Neujahrsempfang im DKH: Bürgerschaftliches Engagement für die Nordstadt ausgezeichnet

Engel für „Radfahrgruppe für Frauen“ und Dieter Schmidt

Der diesjährige Neujahrsempfang im Keuning-Haus bot ein abwechslungsreiches Programm. Foto: Roman Jaekel

Wer die Nordstadt kennt, weiß wie wichtig interkulturelle Toleranz und Offenheit für das Zusammenleben sind. Dafür setzen sich viele Menschen in unterschiedlichen Initiativen, Projekten und Vereinen ein. Im Keuning-Haus läuft vieles davon zusammen. Beim diesjährigen Neujahrsempfang konnte man sich am vergangenen Samstag ein Bild davon machen.

Das Keuning-Haus als soziokultureller Dreh- und Angelpunkt

Nach der Begrüßung durch Ester Festus als Moderatorin der Veranstaltung und einem Einblick in das Aufgaben- und Tätigkeitsfeld vom Quartiersmanagement, folgten drei Ansprachen, die der Bedeutung vom Keuning-Haus für die Nordstadt, aber auch den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen gewidmet waren.

Levent Arslan, Direktor des Keuning-Haus, erinnerte in seiner Ansprache auch an die verstorbene Jutta Reiter. Foto: Roman Jaekel

Levent Arslan, Direktor des Keuning-Haus, hob hervor, dass die Nordstadt mit 60.000 Einwohner:innen der größte Stadtteil Dortmunds ist, und das ein Neujahrsempfang wie dieser einzigartig sei. Alljährlich wird dadurch in besonderer Weise sichtbar, dass und wie wirksam sich viele Menschen ehrenamtlich für ihren Stadtteil engagieren.

Arslan erinnerte stellvertretend an die jüngst verstorbene Jutta Reiter, die mit ihrer Arbeit als DGB-Vorsitzende und Geschäftsführerin der DGB-Region Dortmund-Hellweg das Leben der Nordstadt nachhaltig prägte.

Wie wichtig das gemeinsame gestalten ist zeigt das Programmheft

Im Anschluss sprach Hannah Rosenbaum, Bezirksbürgermeisterin der Innenstadt Nord, davon, dass sich das Keuning-Haus für sie anfühlt wie ein „Paralleluniversum“, in dem beispielhaft Vielfalt, Diskussionskultur und ein respektvoller Umgang miteinander gepflegt und gelebt werden. Sehr deutlich betonte sie, wie wichtig diese Werte gerade heutzutage für alle Menschen in Deutschland sind.

Dominik de Marco hielt die dritte Ansprache an diesem Abend. Foto: Roman Jaekel

Im Blick auf die CDU forderte Hannah Rosenbaum, dass die Brandmauer gegen Rechts unbedingt halten müsse. Konsequent wäre es, wenn die AfD verboten würde. Dominik de Marco bezeichnete in seiner Ansprache das Keuning-Haus als soziokulturellen Dreh- und Angelpunkt.

„Hier zählt, dass gemeinsam gestaltet wird“, sagte er. Und in der Tat liefert der Blick ins Programmheft schnell einen guten Eindruck davon, wie das gemeint ist. „Demokratische Werte sind zerbrechlich“, stellte de Marco fest und wünschte sich, dass die kommende Bundestagswahl kein Verrat an den Werten unserer Demokratie sein möge.

Ein buntes Kulturprogramm

Nach den herzlichen, aber auch durchaus ernsten Ansprachen zur Begrüßung der zahlreichen Gäste schloss sich ein wunderbares, ausgesprochen gelungenes Kulturprogramm an.

Für ein gelungenes Programm sorgten verschiedene Gruppen mit Tanz- und Gesangsdarbietungen. Foto: Roman Jaekel

Den Beginn machten Kinder aus der Urkraine, die sich als „Sonnenblümchen“ in einer durch die jüdischen Gemeinde unterstützten Spielgruppe regelmäßig im Keuning-Haus treffen. Unter der Leitung von Pam Balz gibt es darüber hinaus weitere Angebote für Jugendliche, von denen sich zwei mit einem beeindruckenden Bühnenprogramm am Neujahrsempfang beteiligten.

Für ihre Tanz- und Gesangsdarbietungen ernteten die Kinder und Jugendlichen einen verdienten, kräftigen Applaus.

Zwei weitere „Engel der Nordstadt“

Ein besonderer Programmpunkt war danach die alljährliche Verleihung der „Engel der Nordstadt“, mit dem seit 2005 bereits 60 Personen, Vereine und Initiativen ausgezeichnet wurden, die sich vorbildlich für das Zusammenleben in der Nordstadt engagieren. Zwei „Engel der Nordstadt“ – die beiden Skulpturen wurden wieder einzeln durch den Kunstschmied Thomas Holzmann geschaffen – wurden in diesem Jahr vergeben.

Die Engel der Nordstadt gingen an die „Radfahrgruppe für Frauen“ und an Dieter Schmidt. Foto: Roman Jaekel

Der eine ging an die „Radfahrschule für Frauen“, die Trainingseinheiten in sicherer Umgebung und gemeinsame Ausflüge zur Anwendung des Gelernten anbietet.

Die andere Skulptur ging an Dieter Schmidt, der sich, am Borsigplatz geboren und nach wie vor wohnhaft in der Nordstadt, auf vielfältige Weise für seinen Kiez einsetzt. Von der Geflüchtetenhilfe bis zum Klimaengagement sind es viele verschiedene Bereiche, in denen Schmidt das Leben in der Nordstadt prägt.

Das Programm, eröffnet und begleitet durch den Singer-Songwriter George Major, wurde abgerundet durch Musiker der Keuning-Band, die, allesamt Mitarbeiter:innen des Hauses, das Publikum mit frischen Beats begeisterten. Insgesamt war der gelungene Neujahrempfang ein festlicher Start in das neue Veranstaltungsjahr.


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