Zum Weltwassertag: Dortmund will noch mehr Refill-Stationen

Setzen sich für mehr Refill-Stationen ein: Klaus Heise, Doris Kischel, Kerstin Ramsauer, Uta Scheffler, Sophie Arens Foto: Jennifer Pahlke

Zum Weltwassertag steht auch die Stadt Dortmund im Zeichen des Wassers. Zwölf Refill-Stationen und 32 Trinkbrunnen gibt es schon – es sollen aber noch mehr werden. Nicht nur für den Umweltschutz, sondern auch für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden.

Mehr Wasser für DortmunderInnen – 12 Refill-Stationen sind es schon: mehr sollen es werden

Wasser aus dem Hahn ist nicht schlechter als aus der Flasche

Refill-Stationen sind Stationen an öffentlichen Orten in Dortmund, z.B. in Apotheken oder in der Verbraucherzentrale, wo Menschen ihre mitgebrachten Flaschen kostenlos mit Wasser wieder auffüllen können, da Wasser ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Mineralstoffaufnahme ist. Für die Hygiene ist dann jede Refill-Station selbst verantwortlich.

___STEADY_PAYWALL___

Zwischen einem bis zu drei Litern Wasser pro Tag soll man trinken, um gesund zu bleiben. Und Auswahl gibt es genug: von regionalen Wassersorten über importierte Edelmarken bis zu dem heimischen Leitungswasser. Aber unterscheiden sich die Wässer wirklich so gravierend voneinander?

Kerstin Ramsauer von der Verbraucherzentrale NRW meint: Nein. „Was die Mineralstoffwerte angeht, ist Mineralwasser nicht automatisch besser als Leitungswasser.“ Der menschliche Calcium-Bedarf zum Beispiel betrage 100 mg pro Tag. Müsse aber nicht zwangsläufig durch Mineralwasser gedeckt werden. „Den Bedarf kann man ganz leicht über Nahrung decken“, so Ramsauer.

Leitungswasser ist auch Qualitätswasser in Deutschland und macht nicht so viel Müll

Greenpeace-Schiff Beluga ankert im Hafen Dortmund und wirbt für den Schutz der Meere. Auch im Wasser des Kanals schwimmen kleine Plastikteile
Das Wasser in Deutschland wird immer geprüft und liegt deutlich unter den Grenzwerten. Foto: Klaus Hartmann

Grundsätzlich sei das deutsche Leitungswasser wohl das bestkontrollierteste Lebensmittel überhaupt, sagt Doris Kischel vom DHB-Netzwerk Haushalt (vom Berufsverband der Haushaltsführenden). „Das Leitungswasser unterschreitet sogar die Grenzwerte der Trinkwasserversorgung deutlich“.

Zusätzlich tut man mit dem Verzicht auf gekauftes Mineralwasser  etwas für die Umwelt. Die CO2-Bilanz ist deutlich besser. Bei einem Liter Mineralwasser aus der Flasche werden 211 Gramm des klimaschädlichen Gases ausgestoßen. Bei Leitungswasser sind das nur 0,3 Gramm.

Aber auch der Müll ist ein zentraler Aspekt. „Der Trend geht momentan leider zu Plastik-Einwegflaschen“, so Kerstin Ramsauer. Diese werden im Vergleich zu den Mehrwegflaschen nicht erneut aufgefüllt, sondern recycelt. Der jährliche Abfallberg dieser Einwegflaschen beträgt 9,1 Milliarden Behältnisse.

Refill-Stationen sind aber auch bewusstseinsbildende Einrichtungen. Im Stress vergesse man häufig das Trinken, so Sophie Arens vom Umweltamt der Stadt Dortmund. „Man kann und soll etwas trinken. Wenn Wasser frei verfügbar ist, sollen wir es auch nutzen.“

Nicht nur die Menschen, sondern auch der Handel profitiert 

Auch der Handel profitiert von den kleinen Refill-Aufklebern im Schaufenster. Diejenigen, die die Wasserflaschen wieder auffüllen, schauen sich auch automatisch in dem Laden um. So werden sie zu potenziellen Kunden. Und finanziell lohnt sich das Trinken von Leistungswasser ebenfalls. 100 Mal günstiger ist es im Vergleich zu verkauftem Mineralwasser. Konkret würde eine Flasche Leitungswasser (500 ml) unter einem Cent kosten.

Den Verantwortlichen ist es wichtig, das Projekt weiter voranzutreiben und noch mehr Refill-Stationen in Dortmund zu platzieren. Denn nicht nur die Umwelt würde es uns danken, sondern auch unser Körper.

Weitere Informationen:

  • Wo die Refill-Stationen in Dortmund bzw. der Bundesrepublik sind, kann man hier sehen; hier:

 

Unterstütze uns auf Steady

 

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Alte Arzneimittel gehören nicht in die Toilette: Informationen zum Weltwassertag in der Berswordthalle Dortmund

 

Hohe Qualität und ausreichendes Angebot an Trinkwasser: Stadt Dortmund sieht sich für die Zukunft gut gerüstet

 

Politik und Versorger in Dortmund positionieren sich gegen die Privatisierung von Wasser durch JEFTA-Freihandelsabkommen

 

Write a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert