Nachruf für Nelly-Sachs-Preisträger Aharon Appelfeld – israelischer Schriftsteller starb im Alter von 85 Jahren

Der damalige OB Dr. Gerhard Langemeyer mit Aharon Appelfeld dem damaligen Zentratsvorsitzenden Paul Spiegel.
Der damalige OB Dr. Gerhard Langemeyer mit Aharon Appelfeld und dem damaligen Zentratsvorsitzenden Paul Spiegel.
Aharon Appelfeld. Archivbilder: Alex Völkel
Aharon Appelfeld. Archivbilder: Alex Völkel

Der israelische Schriftsteller und Träger des Nelly-Sachs-Preises 2005 Aharon Appelfeld ist – wie seine Familie mitteilt – am 4. Januar 2018 im Alter von 85 Jahren in Jerusalem gestorben. Der Holocaust-Überlebende war einer der bekanntesten und angesehensten Schriftsteller seiner israelischen Heimat.

Jüdische Identität und Erinnerungen an seine Kindheit während der Shoah

Appelfelds Bücher und Essays wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche. Zuletzt erschien im November der Roman „Meine Eltern“.

Seine großen Themen waren die jüdische Identität und Erinnerungen an seine Kindheit während der Shoah. Werke wie „Der Mann, der nicht aufhörte zu schlafen“, „Tzili“, „Zeit der Wunder“, „Ein Mädchen nicht von dieser Welt“, „Geschichte eines Lebens“, „Bis der Tag anbricht“, „Blumen der Finsternis“ oder „Elternland“ formulieren das unaussprechliche Grauen und finden Worte für die Schrecken des Holocausts.

Die zum Teil autobiografisch beeinflussten Texte beziehen sich oft auf die Kindheit des Autors: 1932 in Rumänien geboren und aufgewachsen in der heutigen Ukraine, verliert Aharon Appelfeld als Achtjähriger seine Mutter im Krieg. Seinen tot geglaubten Vater trifft er 1954 in Israel wieder.

Die Stadt Dortmund würdigte Appelfeld mit dem Nelly-Sachs-Preis

Fragen zu seiner Identität und der Israels bestimmten zeitlebens die Gedanken des Professors für hebräische Literatur.

„Die Stadt Dortmund zeichnete Aharon Appelfeld im Jahr 2005 mit dem  Nelly-Sachs-Preis aus, um seinen Einsatz für Versöhnung und Toleranz besonders zu würdigen und seinen Appel der Menschlichkeit weiterzutragen“, sagt Bürgermeisterin Birgit Jörder als damaliges Jury-Mitglied.

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