Der Arbeitsmarkt zeigt sich zum Frühlingsbeginn laut Arbeitsagentur und Jobcenter Dortmund trotz großer Unwägbarkeiten sehr robust. Die Arbeitslosigkeit sei weiter rückläufig und nähere sich in kleinen Schritten der Vor-Corona-Zeit. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 10,7 Prozent.
Arbeitslosigkeit sinkt, aber abgeschwächte Frühjahrsbelebung
Im März wurden 34.278 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 7.438 Personen bei der Arbeitsagentur und 26.840 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 243 Personen oder 0,7 Prozent zurückgegangen.
Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen geht leicht auf 10,7 Prozent zurück (März 2021: 12,0 Prozent). Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent und für das Jobcenter bleibt sie unverändert bei 8,4 Prozent.
„Bis vor wenigen Wochen herrschte Zuversicht, dass unsere Wirtschaft sich vom Pandemiegeschehen und Lieferkettenproblemen relativ schnell erholen würde. Doch mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den daraus resultierenden Russland-Sanktionen wurde der Aufschwung ausgebremst“, kommentiert Melanie Flusche, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund, die Situation auf dem Arbeitsmarkt.
In der aktuellen Situation gehe es jedoch zuallererst darum, den Menschen Sicherheit und Obdach zu bieten, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind.
Fast 1000 Langzeitarbeitslose weniger als vor einem Jahr
Die Zahlen im Jobcenter Dortmund sind im März stabil geblieben. Es waren 163 Arbeitslose weniger zu verzeichnen als im Vormonat. „Dass sich der Dortmunder Arbeitsmarkt von den Folgen der Corona-Pandemie zunehmend erholt, zeigt der Vergleich zum Vorjahr. Der Bestand der Arbeitslosen im Jobcenter ist um 1.824 gesunken, und es sind mit 957 fast 1.000 Menschen weniger langzeitarbeitslos als noch im März vor einem Jahr“, erläutert die Geschäftsführerin des Jobcenters Dortmund, Dr. Regine Schmalhorst die Entwicklung.
Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im März 4.988 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.372 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 163 Personen weniger als im Vormonat.
5.275 meldeten sich im März bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.267 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am1. Arbeitsmarkt. Das sind 98 Personen weniger als im Vormonat.
Jugendarbeitslosigkeit ist erstmalig in diesem Jahr leicht gesunken
Rechtskreisübergreifend ist die Jugendarbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent gesunken. Im März waren damit 2.900 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 42 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im Vormonat.
Grund hierfür ist, dass junge Absolvent:innen einer Berufsausbildung nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit schnell eine neue Anstellung finden konnten. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt aktuell aber noch deutlich über dem Vorkrisenniveau.
Im März 2019 waren 2.709 Jugendliche unter 25 Jahren in Dortmund arbeitslos gemeldet, dies entspricht einer Quote von 8,4 Prozent.
„Allen geopolitischen und pandemischen Widrigkeiten zum Trotz ist die einsetzende Frühjahrsbelebung spürbar, und der Arbeitsmarkt bietet viele Chancen. Besonders profitieren konnten Fachkräfte unter 25 Jahren, die gerade ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben. Auch in Dortmund gilt: Wer eine Ausbildung zur Fachkraft hat, ist begehrt am Arbeitsmarkt“, so Melanie Flusche.
Halbzeit auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt
Nach den ersten sechs Monaten des Ausbildungsjahres 2021/2022 verbucht die Agentur für Arbeit Dortmund einen leichten Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zahl der von den Dortmunder Betrieben gemeldeten Ausbildungsstellen liegt aktuell bei 2.988. Dies sind im Vorjahresvergleich 249 Stellen oder 7,7 Prozent weniger.
Die Zahl der Menschen, die auf der Suche nach einer Berufsausbildungsstelle ist ebenfalls rückläufig. So haben sich seit Oktober 2021 bei der Berufsberatung 2.703 junge Erwachsene als Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz gemeldet. Das sind 162 Personen oder 5,7 Prozent weniger als im März des Vorjahres.
#Ausbildungklarmachen: Mut zur Ausbildung ist gefragt
„Wir spüren die Verunsicherung bei den Ausbildungsbetrieben und stellen auf der anderen Seite auch eine gewisse Entscheidungsmüdigkeit für einen Beruf bei den Jugendlichen fest“, konstatiert Flusche. Abwarten sei jedoch keine Lösung. Daher appelliere Sie an die jungen Menschen, jetzt für ihre Ausbildung aktiv zu werden und sich damit die eigene Zukunft zu sichern. Auch die Unternehmen müssten jetzt alle Kräfte mobilisieren und bei der Ausbildung aktiv bleiben.
