In Dortmunder-City und Nordstadt ereignen sich spannende Kriminalfälle

Mit erstem Buch „Die Achte Linie“ liefert Autorin K.J. Ellinger ein überzeugendes Thrillerdebut

K.J. Ellingers Kriminalroman „Die Achte Linie"
K.J. Ellingers Debüt-Kriminalroman „Die Achte Linie“ Foto:Leonie Karas

Unter dem Pseudonym K.J. Ellinger veröffentlicht die Autorin mysteriöse und spannende Kriminalromane, die hier in Dortmund spielen. Zwar sind alle Geschehnisse rein fiktiv, dennoch dürften sie bei vielen Dortmunder:innen ein mulmiges Gefühl auslösen, wenn das Hafenviertel, der Westhellenweg, das Kreuzviertel oder auch die Mallinckrodtstraße erwähnt oder gar zum Tatort werden. Dieser Artikel gibt Einblick in die ersten zwei Bände der geplanten Pentalogie. Triggerwarnung: Mord, Gewalt, Vergewaltigungen.

Band Eins – Die Achte Linie: Ein Täter mit seltsamen Fantasien

Bereits drei Frauen sind dem Mörder zum Opfer gefallen, als Lukas Marsollek, Kriminalhauptkommissar des KK 11 in Dortmund, eines Nachts von seinem Freund und Kollegen Aki aus dem Schlaf gerissen wird. Motiv sowie Muster des Täters sind vorerst unklar. Denn während die ersten beiden Opfer Prostituierte waren, stammt das dritte Opfer, bei der es sich um eine 18-jährige Schülerin aus Lünen handelt, aus einem gut bürgerlichen Haus.

Schon das erste Kapitel verrät die abnormale Vorliebe des Mörders zumindest seinen letzten beiden Opfern, welche er zuvor betäubt, spezielle Schnittwunden zuzufügen. Dies erregt ihn so sehr, dass er sich schließlich an den leblosen Körpern vergeht.

Doch für Ermittler und Fallanalytiker Lukas Marsollek bleiben viele Fragen offen. Denn bis auf den Fakt, dass allen drei Opfern beim Fund die Kleidung fehlt, scheint diese Mordserie wenig vergleichbare Strukturen aufzuweisen. Dies fängt bei dem Fundort des ersten Opfers an und endet mit der Frage nach der Signatur des Täters …

Band Zwei – Ifrit: Die gewaltsame Mordserie an Obdachlosen in Dortmund

K.J. Ellingers Kriminalroman „Ifrit"
K.J. Ellingers zweiter Kriminalroman „Ifrit“ Foto: Leonie Karas für Nordstadtblogger.de

Im zweiten Band von „Marsolleks Morde“ geraten nun Obdachlose ins Visier eines Mörders. Während Lukas Marsollek mittlerweile beim LKA in der OFA arbeitet, ist Benedikt Roggenkamp aka Benni nun Akis neuer Kollege im Morddezernat.

Benni war zuvor in Iserlohn tätig, doch auf Wunsch wurde er nach Dortmund versetzt. Während sich Aki mit seinem neuen Partner schwertut, fällt ein weiterer Obdachloser einem Unbekannten auf gewaltvolle Art und Weise zum Opfer. Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um einen Serientäter handelt, da zuvor bereits drei andere Obdachlose ermordet wurden. Dafür wird Lukas in sein altes Dezernat beordert, doch es gibt kaum Ermittlungsansätze, die für den Fall aber dringend benötigt werden.

Ein Kriminalfall, der sich im Dortmunder Winter 2023 abspielt

Zwar stellt die Abneigung und Gewalt gegenüber Obdachlosen kein neues Phänomen dar, doch wer hat solch einen Hass auf Wohnungslose, dass er sich dazu entscheidet, sie auf brutale Weise zu ermorden? Der Fall gestaltet sich als äußerst schwierig, da diverse Umstände die Informationsgewinnung erschweren.

