Von Susanne Schulte
Viktor Kidess war überwältigt. Der Leiter des Dietrich-Keuning-Hauses kam aus dem Händeschütteln nicht heraus. Um die 300 Eingeladene hatten zugesagt, beim ersten Neujahrsempfang des Bürger- und Kulturzentrums der Nordstadt dabei zu sein – und alle hielten Wort.
Anerkennung für Vereine und Einzelpersonen, für Müllabfuhr und Bildungsstätten
VertreterInnen von Vereinen und Initiativen, Männer der Polizei und der Müllabfuhr, Erzieherinnen aus Kindergärten und LehrerInnen der Schulen, ehrenamtliche arbeitende Einzelpersonen und politisch aktive Menschen – alle die daran arbeiten, dass die Nordstadt lebenswert ist und bleibt, waren am Samstagnachmittag zur besten Kaffeetrinken-Zeit ins Foyer gekommen.
Statt Kaffee und Kuchen gab’s jedoch Sekt und Selters, Kultur und die Verleihung Engel der Nordstadt. Der herzhafte Imbiss war für 18 Uhr angekündigt. Bis dahin war es sehr kurzweilig.
„Wir wollen einfach mal ein Dankeschön sagen“, so Kidess. Ein Dankeschön für die viele Arbeit, die so viele Menschen ehrenamtlich in der und für die Nordstadt leisten. „Es geht um die Anerkennung.“ Und das Keuning-Haus als Bürgerzentrum sehe sich als Klammer vieler Aktivitäten.
Birgit Jörder: Das Keuning-Haus ist für viele Kinder ein zweites Zuhause geworden
Der Förderverein des Hauses und das Quartiersmanagement der Nordstadt haben die Veranstaltung organisiert.
Die vielen Feiern und Feste, Großveranstaltungen und kleinen Angebote hätten das Bild der Nordstadt ins Wanken gebracht, so Kidess in seiner Begrüßungsrede. „Die Nordstadt wird attraktiver.“
Daran haben die Menschen, die hier leben und arbeiten, den größten Anteil. Namentlich erwähnte er unter anderen als Ereignis den Hafenspaziergang und die Nordstadt-Publikationen Nordstadtblogger sowie echt Nordstadt im Internet und das neue Nordmag auf Papier.
Bürgermeisterin Birgit Jörder, die die Vorsitzende des Fördervereins Dietrich-Keuning-Haus ist, lobt ihrerseits Kidess für die Idee des Jahresempfangs und die Arbeit der Einrichtung an sich.
Ilhan Atasoy zitierte die Gedanken eines deutschen Dichters über den Türken
Das Haus sei ein „Brückenbauer, ein Anziehungs- und Knotenpunkt“ für alle Generationen, eine Bildungsstätte für Erwachsene, „aber auch für viele Kinder ein zweites Zuhause“.
Ilhan Atasoy, auch „König vom Borsigplatz“ genannt, unterhielt auf seine lakonische, unaufdringliche Art, das Publikum mit seinen Anmerkungen über die Eigenarten der Türken und der Deutschen, und zitierte Gotthold Ephraim Lessings Gedicht „Die Türken“:
„Die Türken habe schöne Töchter/und diese scharfe Keuschheitswächter./Wer will, kann mehr als eine frein:/Ich möchte schon ein Türke sein./Wie wollt ich mich der Lieb ergeben./Wie wollt ich liebend ruhig leben./Und doch – sie trinken keinen Wein;/nein, nein, ich mag kein Türke sein.“
Stadtplanungs-Ideen und Kabarett: Kurzweiliger Neujahrsempfang
Harriet Ellwein vom Nordwärts-Projekt der Stadt Dortmund erläuterte im Interview mit Kidess das Ziel des Nordwärts-Vorhabens: die Aufwertung aller nördlichen Stadtteile, in denen rund 42 Prozent aller DortmunderInnen leben.
Anschließend standen die jungen TänzerInnen der Gruppe Funky Mindz, die im Dietrich-Keuning-Haus proben, auf der Bühne und bekamen viel, viel Applaus vom Publikum.
Nach der Engel-Verleihung (siehe eigenen Bericht) trat der mit mehreren Preisen ausgezeichnete Kabarettist Abdelkarim auf und unterhielt das Publikum bestens mit Geschichten aus dem wahren Leben.
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