Die zwei Crashtest-Aktionen des Schauspielhauses Dortmund sind vorbei – Die Grundidee aber ist in den Köpfen der Nordstädter, die 2012 an den ungewöhnlichen Theaterabenden auf und um den Nordmarkt beteiligt waren, geblieben.
Das Ziel: Viele Besucher in die Nordstadt locken und die schönen und spannenden Facetten zeigen
Rund 70 Akteure machten bei dem Spiel rund um das Quartier mit. Das Ziel: Viele Besucher in die Nordstadt locken und den stigmatisierten Stadtteil mit all seinen schönen und spannenden Facetten zeigen.
Genau das will Kulturcrash-Nordstadt auch weiterhin. So nennt sich die Gruppe, die nach dem Crashtest in Kontakt geblieben ist.
Etwa 40 Mitglieder gehören der entsprechenden Facebook-Gruppe an. Kein Vorstand, kein Verein, keine Mitgliedsbeiträge oder Verträge.
Alle, die hier sind, machen das, weil sie begeistert sind von der Idee, kreativ zu werden für ihren Stadtteil.
Kirchen und Moscheen werden ebenso eingebunden wie stark stigmatisierte Bereiche
„Alle Mitglieder haben damals beim Crashtest mitgewirkt, einige von ihnen fielen nach der tollen Aktion in eine Art Loch“, sagt Klaus Kottlange, der die Gruppe gegründet hat. Damals wurden Kirchen und Moscheen ebenso eingebunden wie stark stigmatisierte Bereiche, wie Hinterhöfe und Gassen.
Die Besucher erkundeten all diese Orte bei einem Spiel, das irgendwo zwischen Stadtteil-Parcours und Börsenspiel angesiedelt war. Sie mussten an verschiedenen Stationen Aufgaben lösen und kamen so mit den Nordstadt-Bewohnern direkt in Kontakt.
„Die Motivation der Leute ist es, einen kulturellen Beitrag für ihren Stadtteil zu leisten“
Diesen Kontakt will die Kulturcrash-Gruppe nun nicht abreißen lassen. „Die Motivation der Leute ist es, einen kulturellen Beitrag für ihren Stadtteil zu leisten“, sagt Kottlange. Deshalb sucht die Gruppe immer nach neuen Aktionen, an denen sie sich beteiligen kann. Nach neuen Ideen und Konzepten, die die Nordstadt als den lebendigen, multikulturellen Raum vorstellen, den die Anwohner in ihrem Stadtteil sehen.
„Die Crashtest-Aktion hat es verdient, dass man weitermacht“, so Kottlange. Das haben viele Crashtest-Teilnehmer nach und nach gemerkt. Aus zunächst zwölf Mitgliedern in der Facebook-Gruppe wurden schnell 30 und nun eben mehr als 40, die an neuen Ideen arbeiten.
„Eine Möglichkeit ist immer, etwas für Kinder zu machen, weil dort die kulturelle Barriere geringer ist“, sagt Kottlange. Man könne aber auch viele kulturelle Verbindungen nutzen, um das Image des Stadtteils zu verändern. Wichtig sei nur, dass man sich einsetzt. Und diesen Willen haben die Kulturcrasher gemeinsam.
HINWEIS:
– Der Artikel ist ein Beitrag aus dem Buch „Wir: Echt Nordstadt“. Das Buch mit 106 Gruppenportraits ist kostenlos beim Quartiersmanagement Nordstadt, Mallinckrodtstraße 56, 44147 Dortmund, erhältlich. (Mail: info@nordstadt-qm.de)
– Eine große Ausstellung mit Bildern und Texten zu „Wir: Echt Nordstadt“ ist bis zum 31. März 2015 auf der Phoenix-Insel in Hörde zu sehen.