Von Susanne Schulte
Die Unterhaltung mit den Eltern, deren Kinder in der Nordmarkt-Grundschule lernen, ist häufig schwierig. Wenn es um längere Gespräche geht, holen Franziska Rautenberg, die stellvertretende Schulleiterin, und ihre Kolleg*innen gelernte Dolmetscher*innen dazu. „Doch für die zwischen Tür-und-Angel-Gespräche morgens oder am Nachmittag ist das nicht möglich.“ Hier kann ein digitales Übersetzungsgerät helfen. Eines ist bereits in der Schule zu finden, wie in vielen anderen Nordstadt-Schulen auch.
Spendenwettbewerb eines Geldinstituts lockt mit viele Geld zur Teilnahme
Der offene Ganztags erhielt es von der Stadt spendiert. Rautenberg möchte, dass jede der 17 Klassen demnächst so ein Gerät besitzt. Doch die kosten. Etwa 400 Euro das Stück, so Rautenberg.
Deshalb wirbt sie zurzeit bei Eltern und in den Medien dafür, sich an der Abstimmung der Spardaspendenwahl zu beteiligen. Das Geldinstitut hat einen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem die Schulen mit den meisten Stimmen, zwischen 1000 Euro – das ist der 50. Platz – bis zu 6.000 Euro für den ersten Platz gewinnen können.
Insgesamt werden maximal 200 Schulen mit Geld bedacht. Da große Schulen sicherlich mehr Stimmen sammeln, gibt es vier Gruppen: sehr kleine, kleine, mittlere und große Schulen. Die Nordstadt-Grundschule ist mit den 406 Kindern eine kleine Schule. Schon über den 50. Platz in dieser Gruppe würde sich Franziska Rautenberg freuen. „Das sind zwei Geräte.“
Wer noch abstimmen möchte, ruft die Spendenwahl-Seite (Link am Ende des Artikels) auf. Da sich an dem Wettbewerb Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen und einem Teil von Niedersachsen beteiligen können, zählt jedes Votum. Am kommenden Donnerstag, 20. Mai, ist der letzte Tag, an dem jede*r drei Stimmen abgeben kann – auch für nur eine Schule.
400 Euro teures Gerät als große Unterstützung im Schulalltag – Schule wird um Spendenwahl-Teilnahme
Dass das Gerät gut funktioniert, lassen an diesem Nachmittag drei Schüler*innen hören, die kurze Sätze in das kleine Mikro sprechen, die dann auf Deutsch oder Arabisch übersetzt werden. Mitarbeiterinnen des offenen Ganztags, die diese Sprachen beherrschen, bestätigen die korrekte Übersetzung. „Dieses Gerät gehört nur dem offenen Ganztag. Wir dürfen das eigentlich nicht benutzen“, sagt Franziska Rautenberg. Fürs Foto ist es aber doch erlaubt.
Die Jungen und Mädchen an der Nordmarkt-Grundschule kommen aus 33 Nationen, der digitale Dolmetscher spricht sogar 106 Sprachen. Die Übersetzungen werden sowohl als Text wie als Ton wiedergegeben. Mit den Geräten sei die Verständigung am Tor fast hürdenlos. „Manchmal dauert es seine Zeit, bis wir wissen, dass die Mutter ihr Kind krank meldet, oder welches Material oder welche Kleidergröße gebraucht werden.“
Für ihre Schule hätte sie gerne 20 digitale Dolmetscher, einen für jede Klasse plus zwei bis drei für die Verwaltung. Aus der Kasse des Fördervereins ist dieser Wunsch nicht zu erfüllen, aber aus dem Spendentopf des Geldinstitutes. Sie hofft jetzt auf die Solidarität nicht nur der Nordstadt-Bewohner*innen.
Link zur Spendenwahl: www.spardaspendenwahl.de/profile/nordmarkt-grundschule-dortmund