Von Gerd Wüsthoff
Ein Jahresrückblick und Ausblick mit vielen guten Nachrichten und positiven Nachrichten: Oberbürgermeister Ullrich Sierau hatte wieder zum Neujahrsempfang der Stadt Dortmund in das Konzerthaus geladen – ein glanzvoller Start in das neue Jahr 2018. Unter den zahlreichen Gästen, welche der Einladung von Sierau gefolgt waren, erschienen VertreterInnen aus Politik und verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen, darunter wieder ehrenamtlich engagierte DortmunderInnen – ein Ausdruck des Dankes für die vielen Stunden, in denen diese Menschen ihr Engagement und ihre Kraft freiwillig in den Dienst des Allgemeinwohls stellen.
Dortmunds intensivierte und ausgebaute Internationalisierungsstrategie
Der traditionelle Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters ist eine gute Tradition in Dortmund. Bei diesem alljährlich Stelldichein zum Jahresbeginn waren auch das konsularische Corps der Dortmunder Partnerstädte aus Buffalo, USA und Novi Sad, Serbien, wie auch aus der deutschen Partnerstadt Zwickau mit anwesend.
„Ein Beleg für die internationale Ausrichtung unserer Stadt sind die partnerschaftlichen Kontakte, die wir zu neun Städten auf der ganzen Welt pflegen. Besonders im Fokus standen im Jahr 2017 die Städtepartnerschaft zu Rostow am Don, die seit 40 Jahren besteht, sowie die 25-jährige Partnerschaft zu Xi’an. Im Rahmen dieser Jubiläen gab es zahlreiche Begegnungen und gegenseitige Besuche, bei denen die Partnerschaften noch einmal bekräftigt wurden. Bestehende Kooperationen werden wir fortsetzen und viele neue Projekte sind geplant.“ führte Sierau aus.
Die traditionelle Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters begann mit einem Lob für die hervorragende Akustik in der Dortmunder Philharmonie. Dabei hob er hervor, welch exzellente Botschafter die Dortmunder Philharmoniker seien. Nach seinem kurzweiligen, launigen Schlenker, begleitet von erheitertem Lachen, wurde Sierau wieder ernster. Der Oberbürgermeister hob in seiner Rede besonders den Gedanken des Gemeinwohles und das Engagement von DortmunderInnen und der Stadt, für ein friedliches Zusammenleben in der multikulturellen Stadt in schwierigen, von Populismus zerrissenen Zeiten hervor.
Deutliche Botschaft: Dortmund ist auf dem Weg in eine positive Zukunft
Sierau wies in seiner Rede auf die Schwierigkeiten des Strukturwandels in Dortmund hin, um ihnen die erfolgreiche Bewältigung gegenüber zu stellen, ohne zu vergessen, dass noch viel getan werden muss, weil u.a. die aktuelle Arbeitslosigkeit mit 10,2 Prozent, mit so Sierau: „immer noch zu hoch. ist“ Dennoch würde das Dortmunder Modell „als Blaupause im Wirtschaftministerium NRW, in Düsseldorf, positiv betrachtet“.
Das noch viel zu tun sei, machte Sierau auch an der Situation der BewohnerInnen des Hannibal deutlich. Hier sei man, so Sierau, mit dem Eigentümer auf einem hoffentlich positiven Weg zur Lösung der Probleme. Hierbei wies der OB auch auf die Bemühungen mit dem BVB hin, sich gegen radikale Störenfriede zur Wehr zu setzen, wie er auch den unsäglich perfiden Anschlag auf die Mannschaft erwähnte.
Den positiven Weg Dortmunds in die Zukunft, aus einer fast prekären Situation, stellte Sierau an Hand des immer noch niedrigen Mietspiegels in Dortmund dar. Er erwähnte die 150 Millionen städtischer Förderung in den Wohnungsbau, und die Schaffung von 1.000 neuen Wohneinheiten.
Sierau stellte aber auch am Technologiepark und an Unternehmen wie der WILO Gruppe dar, welche sich aus einem kleinen Familienbetrieb zum Weltmarktführer in seinem Bereich entwickelt habe, welches Wirtschaftspotential in Dortmund stecke. So erwähnte er denn auch die Investitionssumme von rund 400 Millionen Euro „durch Dortmunder Unternehmer in ihre Betriebe und somit den Standort. Durch diese Investitionen wurden 7.000 Arbeitsplätze gesichert und 3.000 neue geschaffen.“
Der Wissenschafts- und Kulturstandort Dortmund spielen eine wichtige Rolle
In der positiven Beurteilung des Oberbürgermeisters fehlte nicht die Entwicklung der Dortmunder Hochschullandschaft, welche sich zu einem klaren Standortvorteil für die Stadt und die umliegende Region entwickelt habe.
Einen weiteren Standortvorteil Dortmunds, die Theaterlandschaft und Oper, ließ Sierau genauso wenig aus wie zu Beginn seiner Ansprache seinen Hinweis auf die Philharmoniker. In diesem Zusammenhang erwähnte Sierau auch die international renommierte dritte Präsentation der Pink Floyd Ausstellung. Die Pink Floyd Ausstellung ist nach Rom und London in Dortmund zum Dritten Mal in Europa präsentiert worden.
„Wahre Begeisterungsstürme lösen die Inszenierungen des Dortmunder Balletts unter Leitung unseres Ballettdirektors Xin Peng Wang aus“, sagte Sierau, und führte fort: „Kay Voges und Xin Peng Wang sind ebenso wie Sie, lieber Herr Generalmusikdirektor Feltz, wahre Glücksgriffe für Dortmund. Ich hoffe, dass Sie dem Dortmunder Publikum noch lange erhalten bleiben.“
Das Programm und Darbietung der Dortmunder Philharmoniker
Die Darbietung musikalischer Werke aus dem Repertoire der Dortmunder Philharmoniker, unter der Leitung von Gabriel Fletz, rundeten den offiziellen Teil des Abends genussvoll ab. Wer jemals daran gezweifelt haben mag, dass die Investition in das Dortmunder Konzerthaus sinnvoll sei, wird durch die Darbietung an diesem Abend spätestens eines besseren belehrt.
Der Abend wurde durch die Ouvertüre zu „Egmont“, op 84, von Ludwig van Beethoven eröffnet. Ihr folgte die Ansprache des Oberbürgermeisters. In der Abfolge des Abends intonierten die Philharmoniker die Ouvertüre zu „Coriolan“, op. 62, um dann das makellos dargebotene Finale aus der 9. Sinfonie, op. 125, mit der „Ode an die Freude“, mit den Solisten Akiho Tsujii – Sopran, Ilena Mateescu – Mezzosopran, Joshua Whitener – Tenor und Sangmin Lee – Bass, zu präsentieren. Grandios unterstützt durch den Opernchor des Theaters Dortmund.
Die „Ode an die Freude“ wurden sowohl durch Sierau, als auch Feltz als einen Appell an Menschlichkeit, respektvollem Miteinander und an das Verständnis für einander angekündigt. Die Darbietung selber war auf makellos hohem Niveau und so manch gestandenen DortmunderInnen sah man an, dass sie mit ihren Emotionen zu kämpfen hatten. „Nicht umsonst wurde diese Stück von Beethoven für die Voyager Raummission ausgewählt“, so Sierau in der Ankündigung.
Nach dem offiziellen Teil wurde den Gästen zu ihrem persönlichen „get together“ und dem offenen, geselligen Austausch untereinander Westfälische Kartoffelsuppe und Getränke gereicht.