Der Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, war zu Gast beim „Talk im DKH“, der aufgrund der Corona-Maßnahmen natürlich nicht mit Publikum stattfinden konnte aber aufgezeichnet wurde und online zur Verfügung steht (Video im Anhang des Artikels). Er sprach mit Moderator Aladin El Mafaalani über seine Arbeit und seine eigenen Erlebnisse als Infizierter. Denn der Mediziner hatte sich wahrscheinlich als einer der ersten in Dortmund mit dem Virus angesteckt. Er berichtet über die Pandemie, den Shutdown und die Lockerungen, aber auch über Verbesserungsmöglichkeiten im öffentlichen Gesundheitsschutz. Außerdem verrät er, warum Deutschland im Vergleich so wenige Infizierte hat.
Vier Tage leichte Symptome – unter Quarantäne im Home Office
Unklar ist, ob Frank Renken sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bei der Arbeit oder im privaten Umfeld noch vor dem Shutdown mit dem Virus infiziert hat. Zum Glück habe er nur etwa vier Tage unter leichten Symptomen wie niedrigem Fieber und Gliederschmerzen gelitten. ___STEADY_PAYWALL___
Als es ihm wieder etwas besser ging, habe er seine Arbeit für das Gesundheitsamt im Home Office fortgesetzt. Der Vorteil an der Situation sei nun, dass man davon ausgehen könne, dass er immun sei und er somit nun flexibler auf die Herausforderungen der Krise reagieren könne.
Seit Dezember 2019 seien die Fachleute hierzulande durch Medienberichte aus China über die dortigen Entwicklungen gewarnt gewesen, wodurch man sich bereits im Vorfeld gut auf die Situation habe einstellen können. Dass die Lage ernst ist, sei den Expert*innen von Anfang an bewusst gewesen.
Relativ glimpfliche Lage als Resultat von Prophylaxe und schierem Glück
Unter anderem hierdurch erklärt sich der Amtsarzt die niedrige Sterberate in Deutschland. Er erläutert die Unterschiede in Europa, die Vorteile des öffentlichen Gesundheitswesens in der Bundesrepublik. Durch die Abstrichdiagnostik habe man schnell ein Instrument zur Verfügung gehabt, dass die Infektionen auch bei milderen Krankheitsverläufen nachweisbar macht.
Die verhältnismäßig glimpfliche Lage in Deutschland sei auf eine Mischung aus Prophylaxe und dem Glück, erst später als andere europäische Nationen vom Virus heimgesucht worden zu sein, zurückzuführen. Das bundesweite System der Gesundheitsämter in Kreisen und Städten sei gut geeignet, um Infektionen frühzeitig zu erkennen und Infektionsketten nachzuvollziehen.
Als Arbeitsgrundlage diene hierfür das Infektionschutzgesetz. Renken erläutert, dass in den letzten zwanzig bis dreissig Jahren in diesem Bereich kontinuierlich Personal abgebaut worden sei, eine Krise wie die derzeitige habe es halt schon sehr lange nicht mehr gegeben. „In guten Zeiten wird gespart und in schlechten Zeiten hast du dann nichts“, kritisiert Renken die Personalpolitik vieler Kommunen im Bereich Infektionsschutz.
Im kommunalen Vergleich ist Dortmund beim Infektionsschutz gut aufgestellt
Dortmund sei diesbezüglich eine „rühmliche Ausnahme“, denn hier sei im Bereich Infektionsschutz immer mehr Personal eingeplant und die Vorhaltekosten hierfür bereitgestellt worden, als in Normalzeiten eigentlich notwendig wären, um speziell für Krisensituationen gewappnet zu sein.
Verglichen mit Nachbarkommunen sei Dortmund hier sehr gut aufgestellt und habe umgehend zusätzliches Personal aktivieren können. In Dortmund kämen auf rund 50.000 Einwohner*innen jeweils ein Mitarbeiter des Infektionsschutzes, der Umgebungsuntersuchungen abarbeiten könne.
