1500 Radfahrer*innen beteiligen sich an der Aktion vor der Wahl

Mit dem Fahrrad auf Schnellstraßen: „Sternfahrt Ruhr“ macht Druck für die Verkehrswende

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Es war der Abschluss eines großen Fahrradwochenendes: 1500 Radfahrer*innen beteiligten sich an der Fahrradsternfahrt Ruhr. Als große Demonstration ging es von Witten über Dortmund nach Lünen. Auf dem Weg ging es auch über eine Dortmunder Straße, die fürs Rad sonst tabu ist. 

Durchgängiges Radwegenetz für Verkehrswende gefordert

Der Verkehr von der B1 wurde etwa eine halbe Stunde abgeleitet. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Ein Bündnis aus mehreren Gruppen hatte am Sonntag zu einer großen Fahrradsternfahrt aufgerufen. Aus zahlreichen Städten machten sich kleinere Zubringer auf den Weg zur großen polizeibegleiteten Demonstration. Im Mittelpunkt stand die Forderung nach einer Verkehrswende, aber auch der Fahrspaß kam nicht zu kurz. ___STEADY_PAYWALL___

Für das erreichen der Verkehrswende haben die Organisator*innen Forderungen aufgestellt. Zum einen solle es ein durchgängiges Radwegenetz geben, das sowohl regional als auch überregional und ganzjährig nutzbar ist. Generell müsse es ein angstfreies und sicheres Klima zum Fahrradfahren geben. Dazu beitragen könnte auch das geforderte generelle Tempo 30 innerorts.

Zudem soll die Umgebung von Schulen und Kitas fahrradfreundlich gestaltet werden. Schon am Samstag kamen 1500 Kinder und Eltern zur Fahrrad-Demo „Kidical Mass“ in Dortmund zusammen – mit ähnlichen Anliegen.

Durch den Tunnel Wambel als besonderes Highlight der Route

Ein seltenes Bild. Fahrräder wo sonst nur Autos und LKWs durchbrausen. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Mit dabei war auch Oberbürgermeister Thomas Westphal, der die Schirmherrschaft übernommen hatte. Er radelte bis zur Gartenstadt selbst mit.

„Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln!“, kündigte er an. Denn auch in Dortmund brauche es mehr Platz für sicheres Radfahren.

Die Strecke, die ADFC, AStA der TU, VCD und Velocity Ruhr geplant haben, war ein Highlight für die Radfahrer*innen. Im Dortmunder Bereich ging es zunächst über die B1. Dann ging die Route weiter über die B236 einschließlich des Tunnels Wambel, durch den man normalerweise nicht mit dem Rad kommt.

Mit bis zu 40 KM/h schossen die Fahrräder bergab durch den langen Tunnel. Die Bundesstraßen wurden gemeinsam von Polizei und Tiefbauamt gesperrt. Der Verkehr wurde auf die B54 beziehungsweise die B1 abgeleitet.

Polizei: Insgesamt störungsfreier Verlauf 

Polizei und Ordner*innen verwiesen Menschen von der Überholspur. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Auf dem Weg nach Lünen stürzte ein 54-jähriger Radfahrer und verletzte sich dabei. Die Polizei geht davon aus, dass dies ohne Fremdeinwirkung geschah. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein örtliches Krankenhaus.

Zeitweise machten die Demonstranten der Polizei ihre Aufgabe schwer, da keine Platz für überholende Polizeimotorräder gelassen wurde. Deshalb stoppten Polizisten den Aufzug kurzzeitig auf der B236, um die linke Fahrspur wieder frei zu machen. Insgesamt beschrieb die Polizei den Verlauf der Demonstration aber als störungsfrei.

Die Sternfahrt endete am Nachmittag im Seepark Lünen. Dort wurden die Forderungen zur Verkehrswende nochmal bekräftigt – die Akkus von Mensch und Rad aufgeladen. Ein geplantes größeres Fahrradfest war durch die Stadt Lünen nicht genehmigt worden.

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