Von Gerd Wüsthoff
Die DEW21 zeichnet nun im 13. Jahr kreative KünstlerInnen im Ruhrgebiet aus. Dabei ist es egal, ob es sich bei der geförderten Kunst um Fotografie, Videobeiträge, Skulpturen, Klangskulpturen, Malerei oder Bildhauerei handelt. DEW21 fördert die kreative Vielfalt, die sich im Ruhrgebiet und insbesondere in Dortmund versammelt. Einen Querschnitt der aktuellen 13 nominierten bildenden KünstlerInnen können BesucherInnen in der vierten Etage im Dortmunder U betrachten. Darunter natürlich auch die diesjährige Preisgewinnerin Lena von Goedeke. Aber auch Beatrice Richter kann sich über den Förderpreis freuen.
Elf nominierte KünstlerInnen und die preisgekrönten Arbeiten von Richter und von Goedeke
Der DEW21-Kunstpreis hat sich zu einer festen Größe in der Kulturszene im Ruhrgebiet und Deutschland entwickelt. Dies nicht nur, wegen der großen Vielfalt und Qualität der eingereichten Werke. Der Kunstpreis ermöglicht es den bildenden KünstlerInnen, sich einer breiteren Öffentlichkeit mit ihren Werken zu präsentieren.
Der Hauptpreis, 2018 an von Goedeke vergeben, ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Er setzt sich zusammen aus 2.500 Euro Preisgeld und 7.500 Euro für eine Einzelausstellung mit Katalog.
Um den kreativen Nachwuchs besonders zu fördern, wird seit 2012 ein Förderpreis für junge KünstlerInnen bis zum Alter von einschließlich 30 Jahren verliehen. Dieser Preis ist mit 2.500 Euro ausgestattet und wurde an Richter übergeben. Von Goedeke konnte allerdings den Hauptpreis nicht persönlich übernehmen, da sie aktuell an einer Recherche-Reise zum Nordpol für ihr neues Projekt teilnimmt.
Die nominierten KünstlerInnen 2018 sind: Christina Böckler, Matthias Danberg, Lena von Goedeke (erhielt den Kunstpreis), Timo Klos, Beatrice Richter (erhielt den Förderpreis), Natalie Richter, Tim Sandrow, Sven Tölle, Sven Vieweg, Henk Wittinghofer und Iris Wolf. Die begleitende Einzelausstellung der DEW21-Kunstpreisträgerin von 2017, Sonja Kuprat „Aus Der Tiefe“ ist zeitgleich eröffnet worden.
Für den DEW21-Kunstpreis 2018 bewarben sich 187 KünstlerInnen aus denen elf ausgewählt wurden
Die Jury, bestand aus Fachleuten und VertreterInnen der DEW21, hat aus 187 Bewerbungen elf KünstlerInnen für den Kunstpreis 2018 nominiert. In der Kunstpreisausstellung im Museum Ostwall auf der Ebene 4 des Dortmunder U präsentieren nun die Nominierten und PreisträgerInnen ihre Arbeiten.
Die Mitglieder der Jury 2018 waren: Dr. Nicole Grothe – Museum Ostwall im Dortmunder U, Edwin Jacobs – Dortmunder U, Sonja Kuprat – DEW21 Kunstpreisträgerin 2017, Dr. Hans-Jürgen Lechtreck – Museum Folkwang / Essen, Dr. Peter Schmieder – Künstlerhaus Dortmund, Dr. Birgit Schulte – Osthaus Museum Hagen, Marina Schuster – Museum Kunstpalast / Düsseldorf, Dr. Martina Sprotte – DEW21.
Die LaudatorInnen überschlugen sich fast in ihren Elogen über die letztjährige Künstlerin, Kuprat, und ihr Werk wie auch über die diesjährigen Preisträgerinnen, Richter und von Goedeke. Wobei es nicht leicht fiel, dem Laudator zu Kuprat beständig zu folgen, da er auch für KunstkennerInnen etwas sehr abgehoben, zumeist ablesend, seine Lobrede wie ein Referat vortrug.
Im Dortmunder U eine neue sehenswerte Ausstellung aktueller Kunst
Die Ausstellung der KünstlerInnnen in der vierten Etage des Dortmunder U ist für Kunstinteressierte und Laien, die sich an schönen Dingen erfreuen können, ein Erlebnis der Sinne. Die Vielfältigkeit der Werke lässt keine Langeweile aufkommen. Wie auch niemand befürchten muss, dass sich KünstlerInnen abgehoben elitär und nur für Kunstinteressierte verständlich ausdrücken würden.
Nicht nur Gamern und 3D-Spezialisten erschließt sich die Arbeit von Matthias Danberg. Er präsentiert seine in 3D ausgedruckten Arbeiten, wie sein Coal Miner, und Videos in Vray (Virtual Reality). Der unkritische Geist mag sich eventuell fragen, was ist daran die Kunst. Das ist der kreative Prozess vor dem Ausdruck der Figuren, die in einem 3D-Computerprogramm erstellt werden müssen, um sie anschließend auszudrucken, beziehungsweise einen „Film“ zu erstellen.
Die Arbeit der Kunstpreisträgerin von Goedeke wirkt im ersten Moment plakativ, wie ein eindimensionales Bild. Die nähere Betrachtung jedoch eröffnet eine ungeahnte Tiefe. Von Goedeke hat in kleinstteiliger Arbeit mit dem Cutter ein zuvor am PC erstelltes Muster ausgeschnitten, dass in der Gesamtbetrachtung eine Berglandschaft darstellt. In der gleichen Technik hat sie ihre weiteren Werke erarbeitet.
Bilder einer sehenswerten Ausstellung in der vierten Etage des Dortmunder U
Beatrice Richter bringt Kreis und Quadrat zusammen, indem sie ihre Kreisrunden Gemälde in glänzende Quadrate platziert, sie neu rahmt und einen Blick, einer Laterna Magica gleich, dem Betrachter dabei bietet. Die Objekte ihrer Malerei sind dabei aus der Natur fast surreal überhöht dargestellt. Sie lassen dem Betrachter den Raum zu Gedankenreisen und Träumen.
In der gleichen Ausstellung sind die Werke der letztjährigen Preisgewinnerin und Jury-Mitglied, Sonja Kuprat. Ihre Bilder zeigen das Flüchtigste und zugleich Wichtigste für jedes Lebewesen dieser Erde – die Luft, und ihre atmosphärischen „Erlebnisse“ die Wolken. Dabei sind ihre Wolkenbilder keine Momentaufnahmen, oder Traumlandschaften, sondern zugleich eine Mahnung, mit der wichtigsten Ressource, unserer Luft, dem lebensnotwendigen Sauerstoff, sorgsamer um zu gehen.
Weitere Informationen:
- Ausstellungsdauer: Die Ausstellung ist bis 25. November 2018 im Dortmunder U, dem Zentrum für Kunst und Kreativität, Leonie-Reygers-Terrasse in Dortmund zu sehen.
- Geöffnet dienstags und mittwochs von 11 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags von 11 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Montags ist die Ausstellung geschlossen. An Feiertagen ist immer von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
- Eintritt: frei
- Finissage „Das junge Finale“ findet am 25. November 2018 statt
- Telefon: 0231 / 50-24723
- E-Mail: info@dortmunder-u.de
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