Rolf Dennemanns szenische Lesung: Unterwegs mit meinem Körper im Theater im Depot

Jahrestreffen Artscenico im Depot, Rolf Dennemann, Rosinenblues
Rolf Dennemann liest erneut im Depot.

Wenn man feststellt, dass der Hagenbuttentee sich auf dem Rückzug befindet und die „Grünen Damen mit roten Haaren“, plötzlich im Zimmer stehen und nach dem Befinden fragen.

Wenn „kommunale Kunst schief an der Wand hängt und man sich sicher ist, dass dies in den nächsten dreißig Jahren so bleiben wird.

Wenn man in den Geräuschen des Magnetresonanztomographen (MRT) einen Rythmus erkennt und sich zum Sound des Apparates eine Begleitband vorstellt, dann ist man auf einen Trip durch diverse Krankenhäuser des Landes.

Leseperformance präsentiert Alltagsbeobachtungen im „System Krankenhaus“

Unterwegsmit meinem Körper, szenische Lesung mit Rolf Dennemann, Artscenico
Unterwegsmit meinem Körper

Sechs davon hat Rolf Dennenmann, artscenico, im letzten Jahr als Patient aufsuchen müssen.

„Ich war in allen Röhren der Welt“, beschreibt er rückblickend sein unfreiwillige Spurensuche in den verwinkelten Gängen des Deutschen Gesundheitssystem.

„In einem Krankenhaus brauchte ich vom Zimmer zum Ausgang fünfzehn Minuten, unterwegs bestand immer die Gefahr sich zu verlaufen“, beschreibt der Autor die Odyssee durch die Gänge.

Seine Erfahrungen und Beobachtungen des Systems Krankenhaus hat er aufgeschrieben und präsentiert am Mittwoch, den 25. März und am 17.April im Theater im Depot in der Nordstadt, die szenische Lesung „Mit meinem Körper unterwegs“.

Unterstützt wird er bei seiner Leseperformance durch die Kölner Schauspielerin Elisabeth Pleß. Er berichtet von vielen komischen und einigen tragischen Momenten. „Richtige Schenkelklopfer wird es aber nicht geben“, schränkt er ein.

Das Programm ist für Liegendkranke nicht geeignet

Jahrestreffen Artscenico im Depot. Matthias Hecht, Elisabeth Pleß
Schauspielerin Elisabeth Pleß (re.) ist Bühnenpartnerin in der szenischen Lesung

Eins vorweg: „Das Programm ist nicht für Liegendkranke konzipiert, sondern setzt auf die menschlichen, alltäglichen, teils absurden Dilemmata, die uns allen begegnen“, faßt Dennemann zusammen.

Für alle die wissen wollen, wie man sich fühlt wenn man nach Hause geschickt wird und die „Wunde noch klafft und bibbert“, wer wissen möchte wie Dennenmann sich die Fernbedienungshoheit im Mehrbettzimmer sichern konnte, dem ist dieses Programm empfohlen.

Neben den „Ruhrgebietstagebüchern 2010“, „Bratkartoffeln mit Speck“, „Hattingen ist nicht Helsinki“, „Kann man von Rosinenbrot Alpträume“ bekommen und dem „Rosinen-Blues“, ist „Unterwegs mit meinem Körper“ das sechste Textprogramm.

Übrigens: Im MRT kann man nun in einem über dem Kopf angebrachten Bildschirm, Füße sehen. Ob es die eigenen waren, kann Rolf Dennemann nicht mehr mit Sicherheit sagen.

Aufführungen: Mittwoch, 25.03. und Freitag, 17.04., 20:00 Uhr, Theater im Depot, Immermannstraße 29

Eintritt: VVK 13 € 7 8 € erm., AK 15 € / 8 € erm.

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