Kunst im Kreuzviertel: Mit dem Thema „Beziehungen“ geht die Ausstellungsreihe „The New Normal“ in die vierte Runde

Marika Bergmann, Titelbild aus der Serie Beziehungsbilder, „Sie oder diverse Beziehungen?“ Fotos: Produzentenghalerie 42 – Kunst im Kreuzviertel

Die Ausstellung „Beziehungen“ ist ein weiteres Teilprojekt des Jahresthemas „The New Normal“ der „Produzenten-Galerie 42 Kunst im Kreuzviertel“ und wird vom Kulturbüro der Stadt Dortmund gefördert. Sie ist bereits die vierte Ausstellung der siebenteiligen Reihe, die nun auch endlich wieder nach vorheriger Terminabsprache vor Ort besucht werden kann, nachdem der dritte Teil „Bewegungsmuster“ ausschließlich online zu sehen war. „Beziehungen“ ist vom heutigen Sonntag, 6. Juni, bis zum 4. Juli zu sehen.

In Zeiten der massiven Veränderung schlägt die Stunde der Kunst

Klaus Pfeiffer zeigt experimentelle Fotografien

Zweifellos leben wir in einer durch die Ein- und Auswirkungen des Corona-Virus veränderten und sich verändernden Welt, wobei der Prozess dieser Veränderung noch lange andauern wird. Die Folgen sind vielfach unabsehbar, sie werden unser Zusammenleben, die Wissenschaft, die Forschung und die Kunst noch lange beschäftigen. 

Im Bereich der Kommunikation und sozialen Interaktion nehmen die Beziehungen immer schon eine exponierte Stelle ein, ganz besonders unter den Bedingungen der Pandemie.

In dieser Zeit der massiven Veränderungen schlägt die Stunde der Kunst und die Künstler*innen der „Produzentengalerie 42 – Kunst im Kreuzviertel“ wollen ihre Blicke auf die menschlichen Beziehungen richten. Beziehungen sind wechselseitige Verhältnisse, sind Verbindungen, die auch in künstlerisches Schaffen eingehen und zu hinterfragen sind..

„Kann soziale Isolation Nähe erzeugen? Die sozialen Medien sind bestimmt von Begriffen wie Freund, Freundschaft, es werden Symbole des Herzens, der Umarmung und Liebe  ausgetauscht, die Nähe dominiert, die Realität dagegen mahnt zum Rückzug, zur Distanz.

Wohin führt uns dieser Widerspruch? In der Interaktion mit unserem Gegenüber verstellt die Maske den Ausdruck des Gesichts, der für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen von großer Bedeutung ist?“, fragen die beteiligten Künstler*innen.

Fotografische Arbeiten von Marika Bergmann und Gemälde von Barbara Giesbert

Barbara Giesbert ,„Herzblut“, Acryl / Keilrahmen, 100 x 120 cm

Marika Bergmann fragt sich: „Gibt es eine Kunst neben meiner Natur?“ In ihren Arbeiten treffen ihre Erfahrungen aus der Pandemie auf die Grenzen ihrer Identität.

Ihre Foto-Serie beschäftigt sich mit körperlichen Zuordnungen der umhüllenden Strukturen. Es geht um Genmanipulation, Geschlechteridentitäten und um die sich verändernde Umwelt und Gesellschaft; eben um Beziehungen, die unsere Materie neu formen und prägen.

Barbara Giesbert richtet ihren Blick auf die großen Herausforderungen, die in den Zeiten der Pandemie an die Familie gestellt werden. Sie verleiht ihren Gedanken und Gefühlen in ihrer Malerei einen künstlerischen Ausdruck. 

Barbara Giesbert scheint in ihren kräftigen expressiven Gemälden in das Innere der Gefühlswelten vorzudringen.

In der Arbeit „Herzblut“ greift sie die Mehrdeutigkeit des Herzens auf und man fragt sich, was mehr wiegt, das körperliche oder das seelische Leiden unter dem Einfluß des Virus.

Nach Terminabsprache kann die Ausstellung auch wieder vor Ort besucht werden

Wendy Wendrikat, Bildreihe Titel „Can you see me smile?“,

Ulla Kallert zum Thema „Beziehungen“: „In dieser zerstreuungsarmen Zeit verlangen die unterschiedlichen Seelenbewegungen nach einem Dialog.“

Klaus Pfeiffer sieht in den Beziehungen der Menschen Muster, die zwischen Realität und Virtualität changieren, veränderte Geh- und Bewegungsmuster korrespondieren mit Bewegungen und Beziehungen in digitalen Räumen.

Seine Auseinandersetzung mit dem Thema beinhaltet auch die Befragung des Mediums Fotografie, das als künstlerisches Werkzeug vielfältigen Beziehungen unterliegt. Klaus Pfeiffer zeigt experimentelle Fotografien.

Wendy Wendrikat sucht in ihren Arbeiten das verborgene Lächeln in maskierten Zeiten. Wendrikats Themen umkreisen Einsamkeit, Sehnsucht und Intensität in engen und fernen Beziehungen.

Annelie Sonntag spielt mit der Farbe Rot. Sie findet in ihren Arbeiten das Veränderliche und das immer Gleiche in demselben Spannungsverhältnis zwischen den Menschen.

 

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Weitere Informationen:

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Marika Bergmann, Barbara Giesbert, Ulla Kallert, Klaus Pfeiffer, Annelie Sonntag, Wendy Wendrikat

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