Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.
Installationen, Audio- und Videoarbeiten, Skulpturen und mehr zu sehen
Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die am 16. März 2023 eröffnet, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate.
Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung.
Erstmals wird in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation „Sistine Chapel“ (1993) zu sehen sein, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/Kulturgeschichte aufführt.
Die Ausstellung wird kuratiert von Rudolf Frieling (San Francisco Museum of Modern Art) in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Ostwall.
Sie nimmt Bezug auf die Sammlung des Museums, deren Schwerpunkt auf Fluxus liegt. Aus der Sammlung stammt auch eine zentrale Arbeit in der Ausstellung, Paiks Schlüsselwerk „Schallplatten-Schaschlik“ (1963/1980), mit deren Hilfe Besucher*innen ihren eigenen Musikmix erzeugen konnten.
Interaktive Arbeiten Paiks beziehen das Publikum in die Ausstellung ein
Weitere Kapitel der Ausstellung widmen sich der Kooperation von Paik und Charlotte Moorman, beispielsweise mit dem Werk „Oil Drums“ (1964/1991), der frühen Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen in Originale (1961/1964) sowie seiner bislang wenig erforschten Beziehung zu Dieter Roth.
Verschiedene interaktive Arbeiten Paiks beziehen das Publikum auch in diese Ausstellung ein – so zum Beispiel „Random Access“ (1963) und „Participation TV“ (1969/1982), bei denen Besucher*innen elektronische Sounds oder Bilder erzeugen können.
Als Fortschreibung von Paiks Werk „Sinfonie for 20 rooms“ (1961) sind darüber hinaus vier internationale Künstler*innen eingeladen, sich performativ auf Paiks Werk zu beziehen: Annika Kahrs (DE), Autumn Knight (US), Aki Onda (JP) und Samson Young (HK) werden Paiks Partitur als Inspiration für ortsspezifische Arbeiten nutzen.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW. Weitere Informationen zur Ausstellung unter:
www.dortmunder-u.de/nam-june-paik
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Sinfonie for 20 Rooms – Vier internationale Künstler*innen interpretieren das Frühwerk von Nam June Paik (PM)
Nam June Paik: I Expose the Music
Museum Ostwall im Dortmunder U
17. März bis 27. August 2023
Eröffnung am 16. März 2023
Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U präsentiert neben einer ausführlichen Werkschau des Fluxus-Künstlers auch vier internationale Künstler*innen, die sich mit einer frühen Arbeit Paiks auseinandersetzen: Die nie realisierte „Sinfonie for 20 Rooms“ von 1961 ist Ausgangspunkt der vier künstlerischen Inszenierungen von Aki Onda, Autumn Knight, Annika Kahrs und Samson Young in Dortmund. Ihre Gastspiele spiegeln einen wesentlichen Aspekt von Paiks Werk und Philosophie, die vom künstlerischen Dialog inspiriert ist.
Den Anfang macht Aki Onda (16. März bis 7. Mai) mit „Between Objects, Noted and Unnoted Sounds“, einem erweiterten musikalischen Environment als direkte Hommage an Paik. Als Pendler und zielloser Nomade zwischen Ost und West fühlt Onda sich Paik verbunden – er ist in Japan geboren, hat koreanische Vorfahren und lebt in New York. Paiks Fluxus-Erbe versteht er als Zeitgeist der Avantgarde der 60er-Jahre in New York, als Anti-Haltung zur damals herrschenden Kunstauffassung. Er greift sowohl das Flüchtige der Performance als auch das absurde Element aus Paiks Werk auf.
Die New Yorker Künstlerin Autumn Knight (13. Mai bis 2. Juli) wird in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Dortmund die neu konzipierte Arbeit „Nothing #74: dortmund“ zeigen – im Ausstellungsraum präsentierte Kamerabilder aus dem Theater, in denen Schauspieler*innen Texte interpretieren. Die Multi-Kanal-Videoarbeit ergänzt Autumn Knight durch Live-Performances sowie eine weitere Installation, die von Paiks TV Bed inspiriert ist.
Die Hamburger Klangkünstlerin Annika Kahrs (8. bis 23. Juli) steht mit ihren partizipativen Performances ganz in der Paik‘schen Tradition. Ihre Arbeit „A Sinfonie and its parts“ ist ein Musikstück, eine Sinfonie in vier Sätzen, die sich über 16 Tage erstreckt. Sie entsteht aus der Zusammenarbeit mit drei weiteren Komponist*innen (Louis d’Heudières, TinTin Patrone, Andy Ingamells) und wird gemeinsam mit Dortmunder Musiker*innen unterschiedlicher Stile, Genres und Musikrichtungen live umgesetzt.
Samson Young (29. Juli bis 27. August) aus Hongkong bildet den Schlusspunkt mit der Inszenierung „20 heterophonies“, einer Performance und ihrem Widerhall in einer theatralischen Installation von bewegtem Licht, Zeichnungen und Skulpturen. Der Künstler bewegt sich zwischen verschiedenen Klangquellen in der Installation und erzeugt durch seine Bewegungen Sounds, die die Besucher*innen als sechsstündige Performance erleben.
Als „the world‘s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museum Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.
Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die am 16. März 2023 eröffnet, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung. Erstmals wird in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation „Sistine Chapel“ (1993) zu sehen sein, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/ Kulturgeschichte aufführt.
Der Kartenverkauf hat begonnen. Tickets online: http://www.dortmunder-u.de/tickets
Kuratorisches Team: Rudolf Frieling (SFMOMA), Christina Danick und Stefanie Weißhorn-Ponert (Museum Ostwall im Dortmunder U)
Museumsdirektion: Regina Selter und Florence Thurmes
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Sa, So und an Feiertagen: 11 bis 18 Uhr
Do und Fr: 11 bis 20 Uhr
Weitere Informationen zur Ausstellung unter: http://www.dortmunder-u.de/nam-june-paik