Das „Festi Ramazan“ hat in diesem Jahr im Mai und Juni viele NordstädterInnen beschäftigt – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Probleme, die mit dem Festival auf dem Festplatz in der Eberstraße einhergingen. Bevor sich der Ausschuss für Bürgerdienste und öffentliche Ordnung am 26. September 2017 damit beschäftigt, gab es für das Festival in der Bezirksvertretung Nordstadt ein erstes politisches Nachspiel.
Das Festival wurde engmaschig durch Stadt und Polizei begleitet
Um was geht es? Das vierwöchige – sehr kommerziell geprägte – Festival zum muslimischen Fastenmonat Ramadan fand im Jahr 2012 erstmals auf dem Festplatz statt. „Da gab es vielerlei Problemlagen, Lärm, Müll, Verkehr, Parkverstöße – die ganze Bandbreite“, erinnerte Michael Solf vom Ordnungsamt der Stadt Dortmund.
Weil der Platz für das Festival nicht ausreichte, wurde es an die Westfalenhallen verlegt, wo das Festival bis 2016 stattfand. Wegen Bauarbeiten war das Festival dort in diesem Jahr aber nicht möglich. Daher bat der Veranstalter darum, für 2017 einmalig zurück in die Nordstadt zu gehen.
„Er hat ein Konzept vorgelegt, das den Erfahrungen aus 2012 Rechnung getragen hat“, so Solf. Dazu gehörten unter anderem die Sperrung der Eberstraße und ein Shuttle-Service zu kostenlosen Parkplätzen im Umfeld des Festplatzes – zum Beispiel bei Hornbach und beim Museum für Naturkunde.
Insgesamt 221.000 BesucherInnen kamen in den vier Wochen
„Das Angebot wurde aber nicht so angenommen worden, wie wir uns das gewünscht haben. Das Festival wurde engmaschig durch Stadt und Polizei begleitet. Polizeilicherseits gab es keine nennenswerten Problemlagen. Das Sicherheitskonzept hat gegriffen“, berichtete der Ordungsamtsmitarbeiter.
Doch Ordnungsamt und Tiefbauamt hatten aber reichlich zu tun. Denn es gab eine Vielzahl von Verkehrs- und Parkverstößen. Und der Besucherandrang war einfach zu groß für das Gelände: Insgesamt 221.000 BesucherInnen kamen in den vier Wochen. Besonders voll wurde es an Pfingsten – am Samstag kamen 15.000 und am Sonntag sogar 19.000 Gäste.
„Der Mehrzweckplatz hat sich trotz des anderen Konzeptes als nicht geeignet erwiesen für eine Veranstaltung in solcher Größe“, zog Solf eine Bilanz. Der Veranstalter stehe daher weiter mit den Westfalenhallen in Kontakt, um dort 2018 wieder hinzugehen.
Festplatz an der Eberstraße ist völlig ungeeignet für ein Festival dieser Größe
Darauf hoffen auch die BezirksvertreterInnen der Nordstadt: „Hoffentlich werden sie sich an dieses Fazit erinnern, wenn der Platz an Westfalenhallen irgendwann mal wieder nicht zur Verfügung steht“, sagte Gerda Bogdahn (SPD). Die BezirksvertreterInnen hätten sich viel berechtigte Kritik der AnliegerInnen anhören müssen.
Ohne in öffentlicher Sitzung auf die vertraglichen Rahmenbedingungen einzugehen – die Miete an den Westfalenhallen ist um ein Vielfaches teurer als der Festplatz an der Eberstraße – kritisierte Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder (SPD) die vielen Arbeitsstunden der städtischen Bediensteten.
Allein beim Tiefbauamt – sie waren u.a. für die Straßensperrungen zuständig – fielen 1280 Stunden an. Die Stunden im Ordnungsamt wurden gar nicht erst erfasst. „Die gesamtstädtischen Bemühungen waren wohl ein gewaltiger Arbeitseinsatz. Da gehen viele Stunden für andere Arbeiten verloren“, bedauerte Jörder.
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