Schließlich erhalten die Ermittler:innen Hinweise zu einem geheimnisvollen Mann namens Ifrit. Wer genau steckt hinter den Morden? Und besteht das Motiv nur aus Hass oder steckt da vielleicht mehr hinter?

Über die Autorin und ihre Werke der „Marsolleks Morde“

K.J. Ellinger wurde 1979 in Frankfurt am Main geboren. 2003 zog es sie dann aus beruflichen Gründen nach Dortmund. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Partner sowie zwei Katzen in Kamen im östlichen Ruhrgebiet. Dort arbeitet sie zurzeit am vierten Band der Reihe „Marsolleks Morde“. Ihr dritter Thriller wird derzeit überarbeitet und soll womöglich Mitte des Jahres veröffentlicht werden. Insgesamt plant sie eine Pentalogie. Dabei sollen in allen Büchern Schauplätze erwähnt werden, die sich über das komplette Dortmunder Stadtgebiet erstrecken.


Kommentar zur geplanten Pentalogie

Von Leonie Karas

Ich persönlich habe den Eindruck gewonnen, dass beide Bände sehr spannend geschrieben wurden. Gerade im ersten Teil „Die Achte Linie“ empfand ich es als sehr interessant mit der Perspektive des Mörders zu beginnen. Man wusste nicht was los war und erhielt direkt Einblicke in die Welt des Täters, was meines Erachtens die Neugier auf das Buch enorm steigerte. Der Wechsel zwischen Sicht des Protagonisten Lukas und der des Mörders empfinde ich als sehr gelungen.

Im zweiten Teil „Ifrit“ fand ich die Entscheidung Obdachlose zu thematisieren als sehr spannend. Als nicht betroffener Mensch kann man sich gar nicht ausmalen, welche grausamen Erfahrungen Obdachlose ertragen müssen und wie viel Leid sie ausgesetzt sind. Sich einen Mörder auszudenken, der Obdachlose ins Visier nimmt bestärkt nur noch den Fakt wie schutzlos und ausgeliefert man als Wohnungslose:r ist. Auch hier finde ich den Plot gelungen. Das Buch erweckt Neugier und Spannung.

Leider beinhalten beide Bücher an einigen Stellen Tippfehler, weshalb die Frage nach dem Lektorat entsteht. Zudem frage ich mich aus welchen Gründen sich die Autorin dazu entschieden hat, unter Pseudonym zu schreiben. Ebenfalls interessant wäre es zu wissen, inwiefern die vorherige Planung einer Pentalogie stattgefunden hat. Warum sollen gerade fünf Bücher in diesem  Band entstehen? Welche Rahmenbedingungen gibt es für diese Entscheidung?

Letztlich finde ich die beiden Bücher aber in ihrer Gesamtheit gelungen und sorgen definitiv für den ein oder anderen Gänsehaut Moment, wenn alltägliche Schauplätze in Dortmund plötzlich zu Tatorten werden.

Mehr Informationen:

  • Alle Kriminalromane sind in sich geschlossen und können daher unabhängig voneinander gelesen werden
  • Die beiden Kriminalromane können auf diversen Online-Plattformen für jeweils 14,99 Euro erworben werden
  • Die Achte Linie“ ISBN: 978-3-7584-4448-7 
  • „Ifrit“ ISBN: 978-3-7584-4453-1

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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Reader Comments

  1. K. J. Ellinger

    Liebe Frau Karas, liebe Nordstadtblogger-Redaktion!

    Eigentlich habe ich unlängst im Netz nur einen Bestell-Link zu meinen Büchern gesucht, um diesen für mein Instagram-Profil zu verwenden und habe dabei ihren Artikel entdeckt. Die Freude war riesig, da dies so unerwartet kam und ich den Beitrag wirklich toll finde!
    Vielen Dank für den ausführlichen und schönen Artikel zu meinen beiden Erstlingswerken!

