Neun Kinder – neun Nationen. Diese „Faustregel“ gilt bei vielen Kinderstuben in der Nordstadt. Die beiden neuen AWO-Einrichtungen, die Mitte Februar eröffnet wurden, bilden da kaum eine Ausnahme. Kinderstuben sind eine besondere Form der „Großtagespflegestellen“. Hier betreuen und fördern jeweils drei qualifizierte Tagesmütter neun Kinder im Alter von einem bis drei Jahren.
Besonders individuelle Förderung für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren möglich
Gerade sind die zwei Wochen Eingewöhnungsphase, bei denen die Eltern mit ihren Kindern in der Kinderstube dabei sein können zu Ende gegangen. Ab März findet der „Regelbetrieb“ statt.
Der günstige Betreuungsschlüssel – eine Tagesmutter betreut drei Kinder – ermöglicht eine besonders individuelle Förderung der Kinder und lässt Zeit, für intensive Elternarbeit. Von 8 bis 14 Uhr werden die Kinder betreut, von 14 bis 16 Uhr gibt es Angebote für und mit den Eltern.
Kinderstuben legen mit ihrer frühen Förderung einen besonderen Augenmerk auf den Spracherwerb. Da Deutsch oft nicht die Muttersprache ist, wird in den Kinderstuben die deutsche Sprache erlernt. Die Kinder werden auf spielerische Art gefördert, mit Liedern, Fingerspielen und kindgerechten Aktivitäten.
An den regelmäßig stattfindenden Elternnachmittagen werden auch die Eltern mit einbezogen: es wird über Erziehungsfragen diskutiert oder einfach nur gemeinsam gebastelt. Außerdem bekommen alle Kinder ein gesundes, abwechslungsreiches Frühstück, das durch „Tischlein deck‘ Dich“ unterstützt wird, sowie ein warmes Mittagessen, das frisch von den Tagesmüttern zubereitet wird.
Die Tagesmütter begleiten die Familien auch zu Ärzten, Kitas und Behörden
Zudem begleiten die Tagesmütter die Eltern auch auf Wunsch bei Behördengängen oder zu Ärzten. Die Tagesmütter möchten die Kinder und Eltern beim Übergang und der Wahl der nächsten Station ihres Kindes in eine Bildungseinrichtung begleiten und unterstützen.
„Uns ist es wichtig, schon frühzeitig den Kontakt mit den Kindergärten und Kitas der Umgebung herzustellen, um eine durchgehende Versorgung und Förderung der Kinder zu sichern“, erklärt Kristina Budde.
Die AWO-Kinderstuben sind in Ladenlokalen oder Erdgeschosswohnungen. Große Fensterfronten wie in der Brunnenstraße sind kein Hindernis. Im Gegenteil: Zum einen sollen die Kinder herausgucken können, zum anderen sind die Einblicke auch gewünscht.
Nicht selten schauen interessierte Mütter herein, die bisher nichts von dem speziellen Förderangebot wissen. „Viele Eltern haben keine Vorstellung von frühkindlichen Förderangeboten“, weiß Budde. Diese Einblicke machen neugierig und senken Hürden ab. Das Erfolgsrezept geht weiter.
Die AWO-Kinderstuben in der Nordstadt:
- Spielwiese: Brunnenstraße 25
- Sonnenzwerge: Holsteiner Straße 16
- Nordstadtkrokodile: Brunnenstraße 31
- Kleine Entdecker: Schleswiger Straße 8