Von Susanne Schulte
Die Einwohner:innen-Fragestunde in der Sitzung der Bezirksvertretung Nordstadt nutzten knapp 20 Frauen und Männer des Projekt „Raum vor Ort“, die dort beschäftigt sind oder dort Kurse besuchen. Sie wollten von den Politiker:innen vor allem fünf Fragen beantwortet haben. Was tut das Gremium um vor allem mit Drogenspritzen verdreckte Spielplätze sauber zu halten? Was tut das Gremium dafür, dass sich mehr Kinderärzt:innen in der Nordstadt ansiedeln? Was tut das Gremium dafür, dass es mehr OGS- und Kita-Plätze in der Nordstadt gibt? Was tut das Gremium für die bessere Unterstützung von muslimischen Vereinen? Was tut das Gremium für mehr politische Teilhabe?
Kritik der Familien: Verdreckte Spielplätze und zu wenig Kinderärzte
Raum vor Ort mit Räumen in der Missundestraße ist eine Zweigstelle der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Paderborn, die in der Silberstraße ihr Dortmunder Büro hat. Die Hauptamtlichen in der Nordstadt kümmern sich nicht nur, aber vor allem um geflüchtete Menschen, bieten Kurse und Bildungsmöglichkeiten an. Und im Alltag merken vor allem die Familien, was ihnen das Leben schwer macht. Diese Punkte sammelten sie und wollten Antworten von der Politik. Bürgermeisterin Hannah Rosenbaum konnte schon einige geben.
Zu dem Anliegen der schönen und sauberen Spielplätze verwies sie auf den gremieneigenen Arbeitskreis, der sich um vermüllte Ecken und Grundstücke kümmert. Frank Groening, Geschäftsführer der Bezirksvertretung, notierte die genauen Daten der Spielplätze und werde sich mit der EDG daran setzen, die Spielplätze aus der Gefahrenzone zu holen, so Rosenbaum.
Auch das Thema fehlende Kinderärzt:innen ist für die Nordstadtpolitiker:innen kein neues. Rosenbaum wies auf den geplanten Gesundheitskiosk hin, der seinen Platz in der Nordstadt finden soll und will sich erneut mit dieser Anfrage an das Sozialdezernat wenden.
Auch die Forderung nach ausreichenden OGS- und Kita-Plätzen konnte die Bürgermeisterin im Namen aller Gremienmitglieder nur unterschreiben und versprach, sich weiter dafür einzusetzen. Auf die Frage nach der Unterstützung der muslimischen Vereine verwies sie auf die Förderanträge, die jeder Verein an die Bezirksvertretung stellen kann. Entweder man fragt um 500 Euro für die allgemeine Vereinsarbeit nach, die man dann ohne Nachweis ausgeben kann, ober um projektbezogenes Geld, für das man nach Erhalt und Ausgabe dann Nachweise vorlegen kann.
Für Rosenbaums Antworten gab es Applaus von den Fragesteller:innen
Und mehr politische Teilhabe könne jede:r haben, der und die das wolle, so Rosenbaum. Man müsse sich lediglich in einer der vielen Parteien engagieren – und zeigte dabei einmal die Runde -, oder trage diesen auch nur das eigene Anliegen vor. Auch weitere Besuche der Sitzungen des Nordstadt-Gremiums seien ja schon politische Teilhabe. Alle Antworten Rosenbaums wurden vom Publikum mit Applaus bedacht. Und der galt sicher nicht nur dem Inhalt, sondern auch der respektvollen Art und Weise, mit der sie allen Fragesteller:innen die ausreichende Zeit gab, ihre Anliegen vorzutragen.