Heinrich Peuckmann ist tot. Die Kulturbetriebe der Stadt Dortmund trauern um den Schriftsteller, der am 3. März im Alter von 73 Jahren starb. Peuckmann lebte in der Nachbarstadt Kamen, war jedoch der Dortmunder Literaturszene eng verbunden – nicht nur als Autor und Akteur, sondern auch als Initiator und Jurymitglied des Literaturstipendiums „Stadtbeschreiber:in für Dortmund“.
Viele Werke spielten in Dortmund – Faszination für die Nordstadt
Im literaturhaus.dortmund war er häufig zu Gast; noch am 3. März hatte Peuckmann dort bei einer Solidaritäts- und Benefiz-Veranstaltung zur Unterstützung des Kampfes für Demokratie und Menschenrechte im Iran auftreten wollen.
Heinrich Peuckmann, geboren am 15. Juli 1949 als Sohn eines Bergmanns in Kamen, studierte Germanistik, Geschichte und evangelische Theologie in Bochum und arbeitete bis 2011 als Gymnasiallehrer in Bergkamen.
Sein vielseitiges literarisches Schaffen begann bereits früh: Er gehörte ab 1971 zu Mitgliedern der „Werkstatt Dortmund“ des „Werkkreises der Literatur der Arbeitswelt“. 1977 veröffentlichte mit anderen Werkkreis-Autoren im Fischer-Taschenbuchverlag das Buch „Schulgeschichten. Werkkreis Literatur der Arbeitswelt.“
Zu Peuckmanns Werk gehören Romane, Krimis und Erzählungen, Kinder-/ und Jugendbücher, Lyrik sowie Theatertexte, Hör- und Drehbücher. In seinen Romanen war Dortmund häufig Spielort – auch und gerade in der Nordstadt fand der Autor viele Ideen. In seinen letzten Arbeiten verarbeitete er die Covid-Pandemie und den Krieg gegen die Ukraine.
Generalsekretär der internationalen Schriftstellervereinigung PEN
Als Mitglied der internationalen Schriftstellervereinigung PEN wurde Heinrich Peuckmann 2013 ins Präsidium gewählt, zunächst als Beisitzer und schließlich als Generalsekretär. Ein besonderes Anliegen war ihm das PEN-Programm „Writers-in-Exile“ für Schriftsteller*innen, die im Exil leben. Im Jahr 2017 holte er die Jahrestagung des deutschen PEN-Zentrums nach Dortmund.
„Mit Heinrich Peuckmann verliert die Literaturszene einen engagierten Streiter für Frieden und Demokratie. Er glaubte an die Kraft der Literatur – als lokal verbundener Schriftsteller ebenso wie als tatkräftiger Unterstützer politisch verfolgter Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt. Sein Schreiben und Wirken wird uns in Erinnerung bleiben“, sagt Kulturdezernent Jörg Stüdemann.
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Interessant sind in diesem Zusammenhang die Erinnerungen Peuckmanns an den Werkkreis und die Werkstadt Dortmund in den „Revierpassagen“.