„MUT-TOUR“ – Radeln in Bochum und Dortmund für mehr Offenheit im Umgang mit psychischen Störungen

Gruppenbild vor dem DASA-Museum in Dortmund. Foto: MUT-TOUR

Von Sonja Neuenfeldt

Die „MUT-TOUR“ ist ein Aktionsprogramm, bei dem Menschen mit und ohne eigene Erfahrungen mit Depressionen gemeinschaftlich auf Tandems touren oder als Fußgruppe durch Deutschland wandern und Öffentlichkeitsarbeit leisten. Zwischen dem 17. Juli und dem 18. September 2021 gibt es deutschlandweit Aktionstage zum Mitfahren. Anfang August fuhren Teilnehmer*innen in Bochum und Dortmund.

MUT-TOUR Aktionstage finden in ganz Deutschland statt – auch dieses Jahr

So sind die Teams in Deutschland unterwegs. Foto: Sebastian Burger

Während der Etappen der „MUT-TOUR“-Teams gibt es deutschlandweit Aktionstage, mit denen man mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Depression lenken möchte. Denn darum sollte es uns doch öfter gehen: mutig sein, ins Gespräch kommen und sich über den eigenen, manchmal auch ziemlich engen Horizont hinaus bewegen. ___STEADY_PAYWALL___

Am Veranstaltungstag finden vor Ort teilweise zusätzliche Aktionen statt, z.B. stellen Partner-Organisationen aus den Bereichen Psychosoziales und Sport ihre vielfältigen Angebote vor. Sie bieten Informationen und Austausch an über psychische Erkrankungen, speziell Depression. Ergänzt durch Hilfsangebote und Möglichkeiten zur Prävention.

Die Aktionstage richten sich an Menschen mit und ohne Erfahrung mit Depression, Angehörige, beruflich Helfende und Menschen, die sich für eine diverse Gesellschaft einsetzen möchten. Teilweise findet Rahmenprogramm mit Musik und Interaktion statt. Zusätzlich laden öffentliche Aktionen im Rahmen der Aktionstage Interessierte zum Mitmachen ein, die „MUT-TOUR“-Teams für einige Kilometer zu begleiten und dabei ein Zeichen für weniger Angst und Scham im Umgang mit Depression zu setzen. Die Aktionen gehen alle lediglich einige Stunden.

Mitfahr-Aktion in Bochum und Dortmund Die MUT-TOUR digital mit interaktiver Deutschlandkarte

Startbereit am Bochumer Rathausplatz und dann auf nach Dortmund. Foto: MUT-TOUR

Die Aktion in Dortmund fand in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für seelische Gesundheit Dortmund e.V. und dem ADFC Dortmund statt. Gefahren wurde in Begleitung des MUT-TOUR Teams vom Bochumer Rathaus aus nach Dortmund.

Nach Ankunft auf dem Friedensplatz in Dortmund, und einer Pause mit Zeit für Gespräche ging es dann zur Rundfahrt durch Dortmund. In Begleitung des „MUT-TOUR“-Teams erfuhren die Radfahrer*innen die Strecke gemeinsam und hatten viel Spaß.

Schon mal Bewegung gespendet? – Man kann quasi Kilometer von eigenen Touren spenden, egal ob eher kurze oder lange Strecke. GPS-Tracks herunterladen und einzelne Etappenabschnitte auf eigene Faust erkunden oder eigene Touren im Zeichen von mehr Offenheit im Umgang mit Depression zurücklegen. Wer mag, lädt dort nach seiner Fahrt Text- und/oder Bildmaterial hoch.

Die „MUT-TOUR“ digital mit interaktiver Deutschlandkarte

Interessierte können auf www.mut-tour.de/mt21 die zurückgelegte Strecke der MUT-TOUR-Teams auf einer interaktiven Deutschlandkarte verfolgen. Dort finden sie Informationen und Hilfsangebote am „Wegesrand“.

Begleitet wird das Angebot durch eine bundesweite Geocaching-Aktion. Diese interaktive „Mut-Schnipseljagd“ ist ebenfalls online auf der interaktiven Deutschlandkarte zu finden. Dabei ist es möglich, sogenannte „Mut-Schnipsel“ zu suchen und auch zu verstecken. Das sind kleine Dinge oder Texte, die Mut machen oder einfach guttun.

Für Offenheit im Umgang mit Depressionen, damit Niemand mehr Nachteile fürchten muss, wenn er sein Gesicht zeigt… Foto: Sebastian Burger

Mit dem Smiley will das MUT-TOUR Team alle Betroffenen repräsentieren, die es sich nicht erlauben können, ihre Depression öffentlich zu machen. Wer sich outet, erlebt oft berufliche Benachteiligung, Mobbing und andere Dinge, die sicher auch von Gesunden zumindest als „unangebracht“ oder sogar „gesundheitsschädlich“ empfunden würden.

 

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