Von Leonie Krzistetzko
„Die Menschen denken in Schubladen- sie sind nicht mehr so sehr auf Zwischenmenschliches bezogen, wie es früher einmal war“, sagt Susanne Schütz. Sie ist eine Dortmunder Künstlerin und bildet zusammen mit Sandra Wiesner das Künstlerduo ECHONEA.
„Genau dieser fehlenden Interaktion wollen wir mit unserem Projekt „Boxes“ entgegenwirken“.
Kunstperformance „Boxes“ ist am Samstag um 19 Uhr im Depot zu sehen
Schütz und Wiesner präsentieren am kommenden Samstag, den 8. August 2015, ihre Performance um 19 Uhr im Depot in der Dortmunder Nordstadt.
Hierbei kann jede Besucherin und jeder Besucher einzeln fünf Boxen durchqueren.
In den jeweiligen Boxen ist vieles zu finden: von einer Videoinstallation, die zum Denken anregen soll, bis hin zu Interaktionsprozessen mit den Künstlerinnen selbst, soll der Beobachter sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen.
Ein Rundgang wird 15 Minuten dauern. Hierbei basieren die kompletten Interaktionen auf non-verbalen Prozessen.
So wissen die beiden Künstlerinnen auch nicht, wie ihr eigenes Publikum reagieren wird. „Emotionen sind gewollt- man muss am Ende mit allem rechnen“.
ECHONEA wollen mit ihrer Performance zeigen, wozu der Mensch fähig ist
Die Möglichkeit zum Austausch mit den Künstlerinnen wird erst nach der eigentlichen Performance gegeben sein. Dann wird es eine Aftershow Party zu entspannter Musik geben.
„Wir wollen eben vor allem die Zwischenmenschlichkeit fördern“, wirft Wiesner ein.
Wer vorhabe die „Boxes“ zu begehen, müsse sich aber auch darauf gefasst machen, schockierende Bilder zu sehen. So handelt die Videoinstallation in der ersten Box vor allem von Gewalt.
„Von Gewalt auf dem Schulhof, bis zu der Folter im Nahen Osten wird es viel zu sehen geben. Wir wollen zeigen wozu der Mensch fähig ist“.
Denn Mensch sein, das sei eigentlich etwas vollkommen anderes.
Doch die Besucher werden sich auch mit schönen Dingen auseinandersetzen können. So sollen sie in einer Box ihre Wünsche für die Zukunft aufschreiben. Diese werden dann bei der Endperformance abwechselnd und anonym von beiden Künstlerinnen vorgetragen.
Künstler Garrett Williams unterstützt die beiden Künstlerinnen in der Doppelt-Besetzung
Bilder zu machen ist streng untersagt, denn es gehe vor allem darum sich mit den jeweiligen Szenarien auseinanderzusetzen, sagt Wiesner.
Um zu garantieren, dass in zwei Stunden in etwa 100 Personen die Durchgänge machen können, treten die beiden Künstlerinnen in doppelter Besetzung auf. Deshalb werden beide vom Dortmunder Künstler Garrett Williams unterstützt, der seit Jahren in Dortmund Performance-Kunst und Malerei ausübt.
Schütz und Wiesner hoffen beide inständig, dass ihre Performance ordentlich Zulauf bekommt.