Schulkinder, Fördermengen der Zechen, Anzahl der Tanzvergnügen, aber auch der Bombenangriffe – vor 125 Jahren nahm das Amt für Statistik in Dortmund seine Arbeit auf und erhob, was wichtig erschien. Nun feiert die Stadt das Jubiläum mit einer „Statistischen Woche“, denn auch die Fakultät für Statistik an der TU Dortmund wird 50 Jahre.
Die Kennzahlen der Stadt liefern eine wichtige Basis für Entscheidungen
1896 würde das Amt für Statistik und Wahlen gegründet, „weil das Wachstum der Stadt und die vielfältigen Verbindungen zu staatlichen Stellen der Unterstützung durch eine fachkundige Statistik bedurften“ – so formulierten es die Statistiker zwei Jahre später in ihrer ersten Veröffentlichung.
In Sütterlinschrift wurden 1898 erstmals die Statistiken zu Geburten, Todesfällen und Eheschließungen in Dortmund veröffentlicht. ___STEADY_PAYWALL___
Bis heute beschäftigt sich die Dortmunder Statistik mit den Kennzahlen der Stadt: Einwohnerzahlen, Gebäude, Erwerbstätigkeit oder auch Wahlergebnisse geben Auskunft über den Ist-Zustand und liefern eine wichtige Basis für Planungen und Entscheidungen der Zukunft.
Zuletzt wurden zum Beispiel die Coronazahlen tagesaktuell zugänglich gemacht oder auch die Zuwanderung aus der Ukraine in Daten aufbereitet.
High-Tech und ein interdisziplinäres Team helfen beim Datenmanagement
Heute leitet Diana Andrä den Fachbereich und managt mit ihrem interdisziplinär aufgestellten Team aus Statistiker:innen, Sozialwissenschaftler:innen und Informatiker:innen die zunehmende Datenflut, um daraus belastbare Prognosen und Trends zu erstellen.
Trotz immer schnellerer Technik und besserer Analysetools bleibt das auch nach 125 Jahren noch eine Herausforderung. Politische Umbrüche, Armuts- und Fluchtmigration erschweren die Berechnungen.
Vier Tage lang tauschen sich Statistiker:innen aus Wissenschaft und öffentlicher Statistik nun in den Räumen der TU Dortmund zu neuesten Erkenntnissen ihrer Disziplin aus.
Denn auch die TU hat Grund zu feiern: Die Fakultät Statistik besteht seit 50 Jahren und ist bis heute die einzige eigenständige im deutschsprachigen Raum. Zur deutschlandweiten Tagung werden internationale Gäste und mehrere hundert Teilnehmer:innen erwartet.