Von Gerd Wüsthoff
2019 ist die bulgarische Stadt Plovdiv die offizielle Kulturhauptstadt Europas und stellt das Jahr unter das Motto „together“. Das „Zusammen“ erlebten die Jugendlichen schon bei ihrer Ankunft in Dortmund. „Selten haben wir so viel Offenheit wie in Dortmund erlebt“, sagt Assen Karagyozov, Leiter der Jugend-Gruppe (Association Club Roma) aus Plovdiv. Die Idee der Brücken zwischen Menschen in Europa soll in diesem Jahr schon mit einem gemeinsamen Kulturprojekt, einer interaktiven Performance zwischen Jugendlichen aus Plovdiv und Dortmund begonnen werden. Die kommende Kulturhauptstadt und Dortmund treffen sich diesen Sommer unter dem Motto „RADIO PLOVMUND“.
ERASMUS+ Projekt ermöglicht verbindende zwischenmenschliche Begegnungen und Austausch
Anfang August startete das ERASMUS+ Projekt: „RADIO PLOVMUND“ mit je zehn jungen Erwachsenen (16 bis 27 Jahre) aus Plovdiv und Dortmund. In den nächsten zwei Wochen begegnen sich die TeilnehmerInnen in der Jugend[Kultur]Werkstatt in Dortmund-Hörde und erarbeiten gemeinsam ein Projekt, in dem sie Geschichten aus ihrer Heimat, ihre Wünsche an und für Europa, und ihre Träume und Ziele austauschen und in eine Performance einbetten.
Im Rahmen dieser Begegnung sind zwischen den Jugendlichen schon Freundschaften entstanden, die über das Projekt hinaus halten können. Mit Hilfe des Regisseurs Steffen Moor entsteht gerade eine eigenständig konzipierte Performance/Hörbuch. Inhaltlich werden Lebenswelt und Erfahrungen der Teilnehmenden zugrundegelegt.
Dabei bildet das Motto „together“ den Rahmen für alle Einzelgeschichten. Die ZuschauerInnen (max. 40 Personen je Vorführung am 13. und 14. August, jeweils 17 und 20 Uhr), geführt mit Tablet, sollen die Ideen und Geschichten für sich aufgreifen und sich inspirieren lassen. Diese Performance ist für alle frei zugänglich, was auch für den Eintritt gilt. Der Audiowalk startet am Jugendservicebüro Hörde, Clarenberg 5, 44263 Dortmund.
Positive Erfahrungen im interkulturellen Austausch für eine diskriminierte Minderheit
Für die meisten der bulgarischen Teilnehmer ist es sowohl ihre erste Reise in ein Land außerhalb ihrer Heimat, wie auch ihr erster Flug überhaupt. Von ihnen allen war zu hören, wie freundlich und offen sie in Dortmund und besonders im Stadtteil Hörde aufgenommen wurden.
„Die Jugendlichen stammen alle aus der ethnischen Gruppe der Roma, einer Minderheit in Bulgarien. Sie erleben fast täglich Ausgrenzungen und Beschränkungen“, erklärt Karagyozov, und wird durch den Plovdiver Studenten Zhelazko (19) bestätigt.
Zhelazko äußerte sich zudem verwundert über das Verhalten von Mesut Özil, der auch ein Thema in Bulgarien ist. Für seine türkisch-stämmigen FreundInnen und Landsleute sei sein Verhalten, das Foto mit Erdogan, „kontraproduktiv für die Integration.“
Zukunftserwartungen, Lebensziele und -träume in Kurzfassung – Anregungen zum Nachdenken
Mit Selfies und jeweils fünf prägnanten Sätzen berichten die Jugendlichen, unter der Leitung von Moor, über ihren Alltag in der ihrer Heimat, ihre Träume und Ziele, aber auch über Wünsche und Ideen zu und von Europa. Einer der Sätze, die Frage: „Was täte ich als König von Europa?“ Solche Äußerungen lassen positiv aufhorchen.
Sowohl Regisseur Steffen Moor, als auch Stefan Blank vom Jugend-Service-Büro wie Assen Karagyozov (im großen Bild oben im gelben Poloshirt) sind hellauf begeistert über das Engagement und die Ideen und Beiträge der beteiligten Jugendlichen.
Grünbau gGmbH als Veranstalter des interaktiven Audiowalks wird von ERASMUS+ und dem Jugendamt Dortmund unterstützt.
Weitere Informationen:
- Start des Audiowalk ist am Jugend-Service-Büro (Clarenberg 5) am 13. und 14. August 2018, jeweils 17 und 20 Uhr
- Eintritt frei
- Kontakt: Jugend-Service-Büro Hörde, Clarenberg 5, 44263 Dortmund, Telefon: 0231/7001531, E-Mail: sblank@gruenbau-dortmund.de (Stefan Blank)
- Erreichbarkeit: U 41 (10-Minuten-Takt) Endstelle Clarenberg, Ausgang Nord
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Kinderfest am Clarenberg: Claro4Kids in alter Größe (PM)
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Nach dem im letzten Jahr die Dimensionen pandemiebedingt verkleinert werden mussten, kann dieses Jahr in vollem Ausmaße gefiert und gespielt werden. Eine Neuerung aus dem Pandemiebetrieb bleibt jedoch: Der Kinderbereich wird auch 2022 abgetrennt, so dass die Kinder sicher und eigenständig die Stationen besuchen können, während die Eltern eine Pause machen. Anders als 2021 wird bei diesem Claro4Kids auch wieder ein Essens- und Getränkeangebot für Kinder bereit stehen, so dass die sich zwischen ihren Abenteuern stärken können.
Im multikulturellen Süden von Hörde stellt das Fest einen Ort der Begegnungen und des zusammen Spielens dar. Die große Zahl an Familien, die hier wohnen, erleben das Claro4Kids als lokales Highlight des Sommers. Für die Werbung bedarf es dabei nur einiger Poster – viele Kinder und Familien erreicht das Fest über die Beschallung und Spielgeräusche. „Selbst als wir 2021 keine Werbung gemacht haben, kamen über 200 Kinder“, erinnert sich Nina Sexauer vom Jugendservicebüro am Clarenberg. „An diesen Erfolg wollen wir dieses Jahr anknüpfen und freuen uns auf Gäste vom Clarenberg und anderswo.“