Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wählen? Was bringt das? Warum soll ich wählen? Und vor allem wen? Fragen über Fragen. Gerade für Erst- und Jungwähler. Daher haben der Jugendring Dortmund, die Arbeitsstelle Jugend und Demokratie und das Jugendamt ein neues Projekt gestartet: „Jugend.Macht.Pottwahl“. Das Besondere: Es ist ein Angebot von Jugendlichen für Jugendliche.
Politikverdrossenheit als Beteiligungsmotiv: „Wir wollen mitentscheiden, wie es weitergeht.“
Im Fritz-Henßler-Haus haben sie sich erstmals zusammengesetzt und überlegt, wie sie ihre Mitschüler und Freunde ansprechen wollen. Weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind willkommen.
Ismail (18) hat in der Jugendfreizeitstätte Eving davon gehört und will sich engagieren. „Es gibt viel Politikverdrossenheit. Das merke ich selbst“, sagt Ismail. „Das hat mich aber motiviert mitzumachen.“
Auch Julian (16) lässt das nicht kalt: „Wir müssen endlich mal zur Wahl motivieren. Wir wollen doch alle erwachsen sein“, erklärt der Schüler. „Wir wollen mitentscheiden, wie es weitergeht. Wie es jetzt läuft, geht es gar nicht.“ Ein Argument, was auch Julia (14) bewegt. Sie darf zwar am 25. Mai noch nicht wählen, will sich aber aus Neugierde schon mal bei „Pottwahl“ mitmachen.
Pottwahl-Blog als zentrale Infoplattform – Kommunikation über soziale Medien
Doch was wird dann passieren? Mit Aktionen auf der Straße, in Jugendtreffs und Schulen, kreativen Elementen und journalistischer Neugier wollen Jugendliche sich dem Thema Wahl nähern. Zentrale Infoplattform soll der Pottwahl-Blog und eine Facebookseite sein. Dort wollen sie mit Texten, Fotos und Videos über die anstehenden Wahlen, die Parteien, Themen und Kandidaten informieren.
Hoher Informationsbedarf: Am 25. Mai gibt es in Dortmund fünf Wahlen
Der Informationsbedarf ist groß: Am 25. Mai finden gleich fünf Wahlen gleichzeitig statt: Der Rat der Stadt Dortmund, die Bezirksvertretungen, das Oberbürgermeister-Amt, das Europaparlament und der Integrationsrat sind neu zu besetzten. Gerade die Kommunalwahl steht dabei im Fokus. Schließlich wird hier direkt Einfluss auf das genommen, was vor der eigenen Haustür passiert. Also wie die Zukunft der Dortmunder Schulen aussehen soll, welche Jugend- und Freizeitangebote es gibt und welche beruflichen Perspektiven sich in Dortmund bieten können.
Mitglieder des Jugendforums Nordstadt machen auch bei „Pottwahl“ mit
Daher ist auch das Jugendforum Nordstadt bei „Pottwahl“ dabei: „Wir wollen die Jugendlichen motivieren, sich selbst einzubringen“, betont Ali Sirin. „Sie können sich hier direkt für ihren Stadtteil engagieren, ihr Selbstbewusstsein stärken und zeigen, dass Engagement nicht langweilig sein muss.“ Das haben die Nordstadt-Jugendlichen zum Beispiel erlebt, als sie ein Fußball-Mitternachtturnier organisiert haben.
Ganz abgesehen davon, dass junge Leute, die sich bei Pottwahl engagieren wollen, für sich selbst einiges herausziehen können. So gibt es beispielsweise journalistische Qualifizierungsangebote wie Schreibwerkstätten und Fotoworkshops. Angeboten werden sie von Medienprofis, die die Jugendlichen auch im Verlauf des Projekts unterstützen und beispielsweise bei der Vor- und Nachbereitung von Interviews mit Spitzenpolitikern unterstützen werden.
Schreibwerkstätten und Fotoworkshops starten in der kommenden Woche
Das nächste Treffen des Pottwahl-Projekts findet am 10. März um 18 Uhr im Fritz-Henßler-Haus (Raum 113) statt. Das erste große Redaktionstreffen für den Blog gibt es am 20. März um 18 Uhr im Raum 213. Die Schreibwerkstätten und Fotoworkshops finden bereits früher statt. Zwei Termine stehen zur Wahl: am 3. und am 6. März, ebenfalls um 18 Uhr an gleicher Stelle.
Wer mitmachen möchte, kann sich bei Thomas Oppermann von der Arbeitsstelle Jugend und Demokratie im Fritz-Henßler-Haus melden: info@demokratie-do.de.
Reaktionen
Jugendforum Nordstadt: Jungwähler-Aktion „Jugend. Macht. Pottwahl" und Integrationsrats-Wahlen im Mittelpunkt | Nordstadtblogger
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“Jugend.Macht.Pottwahl.”: Kreativtag im Fritz-Henssler-Haus – Wir bringen Spaß in den Kommunalwahlkampf | Nordstadtblogger
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Hier können Kinder und Jugendliche mitbestimmen „Talk to me“ heißt eine neue Sprechstunde in der Bezirksverwaltung Eving (PM)
Es geht um die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen: Ab dem 7. November öffnet jeden ersten Donnerstag im Monat der Fachreferent der Kinder- und Jugendförderung in der Bezirksverwaltungsstelle Eving sein Büro für eine Sprechstunde. Titel: „Talk to Me“ (Englisch für: sprich zu mir).
Jeden ersten Donnerstag (16 bis 18 Uhr) im Monat wird es nun eine Sprechstunde in der Bezirksverwaltungsstelle Eving geben. Sie richtet sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche und heißt „Talk to Me“. Ralf Finke, der Fachreferent für Kinder- und Jugendförderung, will dann mit jungen Menschen ins Gespräch kommen.
In erster Linie soll es darum gehen, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an politischen und gesellschaftlichen Prozessen zu verbessern. Denn: Aus Sicht der Stadt ist es von großer Bedeutung, dass junge Menschen mitentscheiden, wie sich ihre Umgebung entwickelt. Ihre Perspektiven und Meinungen sind enorm wichtig, um die Bedürfnisse und Wünsche der nächsten Generation zu verstehen und zu berücksichtigen.
Durch die aktive Teilnahme an der Sprechstunde können die Jugendlichen nicht nur ihre Stimme erheben, sie sollen auch lernen, wie sie Einfluss auf Entscheidungen nehmen können, die sie selbst betreffen. Darüber hinaus bekommen sie in der Sprechstunde aber auch Unterstützung aus vielen anderen Bereichen: Beispielsweise werden hier auch Ansprechpartner*innen in anderen Ämtern vermittelt.
Start ist der 7. November, 16 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Hier geht‘s hin: Bezirksverwaltungsstelle Eving, Ralf Finke, August-Wagner-Platz 2-4, 3. Etage, 44339 Dortmund