Reise um die Welt für einen Song – Techno-Duo „Think City“ bringt auf seiner neuen EP die Kulturen zusammen

Anup (l.) und Chris auf dem Deusenberg. Mit ihrer Musik wollen die beiden DJs die Menschen zum Nachdenken bringen und für das Zusammenfinden verschiedener Kulturen öffnen. Fotos: Think City

Von Jan Schebaum

Ihre Musik soll mehr sein als nur Unterhaltung. Die Techno-Beats von Anup und Chris sollen das Bewusstsein erweitern und die kulturelle Vielfalt, die in den Songs wie „Alma Zen“ zu hören ist, soll zum Nachdenken anregen. „Think City“ nennen sich die beiden DJs und für ihre EP „Alma Zen“, sind sie um die halbe Welt gereist.

Inspiration der Schamanen – Anup und Chris finden die Ideen für „Alma Zen“ in dem Lebensstil ihres Gastgebers 

v.l. Pacco, Chris, Anup, „Papa Kike“ auf Teneriffa (September 2019).

Den Grundbaustein des Albums legte eine Begegnung in Sri Lanka. Dort machte das „Think City“-Duo Bekanntschaft mit Pacco, der sie prompt auf seine Heimatinsel Teneriffa einlud. Anup erzählt, wie er mit Chris zusammen im September 2019 auf die Insel flog und sie dort zwei Wochen mit Pacco verbrachten: ___STEADY_PAYWALL___

„Die schöne Umgebung und der besondere Lebensstil von Pacco gaben uns kreative Eindrücke für unseren Song „Alma Zen“ und den spirituellen Touch unserer EP“, erzählt Anup.

Der entspannte aber dennoch produktive Alltag ihres Gastgebers führte zu der Idee den Song ‚Alma Zen‘ zu schreiben, der soviel bedeutet wie ‚die Seele betrachten‘. Pacco brachte den DJs aus Dortmund schamanische Rituale nahe und produzierte mit ihnen zusammen die ersten Ideen des Albums.

Charakteristisch für das Album und die Produktion der beiden Künstler ist die Bansuri. Eine traditionelle, indische Querflöte, die in der Regel aus Bambusholz gefertigt wird. Ihr hölzerner und atmosphärischer Klang beeindruckt vor allem Anup, dem es wichtig ist, kulturelle Vielfalt, wie die aus seiner Heimat Nepal, mit elektronischen Beats zusammenzubringen.

„Think City“ – die Gründung des Duos und das Zusammenbringen zweier Kulturen 

Anup Khattri Chettri und Chris Habernol.

Anups musikalische Reise beginnt auf der weiterführenden Schule, wo er Gitarre in seiner ersten Schülerband spielt. Obwohl er im Jahre 2001 nach Bremer Hafen zieht um dort seinen Bachelor als Chemieingenieur zu machen, ist die Musik sein stetiger Gefährte.

Für seinen Master zieht Anup schließlich nach Dortmund und bringt sich das Produzieren am Computer selber bei. Ohne musikalische Kontakte, kann er so erstmal alleine Musik machen. So entdeckt er die Elektro-Szene und lernt schließlich Chris kennen, mit dem er 2015 das Techno Duo „Think City“ gründet.

Chris ist Münsteraner und schon lange in der Eurodance und Elektroszene unterwegs. Dass die Musiker aus zwei verschiedenen Kulturen kommen macht ihre Musik aus, da die nepalesischen Einflüsse von Anup auf die elektronische Heimat von Chris treffen. 

Der Vibe muss stimmen – für das Techno-Gespann sind Begegnungen mit Menschen das Wichtigste 

„Think City“ im Nachtclub „Oma Doris“.

Wenn Anup und Chris zusammenarbeiten, bringt jeder abwechselnd eine Idee mit. Sobald die Idee grob produziert ist, setzen sich beide an das Projekt und bauen das Stück aus. Anup bringt dabei vor allem die organischen Klänge wie zum Beispiel die Bansuri, Gitarren, Geigen oder Gesänge ein.

Chris bettet dann alles in elektronische Klänge. Dieser unverwechselbare Charakter macht „Think City“ aus und ist auch auf ihrer neuen EP zu hören. „Alma Zen“ betitelt nicht nur die EP, sondern ist auch der Name des Stückes, welches in drei Versionen am 16. März erschienen ist. In jedem Remix spielte der Bansuri Künstler Ivano Onavi die traditionelle Flöte ein. Dabei war Anup in der Zusammenarbeit eines besonders wichtig:

„Es kommt nicht unbedingt darauf an, dass die Gast-Musiker*innen perfekt spielen. Es muss einfach Viben und die Zusammenarbeit muss stimmen.“ So spielte nicht nur Ivano ein Instrument ein, sondern auch andere Künstler*innen wie „Ernest Oh“ in dem Song „Funky Buddha“ oder eine gute Freundin von Anup die Geige in anderen Produktionen von „Think City“. Es muss einfach viben und die Zusammenarbeit muss stimmen.

Anup ist in der ganzen Welt unterwegs und hat für die „Alma Zen“-EP mit Produzenten aus Madrid und einer Firma aus Schweden zusammengearbeitet. Für die EP „Pipe and Pochet“, welche ebenfalls in diesem Jahr rauskam, war er bei den Schamanen in Kanada um sich seine Inspirationen zu holen. 

„Alma Zen“ – bewusstseinserweiternd und charakteristisch 

Foto: House Music With Love

Mit ihrer Musik wollen Chris und Anup die Menschen zum Nachdenken bringen und für das Zusammenfinden verschiedener Kulturen öffnen.

Dazu gehört auch, das Bewusstsein der Menschen zu erweitern, sagt Anup: „Wir arbeiten mit musiklaschen Elementen, die so fein und facettenreich eingemischt sind, dass sie nur mit erweitertem Bewusstsein wahrnehmbar sind“.  

Den beiden DJs aus Dortmund ist beim Musikmachen vor allem der Prozess an sich wichtig, weil sie dadurch mit anderen Menschen in Kontakt treten können. Die EP „Alma Zen“ von „Think City“ ist auf allen gängigen Streaminganbietern zu finden und besticht durch ihren charakteristischen Mix aus Elektronik und den spirituellen Einfluss ferner Kulturen. 

 

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