In einer Nachbarkommune stünden noch nicht einmal zwei Mitarbeiter*innen für 180.000 Bürger*innen zur Verfügung. Mediziner*innen des öffentlichen Dienstes würden sich seit Jahren darum bemühen, hier mehr Unterstützung von Bund und Land einzufordern, gegebenenfalls sei die Gründung eines eigenen Landesgesundheitsamtes denkbar, wenn auch nicht notwendig. Die Landesregierung sei auf jeden Fall in der Pflicht, Strukturen zu schaffen, auf die vor allem die kleineren Kommunen im Ernstfall zurückgreifen könnten.
Gesamte derzeitige Strategie setzt auf die Entwicklung eines Covid-Impfstoffes
Bei aller verständlicher Kritik seien die von der Landesregierung getroffenen Shutdown-Maßnahmen jedoch notwendig gewesen, um die dynamische Situation besser kontrollieren zu können und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Die schrittweise Öffnung zurück zur Normalität sei nun der richtige Weg.
Doch die durch die Maßnahmen niedrig gehaltene Durchseuchungsrate stehe nun der Entwicklung der Herdenimmunität im Wege, denn diese setze eine Durchseuchungsrate von 70 Prozent der Bevölkerung voraus.
„Das, was wir jetzt gemacht haben, ist völlig ungeeignet für die Erreichung einer Herdenimmunität. Unser Vorgehen ist aber geeignet, Menschenleben zu erhalten.“ Die Frage sei nun, wieviel mehr man an Infektionen tolerieren könne, ohne dass zu viele Menschen sterben würden. Diese äußerst schwierige Frage könne niemand beantworten, so dass die Auswirkungen der einzelnen Lockerungsmaßnahmen genau beobachtet werden müssten.
„Es gibt bereits mehrere Möglichkeiten das zu begleiten aber ob das am Ende gut und sicher ist, werden wir leider ausprobieren müssen“, so Renken. Die ganze Strategie sei darauf ausgelegt, früher oder später einen Impfstoff zu bekommen.
Renken schätzt eine Corona-Smartphone-App als problematisch ein
Um die Ausweitung der Infektionen besser nachhalten und kontrollieren zu können, hält Renken eine wie von der Bundesregierung angedachte Smartphone-Tracing-App, die Menschen, die Kontakt zu nachweislich Infizierten hatten, umgehend darüber informiert und sie auffordert, sich in häusliche Quarantäne zu begeben, nur bedingt für geeignet.
Sie würde nur Sinn ergeben, wenn alle Bürger*innen bereit wären, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Dies zu erwarten sei jedoch eher utopisch. Die Einhaltung der bisher getroffenen Hygieneauflagen und Kontaktbeschränkungen seien momentan das A und O, das Gebot der Stunde, um die Lage unter Kontrolle zu halten.
Die Bürger*innen würden hier die Verantwortung für sich selbst und andere tragen, denn viele Menschen, die den Virus in sich trügen, bei denen aber keine Symptome auftreten würden, könnten den Virus weiter verbreiten und somit andere infizieren. Der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas für alle Jahrgänge sei ein sehr sensibles Thema, dem derzeit noch die Grundlage fehlen würde.
Weitere Datenerhebungen beim Thema Schul- und Kitaöffnungen notwendig
Um hierüber fundiert entscheiden zu können, müssten weitere Daten erhoben werden, um sich Klarheit darüber zu verschaffen, in wie weit Kinder infektiös sind. Renken selber vermutet anhand der vorliegenden Daten, dass sie deutlich weniger infektiös sind als Erwachsene, hierzu müsse jedoch noch weiter geforscht werden. Mit Ergebnissen hierzu rechnet er in circa zwei bis drei Monaten.
„Sicher ist, dass Kinder sehr viel seltener krank werden“, so Renken. Die spannende Frage dahinter sei nun, ob sie nicht krank werden weil sie nicht oder weniger infektiös sind. Sollte sich herausstellen, dass Kinder in der Tat nicht infektiös wären, müsste man das ganze Schulkonzept natürlich noch einmal überdenken. Aber Gewissheit hierüber könnten nur weitere Datenerhebungen bringen.
