Von Angelika Steger
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten, auch in Zeiten von Corona. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, mit dem Rad zu fahren, anstatt mit anderen Menschen, meist dichter zusammengedrängt, die Straßenbahn oder den Bus zu nutzen. Dazu hat man ab sofort eine besondere Gelegenheit: Lastenräder fahren. Möglich macht dies das Quartiersmanagement Nordstadt.
Idee zur Lastenradausleihe stammt von den Bürger*innen der Nordstadt
Im Februar 2019 hatte es die Ideenwerkstatt „Nordstadt natürlich!“ gegeben. Klimafreundliche Mobilität war dabei ein Thema, erzählt Martin Gansau vom Quartiersmanagement. Man wolle den motorisierten Verkehr reduzieren, und da sei man auf die Lastenräder gekommen, ergänzt Max vom Kulturzentrum „Langer August.“
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Daraufhin hatte es weitere Treffen gegeben, die bürgerschaftliche Initiative zur Einrichtung der Lastenradausleihe ist entstanden. Jetzt ging es darum, wie die Ausleihe organsiert werden sollte. Die Ausleihe durch Privatpersonen sieht Gansau dabei als schwierig an, weil dies eben auch eine besondere Verantwortung bedeutet.
„Hier kommt GrünBau ins Spiel. Wir verleihen als eine von drei Stationen eines der drei Räder und machen die notwendigen Reparaturen, sollten welche nötig sein“, sagt Katharina Kwiring. Die GrünBau gGmbH kooperiert dabei mit dem „Langen August“ und der „2WheelGarage“, einem Mountainbike- und Rennradladen in der Schützenstraße.
Sicherheit geht vor: Was bei der Ausleihe von NOLA zu beachten ist
Die Wahl fiel auf das Modell der Firma Kargon. Für ein Lastenrad erstaunlich leicht, seien die Modelle doch qualitativ hochwertig und auch einfacher über Treppenstufen und in den Keller zu tragen, wenn man eines ausgeliehen habe.
Es ist ratsam, das Rad als Entleiher*in immer gut abzusichern, sowohl bei der Wahl des Standorts beim Parken sowie mit Schlössern. Das Rad nicht überladen und die Verkehrsregeln beachten, damit Rad und Mensch wieder heil zurückkommen, ist eine weitere Anforderung.
Durch die Seilzuglenkung sind sie auch wendig und schnell zu fahren. Wie wird NOLA nun den Nordstadtbewohner*innen bekannt? „Na durch Nordstadtblogger, die Homepage von GrünBau, Flyer, Mund-zu-Mund-Propaganda sowie Plakate. Auch bei ebay-Kleinanzeigen haben wir das Verleihangebot geschaltet“, ergänzt Gansau lächelnd.
Lastenrad-Nutzung soll unabhängig vom Geldbeutel für die Bewohner*innen möglcih sein
Mit Mitteln aus dem Quartiersfonds Nordstadt wurden die drei Lastenräder finanziert. Dem Antrag für diese Mittel musste eine Jury stattgeben. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Dorian Marius Vornweg dazu: „Wir bekommen viele Anträge, aber das Lastenrad hatte bald viele Sympathien gewonnen.“
Außerdem sei es ein Teil einer „sinnvollen Nahmobilität“, so Vornweg. Die gesamte Bewohnerschaft der Nordstadt profitiere: alle können eines der drei Lastenräder ausleihen. Nicht jeder kann sich ein Lastenrad so einfach leisten. Etwas Übung erfordert das Fahren aber schon, deshalb ist es erfreulich, dass der ADFC Dortmund Fahrtrainings anbietet. „Die Termine dazu kann man vom Quartiersmanagement bekommen“, erläutert Martin Gansau.
Das NOLA, das Nordstadt-Lastenrad ist ein Angebot von GrünBau gGmbH in Kooperation dem Kulturzentrum Langer August und 2WheelGarage, ohne einen kommerziellen Zweck zu verfolgen. die Idee: Menschen teilen sich ein Lastenrad, um umweltschonend und mit Spaß größere Einkäufe, Picknick, Getränkekisten oder Umzugsgüter transportieren zu können.
Auf eine Ausleihmöglichkeit online wurde bewußt verzichtet: wer ein NOLA ausleihen will, muss sich zunächst bei GrünBau als Nutzer*in mit einem Formular (erhältlich bie GrünBau oder im Netz) registrieren. Daraufhin kann man es ausleihen, wenn man eine gültige Haftpflichtversicherung nachweisen kann. Man darf gespannt sein, wie die Lastenräder in einem Stadtteil, der stark von der Nutzung von eigenen Autos geprägt ist, die täglich die Straßen verstopfen, ankommen wird.
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