Von Joachim vom Brocke
Der Wilde Westen hält Einzug im Museum für Kunst und Kulturgeschichte an der Hansastraße. Mit Ausschnitten aus dem Monument-Valley, einem Western-Salon, Lagerfeuer, Tipis, Kletterfelsen und einer Buffalo Bill Arena. Die Handwerker arbeiten mit Hochdruck für die erste Familienausstellung „Cowboy & Indianer – Made in Germany“. Sie soll am 24. Juni um 11 Uhr eröffnet werden. Zuvor war die Ausstellung im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe zu sehen.
Wildwest-Show gab es schon 1891 im Lunapark – Western-Romantik hat bei vielen nie nachgelassen
Hier besuchte Museumschef Dr. Jens Stöcker die Ausstellung und fand sie interessant genug für Dortmund. Doch nicht ohne Hintergrund. Denn: „Eine Wildwest-Show gab es schon 1891“, sagt Stöcker.
Damals lockte die amerikanische Buffalo-Bill-Show des legendären Jägers und Entertainers tausende von BesucherInnen in den Lunapark, den es damals im Fredenbaumpark gab: „Buffalo Bill versetzte die Dortmunder erstmals in Wildwest-Fieber“, hieß es. Jetzt wird das riesige Indianerzelt Big Tipi im Fredenbaumpark Kooperationspartner bei der Familienausstellung über Cowboys und Indianer mit einbezogen.
„Cowboys, Indianer und der Wilde Westen haben schon immer eine Faszination ausgeübt“, weiß Kurator Andreas Seim. Nicht nur die vielen Bücher von Karl May haben dazu beigetragen, auch Film und Fernsehen, Freilichttheater und vieles mehr trugen zu diesem Mythos bei. Seim glaubt, dass bei den Menschen die Suche nach einer besseren Welt diese Faszination ausgelöst haben und immer noch auslösen.
Rund um die Ausstellung wird gibt es vielseitiges und informatives Rahmenprogramm
Originale aus den USA werden in der Ausstellung nicht gezeigt. Dafür gibt es ein ganz vielseitiges, informatives Rahmenprogramm. Schon jetzt sind die künftigen BesucherInnen eingeladen, sich mit Beiträgen zu beteiligen.
Das MKK sucht aktuelle oder historische Fotos, auf denen Menschen in Cowboy- oder Indianerverkleidung zu sehen sind. Diese Bilder landen auf einer Pinnwand in der Ausstellung, auf der die Geschichte der Cowboys und Indianer in Dortmund von 1900 bis heute zu sehen sein wird.
Für lokalen Bezug sorgt nicht nur die Foto-Mitmachaktion. Lokale Anknüpfungspunkte gibt es unter anderem durch den ehemaligen Dortmunder FH-Professor Karl Markus Kreis, der zur Rezeption und zum Mythos Indianer in Deutschland geforscht hat. Vor allem aber ist da Buffalo Bill, der 1891 in Dortmund war und damals mit 300 Mitwirkenden und etlichen Tieren, darunter sogar Büffel, durch 19 Städte in Deutschland reiste.
Für die Erwachsenen gibt es Whisky-Tasting im Western-Saloon im MKK
Zur Ausstellung wird es ein umfangreiches Begleitprogramm für große und kleine Western-Fans geben. Das beginnt mit einer Mittags-Kurzführung durch die Ausstellung mit einem deftigen Chili anschließend im Museumscafé und setzt sich mit abendlichen Vorträgen fort, verbunden sogar mit einem Whisky-Tasting.
Für Kinder gibt es zudem eine Übernachtung in den Tipis der Erlebniswelt Fredenbaum mit Ausstellungsbesuch sowie viele Mitmachen-Angebote für Kinder und Schulen. DEW21 und Sparkasse Dortmund ermöglichen Schulen und Kitas sogar kostenlose Führungen. Bewerbungen dafür sind ab sofort möglich per eMail unter infomkk@stadtdo.de
Erstmals wird es zu dieser Ausstellung im Begleitprogramm auch Angebote für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sowie für Sprachlernende geben. Dafür hat das MKK mit mehreren Studiengängen der TU Dortmund kooperiert. Ein besonderes Angebot gibt es durch eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Anglistik und Amerikanistik der TU. Studierende von Prof. Walter Grünzweig bereiten englischsprachige Führungen für Kindergärten, Schulen und Touristen vor.
Mehr Informationen:
- Die Ausstellung „Cowboy & Indianer – Made in Germany“ ist eine Ausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe.
- Sie wird nach der Eröffnung am 24. Juni bis zum 21. Oktober zu sehen im MKK an der Hansastraße 3 zu sehen sein, auch während der Schulferien und der Museumsnacht.
- Familienausstellungen möchte Museumsdirektor Dr. Jens Stöcker künftig langfristig im Museum etablieren.
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Klaus Winter
Als im Mai 1891 die Buffalo-Bill-Show mehrere Tage lang in Dortmund gastierte, gab es den Lunapark am Fredenbaum noch nicht. Der Lunapark wurde Ostern 1912 eröffnet. Die Show wurde auf der großen Festwiese des Fredenbaumwirts veranstaltet.
MKK Dortmund
Freier Eintritt für kleine Cowboys und Indianer:
Mit DEW21 und Sparkasse zur Familienausstellung im MKK
Am 24. Juni eröffnet die erste große Familienausstellung im Museum für Kunst und Kulturgeschichte: „Cowboy & Indianer – Made in Germany“. Bis zum 21. Oktober ziehen Kletterfelsen und Tipis, Saloon und Buffalo Bills Arena in die große Ausstellungshalle an der Hansastr. 3 ein und laden dazu ein, dem Bild des Wilden Westens in Ost- und Westdeutschland nachzuspüren.
Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm inklusiver vieler Mitmach-Angebote auch für Kindergärten und Schulen. DEW21 und Sparkasse Dortmund ermöglichen den ersten Schulen und Kitas, die sich dafür anmelden, kostenlose Führungen – Bewerbungen dafür sind ab sofort möglich unter info.mkk@stadtdo.de.