Weitere Informationen:
https://www.youtube.com/watch?v=B8j-rofXwz0
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„Talk im DKH“ mit Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner geht am Freitag online (Pressemitteilung Stadt Dortmund)
„Talk im DKH“ mit Krisenstabsleiterin Birgit Zoerner geht am Freitag online
Nach Stadtdirektor Jörg Stüdemann und dem Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, kommt nun eine weitere Dortmunder Schlüsselfigur der Corona-Krise zum „Talk im DKH“: Birgit Zoerner, Dezernentin für Gesundheit und Soziales und Leiterin des Krisenstabs der Stadt Dortmund, spricht mit Moderator Aladin El-Mafaalani über ihre Arbeit, über den bisherigen Verlauf der Krise und über ihre Auswirkungen.
Dabei gibt sie nicht nur Einblicke in die Prozesse des Krisenstabs, sondern berichtet auch über die getroffenen Maßnahmen und vor allem die Schwierigkeiten, mit denen besonders Seniorinnen und Senioren sowie Menschen in prekären Lebenssituationen konfrontiert sind. Außerdem gibt sie eine Prognose ab, was Großveranstaltungen und Fußballspiele angeht.
Das Gespräch wurde aufgezeichnet und wird am Freitag, 8. Mai ab 19 Uhr dauerhaft auf dem YouTube-Kanal „Keuninghaus to Go“ ausgestrahlt.
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„Talk im DKH…online“ mit der neuen Schauspiel-Intendantin Julia Wissert (PM)
„Talk im DKH…online“ mit der neuen Schauspiel-Intendantin Julia Wissert
Der „Talk im DKH“ hat einen spannenden nächsten Gast: Julia Wissert, die neue Intendantin des Dortmunder Schauspiels. Die 35-Jährige, die zur Spielzeit 2020/21 die Leitung von Kay Voges übernimmt, spricht mit Moderator Aladin El-Mafaalani im Dietrich-Keuning-Haus über ihre neue Aufgabe und ihre Pläne, über Dortmund, über Rassismus und die aktuelle Situation.
Das Gespräch wurde aufgezeichnet und wird am Freitag, 12. Juni ab 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal „Keuninghaus to Go“ zu sehen sein. Der direkte Link: https://bit.ly/3hgPQYw
In der beliebten Reihe „Talk im DKH“, die derzeit online fortgeführt wird, waren zuletzt Kulturdezernent und Kämmerer Jörg Stüdemann, die Sozialdezernentin und Leiterin des Krisenstabs Birgit Zoerner sowie Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamts, zu Gast.
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Oberbürgermeister Ullrich Sierau im „Talk im DKH“ (PM)
Oberbürgermeister Ullrich Sierau im „Talk im DKH“
Der erste Bürger der Stadt steht im DKH-Talk Rede und Antwort: Wenige Monate vor Beendigung seiner Amtszeit spricht Oberbürgermeister Ullrich Sierau mit Aladin El-Mafaalani über Dortmund, die Zukunft des Ruhrgebiets und sein Ausscheiden aus dem Amt. Im Gespräch geht er ein auf die besonderen Herausforderungen seiner langjährigen und prägenden Amtszeit sowie seine ganz persönlichen Zukunftspläne. Er spricht über das NSU-Attentat und Rassismus, aber auch über Corona, Umweltfragen und die „Fridays for Future“-Bewegung.
Das Gespräch mit Oberbürgermeister Ullrich Sierau wurde im Dietrich-Keuning-Haus aufgezeichnet und ist ab heute (Freitag) ab 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal „Keuninghaus to Go“ zu sehen. Der direkte Link: https://bit.ly/3hgPQYw
In der beliebten Reihe „Talk im DKH“, die derzeit online fortgeführt wird, waren bereits Kulturdezernent und Kämmerer Jörg Stüdemann, die künftige Schauspiel-Intendantin Julia Wissert, Sozialdezernentin und Leiterin des Krisenstabs Birgit Zoerner sowie Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamts, zu Gast. Ein Gespräch mit Michel Friedman, Jurist, Politiker, Publizist und Fernsehmoderator, folgt alsbald.