    Großartig finde ich auch, wie eingehend, teilweise nachdenklich und sensibel Sie sich den Themen aus meinen Büchern gewidmet haben. Danke dafür!

    Selbstverständlich gehe ich gerne auf Ihren Kommentar zur geplanten Pentalogie ein.
    Zunächst auch hier ein Dank für das Lob bezüglich der gelungenen Plots zu beiden Teilen!

    In „Die Achte Linie“ war es mir wichtig, einen Täter zu erschaffen, der beim Lesen eventuell ein ambivalentes Gefühl hervorrufen würde, was bisher für die meisten Leser*innen funktioniert hat, nachdem Sie das Ende der Story kannten. Hierzu kann ich nicht mehr sagen. (Spoiler Gefahr). Frau Karas weiß mit Sicherheit, was genau gemeint ist. 😉

    In „Ifrit“ war es mir eine Herzensangelegenheit, auf das Thema Obdachlosigkeit hinzuweisen. Jeder Mensch hat das Recht auf einen würdigen Umgang mit seiner Person und ich hoffe damit eventuell ein wenig zum Nachdenken anregen zu können. Sobald es meine derzeitigen Schreib-Arbeiten zulassen, werde ich selbst auch wieder ehrenamtlich bei einer Dortmunder Organisation tätig werden, in der ich bereits ein Mal aushelfen durfte. Danke! Es war sehr schön und den Umgang mit Euren Gästen sowie das gesamte Team finde ich großartig. Ich komme wieder!

    Nun zu Ihren Anmerkungen und Fragen. Vielen Dank auch dafür an dieser Stelle!

    LEKTORAT / KORREKTORAT:

    Die kurze Antwort: Es gab keines. (Die Vor- und Nachteile des Selfpublisher-Daseins.) 🙂

    Die etwas längere Version: Nur zu gerne hätte ich meine Bücher korrigieren sowie lektorieren lassen. Denn nach dem x-ten Mal durchlesen und korrigieren, wird man irgendwann betriebsblind für den eigenen Text. Hinzu kommt, dass auch Rechtschreibprogramme nicht fehlerlos sind und mir so manchen Unsinn ins Manuskript gezaubert haben, welchen ich dann nach zehn Stunden an selbigem sitzen, einfach nicht mehr erkannt habe. xDD

    Als Selfpublisher*in hat man alle Kosten selbst zu tragen, welche bei Verlagsautoren vom entsprechenden Verlag übernommen werden. Für die meisten SP’ler, wie auch für mich, heißt es, erst ein mal Geld reinbuttern, bevor man ans Verdienen denken kann. Lektorat und Korrektorat sind leider mitunter die kostenintensivsten Punkte auf dieser Liste. Für ein Korrektorat rechnet man zwischen 3,50 und 5,50 € pro Normseite. Beim Lektorat kommen da gerne nochmals ein bis zwei Euro obendrauf. Das Mal 364 Seiten … Für mich im Moment monetär schlicht nicht möglich.

    Ich arbeite daran, dass sich meine Texte bezüglich der Fehlerquote deutlich verbessern und werde die ersten beiden Bände nach erneuter Korrektur am Ende des Jahres in zweiter Auflage herausbringen. Bis dahin hat jeder, der die erste Auflage besitzt, ein ganz besonderes Exemplar 😉

    WARUM EIN PSEUDONYM?

