamenco-Szene. Der gebürtige Andalusier hat Musik für Kinofilme komponiert, wurde mehrfach von „Fanta 4“ auf die Bühne gebeten und arbeitete im Laufe seiner Karriere mit vielen Stars der Jazzmusik zusammen; darunter Al di Meola und Tommy Emmanuel.
Auf dem Friedensplatz in Dortmund am Freitag (7. September 2018) bittet der Gitarrenkönig Musiker und Freunde auf die Bühne, deren Konstellation eher an einen Zirkel aus lebenden Legenden, als an Musiker denken lässt. Zu erleben sein werden neben Rafael Cortés (Gitarre) Carles Benavent (Bass), Jorge Pardo (Querflöte), Jairo Barrul (Tanz) und viele mehr. Der Eintritt ist frei.
Party: „Balkan Beats – Von Süd nach Ost“ am Samstag auf dem Friedensplatz
Die zweite Pre-Opening-Veranstaltung wird es am morgigen Samstag (8. September 2018) ab 18 Uhr, auf dem Friedensplatz geben. „Balkan Beats – Von Süd nach Ost“ ist das Thema der Party.
Denorecords vermischt in seiner Musik Reggaeton und HipHop oder auch mal indische Klänge mit traditionellen Balkanmelodien. Zu seinen Top Titeln zählen u.a. „Like a Bomba“, „Caje Caje Club“ und „Magisch Tallava“.
Der 30-jährige Roma Denis Saliov sorgt ab 18 Uhr für jede Menge Balkansounds auf der großen Bühne. Mit dabei sind eine siebenköpfige Balkan Brass Band und Sefer Osmanov, Amza Tairov, Amanat Ali Khan, Alex, Orhan, Erso, Muamet, Lino.
Gute-Laune-Musik, die sofort in die Beine geht und kulinarische Spezialitäten vom Balkan schmücken den Friedensplatz bis 22 Uhr. Auch hier ist der Eintritt frei.
Das gesamte Programm gibt es hier als PDF zum Download: Programm Djelem djelem 2018
Reaktionen
Planerladen e.V.
Bürgerforum „Nord trifft Süd“ zum Thema Engagement von Roma-Akteur*innen in Dortmund
Unser kommendes Bürgerforum „Nord trifft Süd“ findet am Donnerstag, den 20. September 2018 zum Thema Engagement von Roma-Akteur*innen in Dortmund statt – diesmal im Rahmen des Dortmunder Djelem Djelem-Festivals 2018.
Hintergrund: Romnija und Roma spiegeln die Internationalität Dortmunds wider. Aus diesem Grund haben wir engagierte Persönlichkeiten eingeladen, um über ihr Engagement im Verein Romano Than zu berichten und in einer gemütlichen Runde miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die Veranstaltung gibt Bürgerinnen und Bürgern die Chance, mehr über die Lebenssituation der hier lebenden Roma zu erfahren und neue Kontakte zu schließen. Das Bürgerforum versteht sich als Dialogforum und ist eine Veranstaltung des Planerladen e.V. und der Auslandsgesellschaft NRW e.V.
Über Ihr Engagement berichten:
• Elena Pruca – 2. Vorsitzende von Romano Than
• Hassan Adzaj – Vorsitzender von Romano Than
Ort: Auslandsgesellschaft NRW, Steinstraße 48, direkt am Hbf-Nordausgang, Großer Saal, 3. Ebene
Datum: Donnerstag, 20. September 2018 um 18.30 Uhr
Moderation: Kay Bandermann
Eintritt frei. Für einen kleinen Imbiss ist gesorgt.
Romano Than
Bürgerforum in der Auslandsgesellschaft zum Engagement von Roma-Akteuren in Dortmund
In Dortmund leben Menschen aus 180 Nationen, die u.a. in Vereinen die Kultur des Zusammenlebens prägen – darunter auch Elena Preduca und Hassan Adzaj vom Verein „Romano Than“. Am Donnerstag, 20. September, 18.30 Uhr sprechen die beiden beim 20. Bürgerforum „Nord trifft Süd“ mit WDR-Journalist Kay Bandermann in der Auslandsgesellschaft (Steinstr. 48) über ihren Verein und dessen Engagement für Bildung und Beschäftigung und gegen Diskriminierung. Während der Veranstaltung und beim anschließenden Imbiss bieten sich viele Möglichkeiten, persönlich ins Gespräch zu kommen und mehr über die in Dortmund lebenden Roma zu erfahren.
Die Veranstaltung gehört zum Festival „Djelem Djelem“ (19. bis 24. September), das den Reichtum der Roma-Kulturen präsentiert und ein Zeichen setzt gegen die Stigmatisierung der Roma. Über 30 Partner wirken am Programm mit, das komplett kostenlos ist.