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Yvonne Joubert
Im Klinikum Dortmund werden Ein-und Ausgänge streng kontrolliert. Besuche sind nicht gestattet. Das ist gut so. Schaut man sich jedoch den Raucherbereich iam Klinikum Mitte an, sieht man da ein reges Treiben. Vielleicht ein gutes Mittel, um die Herdenimmunität zu erreichen?
Exklusivinterview mit Michel Friedman beim „Talk im DKH…online“ (PM)
Exklusivinterview mit Michel Friedman beim „Talk im DKH…online“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freund*innen des Keuninghauses,
nach dem Interview mit Oberbürgermeister Ullrich Sierau geht es nun exklusiv mit niemand geringerem als Michel Friedman weiter!
Michel Friedman, deutsch-französicher Jurist, Politiker, Publizist und Fernsehmoderator spricht beim „Talk im DKH…online“ mit Aladin El-Mafaalani über seine Lebensgeschichte und was Oskar Schindler damit zu tun hat, über Anti-Semitismus und Rassismus in der Vergangenheit und in der heutigen Zeit.
Das Gespräch mit Michel Friedman wurde im Keuninghaus aufgezeichnet und wird ab heute ab 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal „Keuninghaus to Go“ zu sehen sein. Der direkte Link: https://bit.ly/3hgPQYw
In der beliebten Reihe „Talk im DKH“, die derzeit online fortgeführt wird, waren bereits Kulturdezernent und Kämmerer Jörg Stüdemann, die künftige Schauspiel-Intendantin Julia Wissert, Sozialdezernentin und Leiterin des Krisenstabs Birgit Zoerner sowie Oberbürgermeister Ullrich Sierau, zu Gast.
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Journalistin und Autorin Kübra Gümüşay zu Gast beim Online-Talk im DKH am Freitag (Pressemitteilung Dietrich-Keuning-Haus)
Journalistin und Autorin Kübra Gümüşay zu Gast beim Online-Talk im DKH am Freitag
Die Reihe „Talk im DKH“ erfreut sich auch als Online-Version großer Beliebtheit – wie gewohnt geht es dort mit hochkarätigen und spannenden Gästen und aktuellen gesellschaftspolitischen Themen weiter.
Am Freitag, 28.08.2020, erwartet Sie ab 19.00 Uhr auf dem YouTube Kanal „Keuninghaus to Go“ der nächste Talk mit der deutschen Journalistin, Autorin, Bloggerin und Aktivistin Kübra Gümüşay. Im Gespräch mit Aladin El Mafaalani stellt sie ihr Buch „Sprache und Sein“ vor und setzt sich mit der Frage auseinander, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Das Ziel: eine Sprache auf Augenhöhe, die Menschen nicht auf Kategorien reduziert.
Wie es funktionieren könnte, erfahren Sie am Freitag – schalten Sie ein!
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Burkhard Freier zu Gast beim „Talk im DKH“ (PM)
Burkhard Freier zu Gast beim „Talk im DKH“
Der „Talk im DKH“ hat einen exklusiven nächsten Gast: Burkhard Freier, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen, war im Dietrich-Keuning-Haus und sprach mit dem Moderator Aladin El-Mafaalani u.a. über seine Tätigkeit im Ministerium des Innern, über Rechtsextremismus, über Aussteigerprogramme, V-Leute und vieles mehr. Das Ergebnis ist ein spannendes und höchst informatives Gespräch mit vielen Aha-Momenten, das ab Freitag, 11. September, 19 Uhr im YouTube-Kanal „Keuninghaus to Go“ zu sehen ist.
Der direkte Link: https://bit.ly/3hgPQYw
In der beliebten Reihe „Talk im DKH“, die derzeit online fortgeführt wird, waren bereits Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Kulturdezernent und Kämmerer Jörg Stüdemann, die künftige Schauspiel-Intendantin Julia Wissert, Sozialdezernentin und Leiterin des Krisenstabs Birgit Zoerner sowie Dr. Frank Renken, Leiter des Gesundheitsamts, zu Gast.
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