Mehr Platz für die Sammlung, eine technisch zeitgemäße Ausstellung, barrierefreie Räume und ein neu gestalteter Schulhof: Das Westfälische Schulmuseum, untergebracht in einem 1905 erbauten Schulgebäude, soll ab voraussichtlich Februar 2026 umfangreich umgebaut und renoviert werden. Museumsleiter Michael Dückershoff und sein Team informierten jetzt Anwohner:innen, Politiker:innen und Interessierte über die Bau- und Zeitplanung.
Die Ausstellungsfläche wird verdoppelt und erhält eine Etage mehr
Freuen können sich die künftigen Besucher:innen des Schulmuseums nach Renovierung und Umbau auf ein ganz neues Besuchserlebnis.
Das Museum erhält die Chance, seine Sammlung – eine der größten und ältesten schulhistorischen Sammlungen Deutschlands – zeitgemäß und umfassend zu präsentieren. Dafür wird die Ausstellungsfläche auf 600 Quadratmeter verdoppelt und erhält eine Etage mehr. Ein eigener Raum wird Sonderausstellungen vorbehalten.
Im Erdgeschoss ist ein neuer Empfangsraum geplant, in dem die Schulgeschichte Martens und die Geschichte der Schule An der Wasserburg erzählt wird: 1905 als „Goetheschule“ eröffnet, wechselte sie mehrfach den Namen, wurde zur Mädchenrealschule, zur Förderschule, Verwaltungsfachschule und zuletzt als Polizeischule genutzt – mit einem inszenierten Tatort zu Schulungszwecken unterm Dach.
In zwei Obergeschossen soll es Themenräume geben
Die ehemaligen Klassenzimmer im ersten und zweiten Obergeschoss verwandeln sich in Themenräume, die sich um verschiedene Aspekte rund um Schule drehen. Im Raum „Schulunterricht“ wird man z.B. erfahren, wie Schüler:innen zu verschiedenen Zeiten das Lesen und Schreiben lernten.
Unter der Überschrift „Schulleben“ wird das Museum u.a. Klassenfotografien vergangener Jahrzehnte präsentieren. Andere Räume widmen sich Lehrerpersönlichkeiten und –typen oder beleuchten den Einfluss von Religion, Staat und Gesellschaft auf das System Schule.
Erhalten bleiben soll der historische Schulraum um 1900, ergänzt um eine typische Schulklasse um 1970 – Kaiserzeit trifft Reformpädagogik.
Auch das Außengelände und die Fassade sollen gestaltet werden
Für den Schulhof möchte das Museum verschiedene Spielgeräte anschaffen und im Vorgarten einen Schulgarten anlegen.Das denkmalgeschützte Gebäude soll u.a. wieder Sprossenfenster aus Holz und neue Bodenbeläge bekommen, außerdem werden die abgehängten Decken freigelegt.
Als zusätzlicher Rettungsweg wird außen eine Fluchttreppe angebaut, für die Barrierefreiheit erhält das Gebäude einen Aufzug. Die Arbeiten am Gebäude sind nach aktueller Planung Ende 2027 beendet, anschließend folgt die Einrichtung der neuen Dauerausstellung.
Für Renovierung und Umbau hatte der Rat der Stadt im Jahr 2018 insgesamt 1,9 Mio. Euro freigegeben – eine Summe, mit der man angesichts allgemeiner Baukostensteigerungen nicht auskommen wird. Derzeit läuft eine neue Kostenschätzung, über die im September im Rat entschieden werden soll.
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