Der „Stadtschutz“ nicht nur symbolisch am Boden: Im Polizeigewahrsam endete – mal wieder – eine Aktion der Partei „Die Rechte“. 25 Aktivisten hatten versucht, die mit der Polizei kooperierte Protestaktion von Flüchtlingen vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in der Huckarder Straße zu „besuchen“.
Syrische Flüchtlinge fordern eine schnelle Bearbeitung ihrer Asylanträge
Dort protestieren seit Dienstagmorgen syrische Flüchtlinge, die eine schnellere Bearbeitung ihrer Asylanträge fordern. Sie haben daher ein Protestcamp aufgeschlagen, wo sich am Dienstag mehr als 100 Asylbewerber und Unterstützer aufhielten.
Rund 35 Personen haben dort auch die Nacht verbracht. Die Polizei rechnet damit, dass die Zahlen im Laufe des Tages weiter ansteigen. Denn das Camp soll fortgesetzt werden.
Hungerstreik aus Sorge um die eigene Familie in der syrischen Heimat
Einzelne Flüchtlinge sind bereits in einen Hungerstreik getreten. Sie zeigen sich zwar dankbar für die Hilfe und die Unterstützung, die sie in Deutschland erlebten.
Aber die Bearbeitungszeit ihrer Anträge von bis zu einem Jahr verhindert, dass sie ihre Familien nachholen können. Sie könnten jeden Tag in der Hölle Syriens umkommen.
Nun sehen sie sich vor der Außenstelle des Bundesamtes in der Huckarder Straße vielen Unterstützern, aber eben auch zeitweise Neonazis gegenüber.
25 Neonazis – viele in T-Shirts der Partei „Die Rechte“ und mit dem Aufdruck „Stadtschutz Dortmund“ – waren am Dienstagabend ebenfalls beim Protestcamp erschienen. An ihrer Spitze stand Ratsmitglied Michael Brück.
Fünf Neonazis kamen ins Polizeigewahrsam – Polizei schützt das Camp
Ausrichten konnten die Neonazis dort nichts. Denn das Protestcamp steht als angemeldete Demonstration auch weiterhin unter Polizeischutz.
Den ausgesprochenen Platzverweisen wollten einige der Neonazis nicht nachkommen. Sie sollten daher abgeführt werden. Dagegen setzten sich weitere zu Wehr.
Insgesamt fünf Neonazis wurden daher zur Durchsetzung der Platzverweise und wegen versuchter Gefangenenbefreiung vorübergehend ins Polizeigewahrsam an der Markgrafenstraße gebracht.
Sie konnten dies in den frühen Morgenstunden wieder verlassen. Einer spontanen Protestkundgebung der Neonazis wurde von der Polizei nicht stattgegeben.