Nordstadtgrüne wollen eine Stadtteilbibliothek am Borsigplatz

In den Ortsteilen sind die Stadtteil-Bibliotheken etabliert. Hier ein Bild aus Scharnhorst. Foto: Alex Völkel
In den Ortsteilen sind die Stadtteil-Bibliotheken etabliert – hier ein Bild aus Scharnhorst. Foto: Alex Völkel

In den Vororten Dortmunds sind sie etabliert und werden gerne genutzt: Stadtteilbibliotheken bilden dort einen zentralen Bildungs- und Kulturort für alle Bewohner*innen. In der Nordstadt: Fehlanzeige. Das möchten die Nordstadtgrünen ändern. Sie setzen sich für eine Stadtteilbibliothek im kinderreichsten Stadtbezirk ein.

Förderung von Medienkompetenz für bildungsferne Schichten und Mehrsprachigkeit für Integration

Saziye Altundal-Köse, grüne Ratskandidatin für das Borsigplatzquartier.
Saziye Altundal-Köse

„Gerade für Kinder und Jugendliche, aber auch für ältere Menschen ist eine Bibliothek in Wohnortnähe von großer Bedeutung. Für sie ist die Zentralbibliothek am Bahnhof weit weg“, sagt Saziye Altundal-Köse, grüne Ratskandidatin für das Borsigplatzquartier. ___STEADY_PAYWALL___

Eine Bibliothek ist längst nicht mehr eine Ansammlung von Büchern. Musik-CDs, Hörbücher, E-Books, Film-DVDs und Spiele, aber auch Tageszeitung und Fotokopierer sollen kostengünstig für jederfrau und jedermann zugänglich sein.

„Eine gut funktionierende Bibliothek in einem Stadtteil mit sozialen Problemen hat aber auch Aufgabenstellungen in der Förderung von Medienkompetenz für bildungsferne Schichten“, so Altundal-Köse weiter.

Mehrsprachige Angebote in Zusammenarbeit mit den Schulen und lokalen Bildungsträgern könnten dazu beitragen, einen besseren Zugang zur deutschen Sprache zu ermöglichen.

Stadtteil-Bibliothek bei Schulneubauten in der Nordstadt berücksichtigen

„Gemeinsam mit Kindertageseinrichtungen kann eine Bibliothek Vorschulkindern erste Kontakte zum Lesen ermöglichen. Nicht zuletzt ist eine Bibliothek ein Ort zum kulturellen Austausch. Muttersprachliche Lesungen mit Übersetzung fördern den gegenseitigen Zusammenhalt im Quartier“, so die Grünen-Ratskandidatin.

Wo könnte eine Stadtteilbibliothek entstehen? Auch darüber hat sich Saziye Altundal-Köse Gedanken gemacht. „Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. In den nächsten Jahren werden auch am Borsigplatz Schulen und Kindertageseinrichtungen neu gebaut oder saniert. Wir müssen frühzeitig prüfen, wo Räume mit separatem Eingang für eine Stadtteilbibliothek mit entstehen können.“

 

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Reaktionen

  1. Dominik De Marco

    Etwas, was die SPD schon seit einiger Zeit angeht, nur mit dem Unterschied, dass wir die Stadtteilbibliotheken in ganz Dortmund umsetzen/verbessern möchten. Das Thema ist schon seit einiger Zeit im Gespräch und somit keine neue Idee der Grünen. Dazu lohnt sich übrigens ein Blick in unser Kommunalwahlprogramm.

    Hier mal ein direkter Auszug:

    Stadtteilbibliotheken zu Bürger*innenschulen der Zukunft machen

    Kinder sind unsere Zukunft. Daher können wir niemals akzeptieren, dass Kinder in Armut aufwachsen. Sie sollen nicht mehr fragen, warum etwas nicht geht, sondern nur noch, wann es geht. Die Orte für sie und ihre Familien sollen unsere Stadtteilbibliotheken werden, die wir in jedem Bezirk ausbauen – oder neu aufbauen wollen. Sie sollen für Familien das neue Beratungszentrum und erste Anlaufstelle werden und für Kinder die Orte, die sie erobern können. Wenn man fragt, wo sie Lernen, erste Schritte in der Digitalisierung machen können, dann soll dies hier stattfinden. Aber nicht nur Kindern soll geholfen werden – auch überforderten Eltern soll dort eine Anlaufstelle geboten werden. Das Konzept von Kindertagesstätten als Familienzentren bietet einen weiteren guten Ansatzpunkt, Familien besser zu unterstützen und zu beraten. Hier wollen wir auch ansetzen und diese Zentren ausweiten und besser ausstatten. Gerade die wohnortnahe und persönliche Ansprache der Eltern und Kinder bietet eine gute Möglichkeit, dass sie in gewohnter Umgebung interessante Veranstaltungen und Bildungsangebote für ihre Kinder und eine persönliche Beratung und Unterstützung erfahren können. Die bisherige Förderung des Landes reicht hierfür in keiner Weise aus. Dortmund kümmert sich — das liegt in unserer DNA!

    Liebe Grüße

  2. Karadas Cüneyt

    Danke Dominik De Marco du hast es auf den Punkt gebracht.

