Beim Festakt zur Verleihung des Max-Spohr-Preises 2014 im großen Saal im Neuen Rathaus der Landeshauptstadt München wurden die Stadt Dortmund und der Autobauer Daimler für ihr vorbildliches und nachhaltiges Diversity Management besonders für lesbische, schwule, bisexuelle sowie transidente Beschäftigte ausgezeichnet.
Bundesjustizminister Heiko Maas war Schirmherr der Verleihung
Die Preisverleihung fand unter der Schirmherrschaft von Bundesjustizminister Heiko Maas statt, der in einer Videobotschaft erklärte: „Gesetze und Gleichberechtigung sind wichtig. Sie sind aber nur eine Seite der Medaille. Wir brauchen auch ein gesellschaftliches Klima der Toleranz, des Respekts und der Vielfalt. Der Max-Spohr-Preis hilft mit, dieses Klima zu schaffen.“
Die Preisverleihung wurde von den Preisträgern 2012, der Deutschen Telekom und der Landeshauptstadt München ausgerichtet.
Ganzheitliches Diversity Management schafft Mehrwert für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zugleich
René Behr, Vorsitzender des Vorstands des Völklinger Kreis e. V., freute sich über die engagierten Preisträger: „Der Preis und seine Preisträger zeigen beispielhaft, dass in der Deutschen Wirtschaft und Verwaltung einige Arbeitgeber schon heute ein sehr fortschrittliches und umfassendes Diversity Management umsetzen. Ganzheitliches Diversity Management schafft Mehrwert für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zugleich. Ein Arbeitsumfeld, in dem Vielfalt bewusst wahrgenommen und genutzt wird, bringt innovative Ideen und Ansätze hervor.“
Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der zur Preisverleihung angereist war, zeigte sich von der Würdigung des Dortmunder Engagements begeistert: „Dortmund ist eine weltoffene und tolerante Stadt, die gesellschaftliche Vielfalt engagiert fördert. Die Stadtverwaltung Dortmund versteht sich als Unterstützerin dieser Vielfalt – auch als Arbeitgeberin. Der Max-Spohr-Preis ist eine großartige Auszeichnung unseres Engagements und zugleich Ermutigung, darin nicht nachzulassen.“
Hohes Engagement der Stadtspitze für Lesben, Schwule und Transidente
Geehrt wurde die Stadt Dortmund vor allem für das hohe Engagement der Stadtspitze für die Bevölkerungsgruppe der Lesben, Schwulen und Transidenten in Dortmund.
Besonders hervorgehoben wurde zudem die Arbeit der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente, die die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik der Stadt für diese Bevölkerungsgruppen bündelt und umsetzt. Die seit 3 1/2 Jahren bestehende Stelle habe wertvolle Beiträge zur Förderung von Vielfalt und Gleichstellung geleistet und sei bundesweit eine nachahmenswerte Einrichtung.
DiverseCity-Kongress als gesellschaftspolitischer Meilenstein mit großer Strahlkraft für Dortmund
Auch die vielfältigen Bemühungen des Personal- und Organisationsamtes, auf der Arbeitgeberinnenseite gegen Diskriminierung und für Gleichstellung einzutreten, fanden eine große Würdigung. Darüber hinaus sei der seit drei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Völklinger Kreis stattfindende DiverseCity-Kongress, der ganzheitliches Diversity Management in den Vordergrund stellt, ein gesellschaftspolitischer Meilenstein mit großer Strahlkraft für Dortmund.
Oberbürgermeister Sierau bedankte sich bei der Jury und beim Völklinger Kreis und erklärte: „Dortmund ist eine vielfältige Stadt und diese Vielfalt ist unsere Stärke. Ich wünsche mir, dass das Thema Diversity weiter Kreise in unseren Unternehmen und Verwaltungen zieht. Alle können dabei nur gewinnen.“
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Frank Siekmann für SLADO
SLADO e.V. bittet Rat der Stadt um Resolution für Respekt und Vielfalt
SLADO e.V. hat die Fraktionen im Rat der Stadt Dortmund und den Oberbürgermeister angeschrieben mit der Bitte eine gemeinsame Resolution für Respekt und Vielfalt zu verabschieden.
In der Resolution heißt es unter anderem:“ Homophobie und Transphobie sind ein gesamtgesellschaftliches Problem. In der Verantwortung aller Dortmunder Bürgerinnen und Bürger liegt es sie zu bekämpfen. Wir sind uns einig, dass die Diskriminierung von Lesben, Schwulen und Transidenten nicht tatenlos hingenommen werden darf. Wir stehen für Respekt und Vielfalt und treten der Homosexuellen- und Transidentenfeindlichkeit gemeinsam entgegen.“
SLADO e.V. verspricht sich mit der Resolution ein deutliches Zeichen für eine offene und tolerante Stadtgesellschaft. Da bislang Erreichte soll so öffentlich gemacht und noch stärker in der Stadtgesellschaft verankert werden.
„Sollte der Rat der Stadt Dortmund dies beschließen, werden wir daraus eine Unterschriftenkampagne starten, die auch eine Selbstverpflichtung beinhalten soll. So soll jeder mit einer individuellen Aktion, Maßnahme oder Spende deutlich machen, dass es ihm mit der Unterschrift ernst ist und einen Beitrag dazu leisten innerhalb seiner Möglichkeiten für Respekt und Vielfalt einzustehen.“, so Frank Siekmann, vom SLADO e.V. Vorstand abschließend.