Sicher leben in der Nordstadt, Wohnungseinbrüche und Rechtsextremismus Schwerpunkte der Polizei

Polizeieinsatz in der Nordstadt. Vor dem Stehcafe Europa an der Mallinckrodtstraße
Die intensiven Polizeieinsätze in der Nordstadt werden fortgesetzt. Archivbild: Klaus Hartmann

Sicher leben in der Nordstadt, die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und der Kampf gegen Rechtsextremismus bleiben auch in diesem Jahr Schwerpunktthemen für die Dortmunder Polizei.

„Die Schwerpunktsetzung zeigt die ersten Erfolge“, betont der neue Polizeipräsident Gregor Lange. „Doch wir müssen weiter am Ball bleiben. Die Themen sind noch nicht nachhaltig bearbeitet.“ Er werde daher den eingeschlagenen Weg seines Vorgängers fortsetzen, versichert der gebürtige Dortmunder.

80.540 Straftaten in Dortmund aktenkundig

Polizei-PK Kriminalitätsstatistik für Dortmund 2013
Gregor Lange ist seit März 2014 neuer Dortmunder Polizeipräsident. Fotos (2): Alex Völkel

Diebstähle haben weiterhin den größten Anteil an der Gesamtkriminalität. 80.540 Straftaten hat die Polizei im vergangenen Jahr im Stadtgebiet Dortmund verzeichnet. Besonders positiv: Die Aufklärungsquote im Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund steigt weiter an: „Wir haben ein Sechs-Jahres-Hoch – über 50 Prozent der Fälle werden aufgeklärt“, so Lange. 36.356 Fälle – also fast die Hälfte aller Straftaten – waren Diebstähle. Den größten Anteil machen hierbei Ladendiebstahl (16 Prozent), Taschendiebstahl (zehn Prozent) und Wohnungseinbrüche (neun Prozent) aus.

Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen bleibt Schwerpunkt

Gerade die Wohnungseinbrüche seien jedoch besonders gravierend für das persönliche Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger. Der Kampf gegen Wohnungseinbrüche bleibt daher ein Schwerpunkt.

Lange appelliert, dass sich die Bürgerinnen und Bürger noch häufiger bei der Polizei melden sollten, wenn sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge sähen. Gerade die gestiegene Zahl der versuchten Wohnungseinbrüche sei in diesem Zusammenhang ein positives Zeichen. Die Sensibilisierung der Bürger zeige Wirkung: Denn immer häufiger würden die Täter gestört oder scheiterten an den verstärkten Sicherungen.

Vorbildliche Kooperation mit der Wohnungswirtschaft

Polizei-PK Kriminalitätsstatistik für Dortmund 2013
Jürgen Kleis und Gregor Lange stellten die Dortmunder Kriminalitätstatistik für das Jahr 2013 vor.

Als landesweit vorbildlich wurde das Polizeipräsidium Dortmund gelobt, weil es mit dem Verband der Wohnungswirtschaft eine Vereinbarung geschlossen hat, in der sich die Wohnungsgesellschaften verpflichten, bei künftigen Modernisierungen gezielt auf Einbruchssicherheit zu achten. Der Verband hat in Dortmund rund 100.000 Wohnungen.

Denn wenn ohnehin wegen energetischer Sanierungen Türen und Fenster ausgetauscht würden, verursache verstärkter Einbruchsschutz kaum Mehrkosten – anders als bei nachträglichen Sicherungen.

Massiver Anstieg von Drogendelikten liegt an verstärkten Kontrollen

Ebenfalls positiv sieht er die deutlich gestiegenen Fälle von Drogenkriminalität. „Das ist ein reines Kontrolldelikt“, macht Jürgen Kleis deutlich. Anders als bei Einbrüchen, Raub oder Diebstählen würden Drogendeals ja nicht angezeigt. „Nur wenn verstärkt kontrolliert wird, steigen auch die Zahlen“, verdeutlicht der Leitende Kriminaldirektor.

Allein in der Nordstadt haben die Beamten im vergangenen Jahr fast 1100 Delikte nach dem Betäubungsmittelgesetz aktenkundig gemacht. Allerdings sind viele der gefassten Dealer weiter auf der Straße. „Freiheitsentziehende Maßnahmen sind das härtestes Mittel. Daher müssen wir das berufs- und gewohnheitsmäßige Begehen von Straftaten gerichtsfest belegen“, so Kleis. Je häufiger die Polizei jetzt also dieselben Täter festnimmt und ihnen Taten nachweisen kann, desto größer sind die Chancen auch auf Gefängnisstrafen. „Auf Dauer wird sich der Erfolg einstellen“, ergänzt Lange.

Gleiches gelte für die Aktivitäten gegen Rechtsextremismus. Allerdings werden diese Zahlen und Fakten erst später – ebenfalls wieder zeitgleich mit den Zahlen auf Landesebene – vorgestellt.

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