    Fordern kann jeder!

    Ein vernünftigen Konzept muss man haben.

    Digitalisierung ist Zukunft!
    Auch in der Bildung.

  3. Karadas Cüneyt

    Darüber hinaus möchte unser Oberbürgermeisterkandidat Thomas Westphal die Stadtteilbibliotheken ausbauen und zu einer technischen Bürgerschule vernetzen. Kurse und Fortbildung für digitale Kommunikation und neue pädagogische Konzepte für Eltern und Lehrer, aber auch Kinder und Senioren sind übrigens auch dabei und vorgesehen

    • Volker Tüllner

      Interessant wie ein grüner Impuls die einst so starke SPD zum antworten animiert. Konzepte sind auch da, um umgesetzt zu werden. Die reine Kozeptpolitik ohne Umsetzungen in der jahrelangen „Regierungsverantwortung“ ist typidch. Einfach mal machen fehlt.
      Ich bin gespannt, ob der Beitrag von mir wieder zensiert sprich gelöscht wird und Meinungsbildung damit unterbunden wird. Dasbistbein undemokratisches Verhalten.

    • Peter Krüger

      Unter der Ägide der SPD sind doch in den letzten Jahrzehnten die Stadtteibüchereien abgeschafft worden. Was hat sie denn bisher davon abgehalten, umzukehren? Setzen Sie sich – falls Sie ein Ratsmandat erhalten – für das Thema ein! Sorgen Sie für ein Budget und bringen Sie alles Weitere auf den Weg! Ich denke, die Unterstützung anderer Ratsfraktionen werden Sie bekommen.
      Machen ist wie wollen, nur krasser.

  4. Carsten Klink

    Bis heute scheint sich der SPD-Kandidat Cüneyt Karadas aber noch nicht so richtig für die Stadtteilbibliotheken eingesetzt zu haben. Wenn man die die Begriffe „Stadtteilbibliothek“ und „Cüneyt Karadas“ in die Suchmaschine eingibt, findet man lediglich seinen Kommentar unter diesem Nordstadtblogger-Beitrag.

    Erstaunlich auch, dass die Suchmaschine auch über andere politische Aktivitäten von Herrn Karadas (außer Parteiaustritt und dann wieder Parteieintritt) gar nichts zu berichten weiß, obgleich Herr Karadas seit über sechs Jahren in der Bezirksvertretung der Nordstadt sitzt und dort vermutlich fleißig fordert…

  5. Nächster Schritt zu einer Bibliothek in der Nordstadt ist gemacht (PM Grüne in der Nordstadt)

    Eine Bibliothek für die Nordstadt rückt langsam in Sichtweite. Im Oktober beschlosss der Kulturausschuss auf Antrag der Grünen einen Prüfauftrag zur Einrichtung einer Außenstelle der Stadt- und Landesbibliothek in der Nordstadt. Ein erstes Grobkonzept erstellt die Verwaltung noch im November, eine Machbarkeitsstudie soll im nächsten Jahr folgen.

    Leander Schreyer, grüner Ratsvertreter aus der Nordstadt: „Die Stadtteilbibliotheken in Dortmund sind beliebte und stark genutzte Bildungs- und Lernorte, für Kinder und Jugendliche aber auch für ältere Altersgruppen. Wir möchten dem Wunsch der Bewohner*innen Rechnung tragen, einen solchen Ort auch in der Nordstadt wieder entstehen zu lassen. Dies ist auch vor dem Hintergrund des hohen Besucher*innenaufkommen der Zentralbibliothek am Wall sinnvoll.“

    Hinsichtlich des Standortes prüft die Verwaltung die Lortzingstraße 10. Die Außenstelle der Bibliothek wird wohl 700 – 800 qm in Anspruch nehmen. Wenn es bautechnisch an diesem Standort nicht gehen sollte, würden noch weitere Unterbringungsmöglichkeiten untersucht.

    Die Bezirksvertretung unterstützt die Planungen in ihrer Sitzung am 3. November. Die Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum freut sich darüber: „Eine moderne Bibliothek ist heutzutage weitaus mehr als ein Aufbewahrungsort von Büchern. Ruhige Lernarbeitsplätze und Bildungsräume für kleine Gruppen, versehen mit einer modernen technischen Ausstattung wie PCs, Kopierer, Scanner und Drucker sind heute Standard. Und ein leistungsfähiges WLAN gehört auch dazu.“

    Eine Stadtteilbibliothek gab es in der Nordstadt noch bis in die 90er Jahre. Dann wurde der Standort im Zuge des Neubaus der Stadt- und Landesbibliothek gegenüber dem Hauptbahnhof geschlossen. „Dabei ist gerade in dicht besiedelten und kinderreichen Quartieren wichtig, Orte zu schaffen an denen ohne Störungen gelernt werden kann.“ ergänzt Leander Schreyer. „Wichtig ist uns aber auch, dass Kulturschaffende und soziale Initiativen im Quartier zusammen mit der Bibliothek Angebote für alle Menschen machen können und so auch zu einer sozialräumlichen Aufwertung der Nordstadt beitragen.“

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