Riechen, Tasten, Horchen: Neues Konzept soll Inhalte des Naturkundemuseums für alle Menschen zugänglich machen

Mitglieder der SPD-Fraktion im Kulturausschuss machen sich Bild vom Stand der Bauarbeiten im Naturkundemuseum. Museumsdirektorin Dr. Dr. Elke Möllmann
Dr. Dr. Elke Möllmann erklärt SPD-Mitgliedern am Modell das zukünftige Museum. Fotos: Klaus Hartmann

„Der Architekt wollte Kupfer“ erklärt Direktorin Dr. Dr. Elke Möllmann den Mitgliedern der SPD-Ratsfraktion im Kulturausschuss beim Rundgang über die Baustelle des Naturkundemuseums in der Nordstadt. „Da haben wir abgewunken“, erzählt Möllmann mit einem Augenzwinkern.

Das Museum wird behindertengerecht und barrierefrei umgebaut

Mitglieder der SPD-Fraktion im Kulturausschuss machen sich Bild vom Stand der Bauarbeiten im Naturkundemuseum. Museumsdirektorin Dr. Dr. Elke Möllmann
Die Fassade wird Cor-Ten-Stahl und Glas zieren.

Statt dessen wird die Fassade des einst besucherstärktsten Museums der Stadt zukünftig Cor-Ten-Stahl und Glas zieren.

Soviel zu den Äußerlichkeiten. Im Innern ändert sich im Museum sehr viel –  baulich und auch konzeptionell. Der Eingangsbereich wird künftig behindertengerecht, barrierefrei und ebenerdig sein.

Ein Museumscafe ist dann dort auch zu finden. Dadurch ensteht eine Etage höher eine zusätzliche Fläche für Sonderausstellungen.

Die Eröffnung des Hauses ist erst 2017 zu erwarten

Mitglieder der SPD-Fraktion im Kulturausschuss machen sich Bild vom Stand der Bauarbeiten im Naturkundemuseum
Markierungen zeigen die künftigen Ausstellungsbereiche.

Die Genossinnen und Genossen brauchten beim Baustellenrundgang viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie es hier einmal aussehen wird.

Dazu gleicht das Aussehen des Museums zu sehr einem Rohbau. Baumaterialien sind dort gestapelt, Kabel hängen von der Decke.

Einzig allein Markierungen auf dem Boden und Modelle der verschiedenen Etagen zeugen von der Gestaltung der zukünftigen Ausstellungsbereiche.

„Wir haben die Bilder, wie es aussehen soll, im Kopf“, sagt die Leiterin des Hauses. Die Fertigstellung des mit 7,3 Millionen Euro veranschlagten Projekts wird sich verzögern.

Die vormals angenommene Eröffnung im November 2016 ist ad Acta gelegt. Irgendwann in der Mitte oder am Ende des Jahres 2017 ist mit der Eröffnung zu rechnen.

Die Ausstellung des Museums will sich stark regional ausrichten

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Der Dino wird erst Mitte 2017 wieder Licht sehen.

Darauf wartet auch das große Dinosaurier-Modell, dass unter einer Plastikplane der Dinge harrt. Andere der vielen tausend Exponate mussten das Haus unweit des Fredenbaums verlassen.

Das Naturkundemuseum plant die Ausstellung künftig stark regional ausrichten.Es werden dann vorwiegend Exponate und Informationen über die Erdzeitalter geboten, „…die im Untergrund von Dortmund noch existent sind“, so Elke Möllmann.

Das sind die Zeitalter Karbon, Tertiär und das Quartär mit der Eiszeit. Und die Überreste eines eizeitliches Lebewesen werden dann wohl auch die neue Attraktion. Ein komplettes Mammutskelett wird für überregionale Aufmerksamkeit im Museum in der Nordstadt sorgen.

Die inklusive Vermittlung von Inhalten ist  Schwerpunkt in der neue Ausstellungskonzeption

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Modell der zukünftigen Ausstellung.

Aber auch die Art und Weise wie die Inhalte vermittelt werden, wird sich ändern. Es wird multimedialer, die alten Schaukästen mit Infotafeln sind out.

Es darf gerochen gefühlt und gehorcht werden. Auch sind Führungen in Gebärdensprache geplant. Die inklusive Vermittlung der Natur für alle ist der Schwerpunkt in der neue Ausstellungskonzeption.

„Wir suchen auch die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Schulen in Dortmund um dort Führerinnen und Führer durch die Ausstellung zu akquirieren, beispielsweise mit der Schule für Gehörlose in der Uhlandstraße“, skizziert Dr. Katharina Filz das Konzept.

„Gehörlose können anderen Gehörlosen, die Ausstellung besser darstellen“, so die Projektkoordinatorin für Inklusion. Von der neuen Vermittlung profitieren auch die Besucher, die noch im Besitz aller Empfindungen sind. „Die Rezeption von Inhalten ist für alle Menschen einfacher, wenn sie mit allen Sinnen wahrnehmbar sind“, ergänzt Direktorin Dr. Dr. Elke Möllmann.

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