Als Zeichen gegen angebliche „Zerschlagung der rechten Szene”:

Neonazis planen Protestaktionen – heute in Dorstfeld und am 14. Dezember in der Nordstadt

Die „Nazi-Kiez“-Plakate sind auf Demos erlaubt, nicht aber im Wahlkampf.
Für die Demonstration am heutigen 29. November sind rund 50 Teilnehmer:innen aus der Neonazis-Szene zu erwarten. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Am heutigen Freitagabend (29. November 2024) findet eine Protestaktion von Rechtsextremist:innen in Dortmund-Dorstfeld statt. Unter dem Banner „Gregor Lange muss es noch immer lernen: Grundrechte gelten auch im Nazi-Kiez!” kündigte die Neonazi-Kleinstpartei „Heimat Dortmund” (ehemals „Die Rechte“/ NPD) die geplante Kundgebung auf Telegram an. Eine Gegendemonstration antifaschistischer Gruppen wird ebenfalls vor Ort erwartet. Eine zweite Demonstration der rechten Szene ist bereits für Dezember 2024 angekündigt.

Rechtsextremist:innen demonstrieren gegen die Dortmunder Polizeiführung

Rund 50 Teilnehmer:innen sind für die heutige Demonstration der rechtsextremen Szene angemeldet. Geplant ist eine Standkundgebung von 19 bis 20.30 Uhr auf dem nördlichen Teil des Wilhelmplatzes in Dorstfeld. Bislang geht die Polizei Dortmund nicht von einer Sperrung der Straßen und Einschränkungen des Nahverkehrs aus, schließt dies jedoch nicht vollständig aus.

Anlass der geplanten Aktion ist die Anfang November verkündete „Zerschlagung der rechten Szene” durch die Dortmunder Polizei. Die von Polizeipräsident Gregor Lange initiierte strategische Fahndung in Dortmund-Dorstfeld war ausgelaufen – aufgrund des Erfolges sei keine Verlängerung geplant, so die Polizei.

Ein Trugschluss, wie die rechte Szene betont: Die „Heimat Dortmund” schreibt auf Telegram: „Der politische Druck hat gewirkt: Gregor Lange hat seine ‚Strategische Fahndung‘ in Dorstfeld, die von Anfang an unter fadenscheinigen Begründungen stand, auslaufen lassen. Wir stellen mit Genugtuung fest: Auch die Dortmunder Polizeiführung muss sich an die Rechtsordnung halten!”

Gegendemonstration antifaschistischer Gruppierungen ebenfalls in Dorstfeld

Nach der Kundgebung soll ab 20 Uhr ein „Offener Abend der HEIMAT Dortmund” stattfinden. Eine Gegendemonstration ist ebenfalls am gleichen Abend geplant. Rund 100 Teilnehmer:innen wollen von 18.30 bis 22 Uhr unter dem Motto „Gegen Nazis im Kiez” demonstrieren. Auch hier ist lediglich eine Standkundgebung geplant.

Antifaschistische Gruppierungen Demonstrieren ebenfalls am Freitagabend in Dorstfeld. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Eine Route ist auch hier nicht vorgesehen, die Kundgebung findet ausschließlich an der Ecke Wittener Straße am Dorstfelder Hellweg statt. Es werden verschiedene antifaschistische Gruppierungen erwartet – genauere Angaben wollte die Polizei nicht machen.

Eine weitere Protestdemonstration der Rechtsextremist:innen ist für den 14. Dezember angekündigt, wie die „Heimat Dortmund”auf Telegram verkündete. Unter dem Motto „Lügen haben kurze Beine – Gregor Lange, zeig uns deine! Gegen Polizeiwillkür und Machtmissbrauch der Behörden!” ist ein Start um 14 Uhr am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs geplant.


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Reader Comments

  1. Irmela Mensah-Schramm

    Nach dem Selbstlob der Polizei wird es doch eher sichtbar: es war „ein Schuss in die Hose“ – die Naziszene wird weiter existieren, msl auffälliger und mal weniger auffällig.
    Wenn nämlich – wie vor ein paar Jahren geschehen – 5 Polizeiautos kommen wegen meiner Überspray-Aktion von „NS DO“ gerrufen vom Möchte-gern-Obernazi Michael Brück, der mir zuvor auch in Gegenwart eines TV Teams Gewalt angedroht hatte, falls ich mich „unerlaubt“ entfernen würde, aber das interessierte die auch Polizei nicht.
    Und so ein Pech: die Strafanzeige wegen „Sachbeschädigung “ gegen mich mußte dann auch noch eingestellt werden, wie eben auch alle anderen auch! – davor und danch!

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