    – Schutz der Persönlichkeit:
    Zwar bin ich keineswegs berühmt, aber möchte mich und meine Angehörigen vor unangenehmen Zeitgenossen geschützt wissen. Außerdem würde ich mich nicht gerne mit gelangweilten Online-Trollen (von denen es leider viele gibt) herumärgern müssen, während ich eigentlich knietief in Schreibarbeiten stecke. Energieverschwendung. 🙂

    – Gender-Gap:

    Viele Leser*innen wissen, dass ich eine Frau bin, da ich dies in meiner Kurz-Vita und auf meinem Instagram Profil offen angebe. Liebend gerne hätte ich einen weiblichen Vornamen für meine Buchtitel genutzt, wenngleich auch dieser ein Pseudonym gewesen wäre.
    Leider ist es so, dass, wenn Frau nicht schon einen „Namen hat“, gerne zu Büchern von Kollegen gegriffen wird.
    Gerade im Krimi- und Thriller Segment habe ich den Eindruck, dass männlichen Kollegen oftmals „mehr zugetraut“ oder „vertraut“ wird, was Plots und Beschreibungen zu Ermittlungen / Tätern angeht. Dieser Eindruck ist subjektiv und nur mein eigener. Ich gönne allen Kolleg*innen ihren Erfolg! Allerdings möchte ich ebenfalls gerne in der Branche fußfassen und so trug auch dieser Fakt zu meiner Entscheidung bei.

    – Genres:
    Sollte ich im Verlauf meiner schriftstellerischen Tätigkeit einmal in einem anderen Genre schreiben und veröffentlichen wollen, würde ich dies wahrscheinlich unter einem weiteren Pseudonym tun. Dies ist in der Buchbranche sogar durchaus gängig, habe ich mir sagen lassen. Da ich mich jedoch zu 99 % im Krimi- / Thriller Bereich wohlfühle, habe ich hierfür ein Pseudonym gewählt, welches meinem echten Namen zumindest nicht unähnlich ist. 🙂

    PENTALOGIE / PLANUNG / RAHMENBEDINGUNGEN:

    Da ich direkt zu Beginn fünf Fälle konkret im Kopf hatte, war dies naheliegend. Liebend gerne schreibe ich auch mehr als fünf Teile, da ich meine Protagonisten sehr ins Herz geschlossen habe. Dafür muss die Reihe natürlich auch bei der Leserschaft ankommen. Daumen drücken. <3

    Weitere Faktoren: Seitenzahl, Druckkosten, Genre, Buchpreisbindung und Verkaufspreis ließen mich zu dem Entschluss kommen, die Reihe vorab in fünf Teile zu splitten. Sehr gerne würde ich Teil 3 und 4 beispielsweise in einem veröffentlichen, da diese zusammenhängen. Dies ist leider nicht möglich, da 900 Seiten Wälzer in meinem Genre ungewöhnlich bis unbeliebt sind. Durch obige Faktoren würde dabei außerdem ein Verkaufspreis von über 25 Euro für ein Taschenbuch herauskommen, was glaube ich, nicht gut ankäme. Da würde auch ich als Leserin zwei Mal überlegen, ob ich das Buch kaufe, ehrlich gesagt.

    So habe ich mich also hingesetzt und jeden Teil einzeln durchgeplottet, damit alles in sich schlüssig ist, keine Logikfehler enthält und es am Ende ein spannendes Buch zu lesen gibt.

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    Frau Karas, Ihre Fragen haben mich zu einigen Blog-Artikeln für meine Homepage inspiriert. Vielleicht sind dies ja auch Fragen, die sich noch mehr Menschen stellen! So werde ich diese dort bald im Detail beleuchten. Auch hierfür vielen Dank!

    Meine Homepage zieht aktuell um (neuer Hoster) und wird grundlegend überarbeitet (Design und Inhalte). Ab dem Wochenende findet man sie dann in frischem Glanz, erstrahlt unter http://www.kjellinger.de. Wer bis dahin schon an meinem Autoren-Alltag und meinenSchreib-Prozessen teilhaben möchte, kann gerne mein Instagram-Profil dortmund_thriller besuchen. Ich würde mich freuen. 🙂

    Ich freue mich riesig über Ihren tollen Artikel und die eingehende Beschäftigung mit meinen Büchern. Vielen Dank nochmals und einen schönen Abend gewünscht!

    Beste Grüße,

    K. J. / Kathi :))

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