Die Pandemie habe nicht nur den Unternehmen, sondern auch den jungen Menschen stark zugesetzt und das Leben in allen Facetten bedeutend eingeschränkt, auch bei der Berufsorientierung und der Berufswahl.
„Wir freuen uns, dass in diesem Jahr betriebliche Praktika wieder möglich sind, und werben für das persönliche Kennenlernen im Betrieb. Es ist wichtig, dass die Jugendlichen die sich bietenden Chancen jetzt ergreifen. Heute Praktikum, morgen Ausbildung“, macht Flusche den jungen Bewerber:innen Mut.
Wer Internes an einer ausbildungsbezogenen Berufsberatung hat, meldet sich am besten telefonisch unter 0231/842 9860 oder per Mail unter berufsberatung@jbh-do.de an das Jugendberufshaus der Arbeitsagentur Dortmund. Betriebe, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können dies unter der Nummer 0231/842 1666 telefonisch oder per Mail an Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de tun. Alle Infos finden sich natürlich auch online unter: www.jugendberufshaus-dortmund.de
Zurückhaltung bei der Arbeitskräftenachfrage – Stellenmeldungen leicht rückläufig
Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bei der Agentur für Arbeit ist mit Frühjahrsbeginn leicht zurückgegangen, der Stellenbestand nahezu unverändert. Das Pandemiegeschehen, Lieferkettenprobleme und große Unwägbarkeiten aufgrund des Krieges in der Ukraine hinterlassen Spuren, Unternehmen sind verunsichert, und zögern bei der Stellenbesetzung aufgrund der großen Herausforderungen.
So meldeten die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen im aktuellen Berichtsmonat 811 neue Stellen. Das sind 151 Stellen weniger als im Februar. Der aktuelle Stellenbestand liegt mit 4.679 offenen Stellen auf Vormonatsniveau. Im Jahresvergleich liegt er mit einem Plus von 1.606 Stellen deutlich höher als im Krisenjahr 2021.
Spitzenreiter beim Stellenbestand sind neben dem Dienstleistungssektor, Unternehmen aus den Bereichen der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit 691 offenen Stellen, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 546 offenen Stellen und dem Baugewerbe mit 317 offenen Stellen.
Unterbeschäftigung geht weiter leicht zurück
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne der Sozialgesetzbücher (SGB III und SGB II) gelten, weil sie beispielsweise wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.
Die Unterbeschäftigung ist in diesem Monat leicht gesunken. Insgesamt sind im März 45.898 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 198 Personen weniger.
Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung sank im März auf 74,7 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote sinkt im Berichtsmonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent.
Alle Daten und Zahlen zum Dortmunder Arbeitsmarkt im März 2022: Arbeitsmarktreport März 2022
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Berufliche Qualifizierung und Weiterbildung – Jetzt online einen Beratungstermin vereinbaren (PM Arbeitsagentur)
Dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger neben persönlichen und telefonischen Kontaktmöglichkeiten auch einen Onlinekontakt zu Behörden zu haben, ist die Agentur für Arbeit Dortmund schnell nachgekommen. Bereits seit Wochen können Kundinnen und Kunden online ihren Termin für die persönliche Arbeitssuchend- und Arbeitslosmeldung vereinbaren. Nun wird ein weiterer digitaler Zugangskanal erprobt.
Im Rahmen dieser Erprobung haben nicht nur Kundinnen und Kunden der Agentur für Arbeit Dortmund, sondern auch alle Beschäftigten von Dortmunder Unternehmen die Möglichkeit der Online-Terminvereinbarung für Weiterbildungs- beratungen.
Vom 20.04. bis zum 11.05. stehen jeden Mittwoch in der Zeit von 10 bis 12 Uhr Termine für die Weiterbildungsberatung zur Verfügung. Die Terminbuchung ist ab sofort möglich unter http://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/dortmund
Sollte kein passender T ermin dabei sein, ist die Kontaktaufnahme und T erminvereinbarung selbstverständlich auch weiterhin über eMail an dortmund.fbw@arbeitsagentur.de. möglich.