Acht Veranstaltungen, 19 mitwirkende Organisationen, 42 Referenten, 135 teilnehmende SchülerInnen von fünf Schulen, mehr als 170 BesucherInnen auf den drei öffentlichen Abendveranstaltungen – das Europe Direct Dortmund und die Auslandsgesellschaft NRW e.V. können auf eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe zurückblicken.
Europa als Heimat von neu Zugezogenen und Einheimischen gestalten
Anlässlich des Weltflüchtlingstags hatten sie gemeinsam mit der Stadt Dortmund und dem Europaminister des Landes NRW und Chef der Staatskanzlei, Franz-Josef Lersch-Mense, ein vielfältiges Programm zum Thema Flucht für Bürger und Geflüchtete im Raum Dortmund organisiert.
Das Ziel, einen konstruktiven Beitrag zu leisten und gemeinsam mit Geflüchteten darüber zu diskutieren, wie Europa als Heimat von neu Zugezogenen und Einheimischen gestaltet werden kann, wurde erfolgreich umgesetzt.
In verschiedenen Workshops wurde mit Schülern über die Flüchtlingssituation in Deutschland und Europa diskutiert. Neben der Simulation einer Sitzung des Europäischen Parlaments im Dortmunder Rathaus fand ein Besuch in einer Dortmunder Flüchtlingsunterkunft statt.
SchülerInnen vermitteln, was Flucht bedeutet
Dort entwickelten sich intensive und berührende Gespräche mit den geflüchteten Bewohnern, die den Schülern von ihren persönlichen Erlebnissen in Kriegs- und Terrorgebieten erzählten. In zwei weiteren Workshops wurden die Schüler über Fluchtwege nach Europa und das Ankommen in der Fremde sensibilisiert.
Sie haben „besser kennengelernt, wie die Menschen sich wirklich fühlen“, so einer der Teilnehmer. „Man hat in dem Workshop verstanden, was das Wort Flüchtling überhaupt bedeutet.“
Mehr Gelassenheit in den Flüchtlings-Diskussionen wäre wünschenswert
Eine Expertenrunde aus Wissenschaftlern und Praktikern wünschte sich zudem „mehr historische Gelassenheit in den Diskussionen um Flucht und Zuwanderung“.
Die Menschheitsgeschichte habe schon viele Wanderungsbewegungen erlebt, aus denen sich für die Gesellschaft nicht nur Probleme, sondern Möglichkeiten zum Fortschritt und zur Weiterentwicklung ergeben haben.
Ebenso wurde auf der Podiumsdiskussion zur Flüchtlingssituation in Dortmund hervorgehoben, dass positive Beispiele und die wertvolle Arbeit von Helfern im Vergleich zu den Problemen und Schwierigkeiten zu wenig Raum in der öffentlichen Diskussion einnehmen.
Gerade diese könnten einen großen Beitrag leisten, um Ängste und Sorgen von Einheimischen zu entschärfen.
Diskussion: Mangelnde Solidarität auf der Europäischen Ebene beklagt
Darüber hinaus entwickelten sich rege Diskussionen um die Zukunft der EU. Auf der Abendveranstaltung zur EU-Grenzpolitik bemerkte der Referent Prof. Dr. Thorsten Müller, dass Europa neu gedacht werden müsse: Die EU sei angesichts der aktuellen Situation nicht das Problem.
Sie setze die beschlossenen Maßnahmen hinsichtlich der Flüchtlingssituation in ihrem Kompetenzbereich um. Sie scheitere jedoch immer wieder an der mangelnden Solidarität der einzelnen Mitgliedstaaten. Es sei daher angebracht, für mehr Miteinander einzutreten und wieder stärker zusammenzufinden.
Die Flüchtlingssituation habe uns die Möglichkeit gegeben, an unseren Schwachpunkten zu arbeiten und Europa voranzubringen.
Ausführliche Berichte zu den einzelnen Veranstaltungseinheiten gibt es auf der Internetseite des Europe Direct Dortmund www.europe-direct-dortmund.de unter „Veranstaltungsarchiv“ oder auf der EDIC-Facebook-Seite.