Der noch junge Dortmunder Verein „Romano Than. Haus der europäischen Roma“ (gegründet März 2016) strebt als Selbsthilfeorganisation Bildungs- und Beschäftigungsprojekte an, um über die Lage der Roma in Europa aufzuklären und gegen Diskriminierung anzugehen. Derzeit bietet Romano Than bereits ehrenamtlich soziale Beratungen auf Romanes an – beispielsweise zu den Themen Wohnungssuche, Mietverträge, Ausländerrecht, Arbeitssuche.
http://www.facebook.com/djelem.djelem.dortmund
Interkultur Ruhr
FASSADE
Ausstellungseröffnung und Work in Progress Freitag, 21. September 2018, 18:30 Uhr
Mallinckrodtstraße 57, 44145 Dortmund
Von Repressionen und Repräsentationen im Stadtraum. Roma Familien und Nachbar*innen entwickeln Modelle zur Gestaltung eines Hauses in der Dortmunder Nordstadt
Roma Familien aus der Nachbarschaft und aus der Region arbeiten am Nordmarkt seit Wochen an großen Hausmodellen. Inspiriert sind die Modelle von den fantastischen Bauformen, die Roma Familien in Dörfern und Straßenzügen Rumäniens seit einigen Jahren realisieren. Erkundet werden damit generelle Möglichkeiten einer selbstbestimmteren Präsenz im Stadtraum insbesondere für eine Bevölkerungsgruppe, die von Marginalisierung und Ausgrenzung betroffen ist. Das Projekt wird im Rahmen des Roma Kulturfestivals Djelem Djelem präsentiert, bevor die Entwürfe in den nächsten Monaten als Fassadengestaltung eines Hauses in der Nähe vom Nordmarkt im Stadtraum umgesetzt werden.
Freitag, 21. September 2018, 18:30 Uhr Ausstellungseröffnung Fassade / Work in Progress Mallinckrodtstraße 57, 44147 Dortmund
Weitere Öffnungszeiten:
Samstag, 22. September, 14–18 Uhr Offener Workshop / Ausstellung Sonntag, 23. September, 14–18 Uhr Offener Workshop / Ausstellung Eintritt frei.
„Fassade. Von Repressionen und Repräsentationen im Stadtraum“ ist ein Projekt von Christoph Wachter & Mathias Jud in Kooperation mit Interkultur Ruhr und der Stadt Dortmund.
ÜBER CHRISTOPH WACHTER & MATHIAS JUD
Christoph Wachter und Mathias Jud realisieren seit 2000 gemeinsam Kunstprojekte, bei denen die eigene Betrachtungsweise und Befangenheit in machtpolitisch geprägten Zusammenhängen im Vordergrund steht. In einer Reihe partizipativer Community-Projekte haben sie Wahrnehmungsprozesse und Darstellungsoptionen befragt. Seit 2010 dient das Projekt „Hotel Gelem“ zusammen mit Roma- Communities in ganz Europa als Interface, um Formen der Stigmatisierung und Sprachlosigkeit zu adressieren. Interkultur Ruhr hat die beiden Künstler 2016 zu einer Recherche eingeladen. Daraus ist das Projekt „Fassade. Von Repressionen und Repräsentationen im Stadtraum“ entstanden.
http://www.wachter-jud.net
ÜBER INTERKULTUR RUHR
Interkultur Ruhr arbeitet und forscht als mobile Organisation an Formen einer diversen Gemeinschaft – zusammen mit Akteuren aus verschiedenen Bereichen, von Migrant*innen-Selbstorganisationen und freien Initiativen über Kulturinstitutionen bis hin zu Vertreter*innen der Kommunalpolitik. Der Fonds Interkultur Ruhr fördert Projekte mit einem Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit mit Geflüchteten. Das Netzwerk Interkultur Ruhr dient dem Austausch zwischen interkulturellen Initiativen und Organisationen im Ruhrgebiet. Daneben werden künstlerische Projekte und Koproduktionen im Programm „Uncommon Ground“ in verschiedenen Städten der Region realisiert.
Interkultur Ruhr ist ein Projekt des Regionalverbands Ruhr (RVR) und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Nachhaltigkeitsvereinbarung zur Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010.
http://www.interkultur.ruhr
http://www.facebook.com/interkultur.ruhr
Theater im Depot
Kali Tras (Schwarze Furcht) von Giuvlipen: Die erste und einzige feministische Theatergruppe Rumäniens zu Gast im Theater im Depot
Unter der Regie von Mihai Lucacs dramatisiert das Stück Kali Tras eines der bedeutensten, brutalsten und trotzdem wenig beachteten Kapitel der Geschichte der Roma: Die Verfolgung der rumänischen Roma zur Zeit des diktatorischen Militärregimes Ion Antonescus (1940– 1944). Kali Tras folgt dabei den Spuren einer reisenden Roma Theatergruppe in den 1940 Jahren und erzählt von den Ereignissen und Schicksalen unter der ständigen Verfolgung und Bedrohung einer Deportation nach Transnistrien. Die feministische Theatergruppe „Giuvlipen“ ist die erste und einzige professionelle, von Frauen gegründete, Theatergruppe Rumäniens. Ihre Arbeiten hinterfragen konsequent rassistische, antiromanistische Stereotype.
Vorstellung: FR 21.09.2018 um 20 Uhr
Eintritt: frei
Ort: Theater im Depot
Schauspiel: Zita Moldovan, Mihaela Dra ̆ gan, Marcel Costea, Ninel Petrache, Mircea Dragoman
Szenografie: Iulia Toma
Bühnenbewegung: Paul Dunca, Ana Costea
Dramaturgie: Mihaela Dragan Text & Regie: Mihai Lukács
Förderer & Veranstalter: Theater im Depot, RVR
Kali Tras findet statt im Rahmen von „Djelem Djelem“, dem 5. Dortmunder Roma Kulturfestival.