Das Statistische Landesamt Information und Technik (IT NRW) hat die Zahlen für die Baufertigstellungen 2019 veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der fertigen Wohnungen in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Vorjahr von 48.076 Wohnungen insgesamt gestiegen – allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Die Zahlen für Dortmund im Vergleich: 2019 wurden in der Stadt insgesamt 1.378 Wohnungen fertiggestellt. In 2018 waren es noch 1.649 gewesen, die Bilanz für 2017 kam auf 1.475 Wohnungen. 2016 lag die Zahl bei 1.016, in 2015 waren es 956.
Leichter Rückgang der Fertigstellungen aber weiter auf hohem Niveau
Auch wenn die Zahl für 2019 unter der von 2018 liegt, sei es doch ein hoher Wert und sowohl absolut, aber auch relativ (neue Wohneinheiten pro 10.000 Einwohner*innen) der höchste der Städte im Ruhrgebiet, betont die Dortmunder Stadtverwaltung. ___STEADY_PAYWALL___
Konnten im Jahr 2018 mit 1.642 Baugenehmigungen und 1.649 Fertigstellungen fast genauso viele Wohnungen fertiggestellt wie genehmigt werden, weicht die Zahl der Baugenehmigungen 2019 deutlich ab: mit 1.881 Baugenehmigungen wurden 503 Wohnungen mehr genehmigt als fertiggestellt.
Dies mache deutlich, dass offensichtlich auch das Baugewerbe an Kapazitätsgrenzen stoße. Wenn hier ein Ausbau der Kapazitäten erfolge, sei tendenziell wieder mit einer Erhöhung der Wohn-Fertigstellungszahl zu rechnen. Denn es gebe eine hohe Anzahl noch nicht ausgeführter, jedoch bereits genehmigter Bauvorhaben – aus dem Jahr 2019, aber auch noch aus dem Vorjahr 2018.
Mehr Genehmigungen als Fertigstellungen – Baugewerbe stark ausgelastet
Bei genauerer Betrachtung der Zahlen aus 2019 zeige sich zudem, dass sich die Zahl der Wohnungen in neuen Wohngebäuden „lediglich“ um 7,3 Prozent auf 1.306 gegenüber 2018 reduziert habe. Eine Schwankung in dieser Höhe sei durchaus plausibel, weil zeitliche Verzögerungen in der Realisierungsphase von Neubaumaßnahmen immer wieder vorkommen würden.
Die Verringerung der Fertigstellungszahlen basiere insbesondere auf dem Rückgang bei den Aus- und Umbauten in bestehenden Gebäuden. Hier habe sich die Fertigstellungszahl von 237 Wohnungen auf 66 Wohnungen reduziert.
Die Stadtverwaltung betont, sie werde nicht nachlassen, beste Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Erhöhung der jährlichen Bautätigkeit ermöglichen. Ob sich diese Bemühungen im kommenden Jahr wieder deutlicher in Zahlen niederschlagen würden, sei mit Blick auf die hohen und weiter steigenden Baukosten und den noch vorhandenen Kapazitätsengpässen in der Bauwirtschaft kaum zu prognostizieren.
Darüber seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wohnungswirtschaft derzeit noch nicht absehbar. Ein leichter Rückgang, aber kein deutlicher Einbruch bei den Genehmigungs- und Fertigstellungszahlen sei derzeit aber schon spürbar.