Von Klaus Hartmann
Elena, Sandra, Jenny und Natalia stehen vor ihren Staffeleien in Anke Drostes Atelier über dem Roto-Theater in der Nordstadt und zeichnen und malen konzentriert.
Junge Künstlerinnen, die eigentlich keine sind, schaffen Kunst zu Thema Inseln
Eine Etage tiefer über den Hof, in der Galerie „kunstbetrieb“ sitzen fünf junge Frauen mit dem Künstler und Lehrer vor einem Rechner, machen Notizen und betrachten Bilder, die sie zuvor mit dem Handy fotografiert haben.
Da ist eine interessante Spiegelung in einer Pfütze zu sehen und der Blick durch eine Öffnung einer Autofelge.
Alle Fotos sind mit Bildbearbeitungs-App Snapseed auf dem Handy nachbearbeitet, koloriert und freigestellt worden, ganz nach dem Gusto der jungen Künstlerinnen, die eigentlich keine sind.
Die Aktion ist ein Kulturaustausch mit Dortmunds Partnerstadt Rostow
Vom 28. April bis zum 5. Mai findet im Kunstbetrieb eine Kulturaustausch zwischen Dortmund und seiner russischen Partnerstadt Rostow am Don statt.
In zwei Workshops üben sich die Teilnehmerinnen in Malerei und Fotografie. Die Russinnen studieren im Alltag Bauingenieurwesen, Germanistik oder Journalistik an ihren Universitäten im Rostow.
Die deutschen Frauen machen ihr Abitur am heimischen Westfalenkolleg oder studieren an der Dortmunder Universität. Während der Zeit des Austausches wohnen die jungen Russinnen bei den deutschen Studentinnen.
So lernt man sich nicht nur über die Kunst kennen. Abseits des weltpolitischen Gerangels um Interessensphären und EU-Osterweiterung findet man auf dieser Ebene über die Kunst zueinander. Es entstehen so Inseln der Freundschaft in konfliktreicher Zeit.
Die Galerie „kunstbetrieb“ in der Nordstadt zeigt drei Wochen lang die Ergebnisse des Projektes
„Inseln“ ist auch das Kunstprojekt in der Dortmunder Nordstadt betitelt. „Diese jungen Frauen haben zwei Unterschiede, die Sprache und die Kultur – über die Kunst verständigen sie sich“, skizziert Initiator Klaus Pfeiffer die Intention des Projektes.
Dr. Natalija Wassiljewa, Dozentin an der Rostower Universität, die die russischen Studentinnen begleitet, hat selbst auch schon zu Pinsel und Palette gegriffen. „Zwei Bilder habe ich schon in der Zeit, seit dem wir hier sind, gemalt“, erzählt sie begeistert.
Ihr Fachgebiet in der Heimat ist die Deutsche Philologie. Die Ergebnisse des Projektes werden in einer dreiwöchigen Ausstellung im „kunstbetrieb“ in der Gneisenaustraße gezeigt.
Die ausstellenden Studentinnen sind im Alter zwischen 20 und 32 Jahren. Gefördert wird die Aktion vom Westfalen-Kolleg Dortmund, der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und dem Kulturbüro der Stadt Dortmund.
Mehr Informationen:
- Ausstellung: „Inseln“
- Dauer: 04.05.16 – 29.05.16
- Vernissage: 04.05.16 um 18:00 Uhr. Eintritt frei
- Finissage: 28./29.05 am Wochenende der Offenen Ateliers
- Öffnungszeiten: mo bis fr: 11:00 Uhr – 13:00 Uhr und 15:00 Uhr – 18:00 Uhr, sa: 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr
- Adresse: der kunstbetrieb, Gneisenaustraße 30, 44147 Dortmund
- Infos im Internet: www.derkunstbetrieb.de