Für Kampfmittelbeseitiger Rainer Woitschek (55) sind Fliegerbomben Alltag. Nach 12 Jahren bei der Bundeswehr und 20 Jahren in Diensten eines privaten Unternehmens ist er seit vier Jahren für den Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe im Einsatz. In den vier Jahren hat er 135 Blindgänger entschärft – davon allein 100 in Dortmund. Am Mittwoch bekam er dafür Blumen und ein Geschenk von der Stadtspitze überreicht – doch am heutigen Donnerstag ist sein Team schon wieder auf der Westfalenhütte im Einsatz.
700 EinwohnerInnen in Scharnhorst von der Evakuierung betroffen
Denn auf einer Großbaustelle auf dem Gelände der Westfalenhütte an der Rüschebrinkstraße in Dortmund-Wambel wurde heute (14. Dezember) eine britische, 250 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie wird heute Abend durch die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Arnsberg entschärft.
Aus Sicherheitsgründen wird deshalb das umliegende Gebiet in einem Radius von 250 Metern evakuiert. Es sind ca. 700 AnwohnerInnen betroffen. Die Evakulierung beginnt ab 18.15 Uhr, zu diesem Zeitpunkt werden auch die Zu- und Abfahrt von der Bundesstraße 236 auf die Rüschebrinkstraße sowie die Rüschebrinkstraße selbst gesperrt. Auch eine Güterstrecke der Deutschen Bahn muss kurzfristig gesperrt werden.
Die Evakuierungsstelle wird in der Turnhalle der Siegfried-Drupp-Grundschule, Siegfried-Drupp-Straße 5, 44328 Dortmund, eingerichtet. Für den Transport steht ein Bus der Feuerwehr an der Bushaltestelle „Wambeler Heide“ bereit.
Nirgends gibt es so viele Fliegerbomben zu entschärfen wie in Dortmund
Rainer Woitschek und seine Kollegen gehen gelassen an solche Einsätze – Pressegespräche und Ehrungen wie am Mittwoch treiben ihm da eher die Schweißperlen auf die Stirn als besagte Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg.
Insgesamt drei Kollegen sind im „operativen Bereich“ für Bochum, Dortmund Hamm und Hagen zuständig. Jeweils zwei Kollegen gibt es zudem in den Bereichen Detmold und Münster.
Doch nirgends gibt es so viele Blindgänger zu entschärfen wie in Dortmund. Daher ist sich Rainer Woitschek sicher, dass er bis zu seiner Rente noch viele Einsätze in Dortmund haben wird. „Auch danach wird das Thema für Dortmund noch nicht durch sein“ ist sich der routinierte Feuerwerker sicher.
Entschärfungen sind Alltag für Rainer Woitschek und seine Kollegen
Seinen ersten Einsatz hatte er 2012 in der Dortmunder Friedrichstraße. Zwei Tage war er da gerade in seinem neuen Job. Damit verbunden war einer der größten Evakuierungseinsätze in Dortmund – selbst das Johannes-Hospital war betroffen.
Neuland war es allerdings für ihn nicht – vorher war er ja bereits bei dem Privatunternehmen mit den Einsätzen seines jetzigen Arbeitgebers vertraut. Denn die privaten Unternehmen bereiten die Entschärfungen vor – sie suchen, graben und legen die Blindgänger frei.
Lediglich die Entschärfung fällt dann den staatlichen Feuerwerkern zu. „Das ist eine hoheitliche Aufgabe“, so Woitschek.
Hinweis:
Aktuelle Entwicklungen zur Entschärfung gibt es unter www.dortmund.de sowie auf Twitter unter @stadtdortmund unter dem Hashtag #dobombe.
#dobombe: 18.15 Uhr beginnt Evakuierung der Anwohner in Siegfried-Drupp-Grundschule – Zu-/Abfahrt von B236 gesperrt https://t.co/cptK9QKJTJ
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) December 14, 2016
https://twitter.com/lenxvxnessx/status/809082114096463873
#doBombe an der Westfalenhütte: Evakuierungen laufen, Zu-/ Abfahrten B236 sind nun gesperrt.
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) December 14, 2016
https://twitter.com/lenxvxnessx/status/809081238610935808
Meine Stadt braucht ein neues Motto: "Life in Dortmund is the bomb!" #dobombe
— Meͥhmͣeͫt (@5252mhmt) December 14, 2016
Er hat's wieder geschafft: Rainer Woitschek entschärfte 103. #doBombe in Dortmund. Danke! Alle dürfen jetzt wieder nach Hause.
— Stadt Dortmund (@stadtdortmund) December 14, 2016
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