Das Western-Genre hat das 20. Jahrhundert geprägt wie kaum ein anderes. Es war allgegenwärtig in Form von Groschenromanen, Kinofilmen, TV-Serien und Comics und übt bis heute eine große Faszination aus. Die Ausstellung „Staying West“ im schauraum: comic und cartoon präsentiert anhand von Originalexponaten die spannende Geschichte des Westerns im Comic: von Karl May zu Walt Disney, von Prinz Eisenherz zu Bessy und Silberpfeil, von MAD zu Ralf Königs Lucky Luke-Parodie. Eröffnet wird die von Dr. Alexander Braun kuratierte Schau am Freitag, 22. September, 18 Uhr im Studio B (Max-von-der-Grün-Platz 7).
Kulturelle Aneignung? Die „Eroberung des Westens“ bleibt ein ambivalentes Kapitel
Das Western-Genre stand zuletzt wiederholt unter Beschuss: Noch immer ist den indigenen Völkern Nordamerikas keine Gerechtigkeit widerfahren; zu Recht wird über kulturelle Aneignung debattiert.___STEADY_PAYWALL___
Vertreter indigener Völker kritisieren das Beharren auf Stereotypen: „Hugh“ als Gruß, Tipi, Marterpfahl, Skalpieren etc. – solche unerträglich gewordenen Klischees beleidigen die Vielfalt und Unterschiedlichkeit indigener Kultur. Die „Eroberung des Westens“ bleibt ein ambivalentes Kapitel aus heroischen Pioniertaten, Völkermord und Raubbau an der Natur.
Comiczeichner thematisierten schon früh Rassismus und Völkermord
Doch es lohnt es sich, genau hinzuschauen: Was ist reine Fiktion, und wo haben populäre Kunstformen wie der Comic schon sehr früh im 20. Jahrhundert eine Lanze für die Kultur der Indigenen Nordamerikas gebrochen?
Comics spiegeln die Ambivalenz des Western-Genres wider. Sie bedienen Klischees, stellen aber auch früh kritische Fragen. Mal geht es in den Geschichten um abenteuerlichen Eskapismus, mal um düstere Abgründe der menschlichen Natur. Gerade europäische Comiczeichner legten früher und nachdrücklicher den Finger in die Wunden von Rassismus und Völkermord.
Unterschiedlichste Formate: Von den „Canyon Kiddies“ bis Lucky Luke
Aber auch Zeichner wie Harold Foster (1892-1982) ignorierten früh alle Klischees und schilderten indigenes Leben respektvoll und authentisch bis in die Details.
James Swinnerton (1875-1974) trug mit seinen „Canyon Kiddies“ schon in den 1920er-Jahren einen authentischen Indian-Spirit ins Herz der amerikanischen Mittelklasse – zu einer Zeit, als in Hollywood noch skalpiert wurde und die Indianer-Darstellungen allein auf ein Angst- und Gewalt-Potenzial zielten.
Während US-Leser:innen der Mythos von der „Eroberung des Westens“ eher heilig war, galt Wild West für Europäer:innen als ein aufregender und großer Abenteuerspielplatz, eine ideale Projektionsfläche für Sehnsüchte, Spannung, aber eben auch Humor, wie das Beispiel „Lucky Luke“ beweist, der auch nach 77 Jahren erfolgreich von einem Abenteuer zum nächsten reitet.
Mehr Informationen:
- Zur Ausstellung erscheint ein Buch: Alexander Braun: Staying West. Comics vom Wilden Westen. Salleck Publications, 272 Seiten, Preis im schauraum: comic + cartoon: 25 Euro (Buchhandel EUR 49 Euro), zusammen mit Katalog „Going West“ von 2015: 45 Euro.
- Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag von 11 bis 20 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Montag bleibt geschlossen.
- Der Eintritt ist frei.
- Link zur Ausstellung: dortmund.de/comic
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Abtauchen in den Wilden Westen – Josephine Mark erweckt preisgekrönten Comic „Murr“ zum Leben und bietet vorab Comic-Workshop an (PM)
Eintauchen in die düstere Welt des Wilden Westens: Am Samstag, 14. Oktober, 18.30 Uhr, erwartet die Besucher*innen im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund (Max-von-der-Grün-Platz 1-3) ein literarisches Abenteuer. Die Autorin Josephine Mark wird an diesem Abend ihren preisgekrönten Westerncomic „Murr“ zum Leben erwecken. Der Eintritt ist frei.
„Murr“ erzählt die Geschichte eines Revolverhelden, wie er im Buche steht – rau, brutal und ohne Furcht vor Konflikten. Doch das Schicksal nimmt eine unerwartete Wendung, als Murr auf den Tod höchstpersönlich trifft. Diese Begegnung zwingt ihn, seine eigene Sterblichkeit zu erkennen und die Angst davor zu überwinden. „Murr“ ist ein philosophischer Westerncomic, der auf humorvolle Weise Themen wie den Tod, die Liebe und das Loslassen behandelt.
Vorab bietet Josephine Mark am selben Tag von 12 bis 17 Uhr einen „Comic-Workshop für Neugierige“, in dem Kinder zwischen 9 und 13 Jahren die Grundlagen des Comiczeichnens erlernen können. Anmeldungen unter comic@stadtdo.de. Eintritt frei
Die Lesung und der Workshop gehören zum Begleitprogramm der Ausstellung „Staying West – Comics vom Wilden Westen“ im schauraum: comic + cartoon. Die Ausstellung widmet sich der Geschichte des Westerns im Comic, von der Darstellung indigener Kulturen bis zur Ambivalenz des Genres, das Klischees bedient, aber auch kritische Fragen aufwirft. dortmund.de/comic
Nach Feierabend den Wilden Westen erleben: After-Work-Führung durch die Comic-Ausstellung im schauraum: comic + cartoon (PM)
Im Dortmunder schauraum: comic + cartoon steht eine After-Work-Führung an: Am Donnerstag, 2. November, geht es ab 18 Uhr eine Stunde lang durch die Ausstellung „Staying West – Comics über den Wilden Westen“. Die Ausstellung widmet sich Comics über den Wilden Westen, einem Genre, das die Populärkultur des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Die Ausstellung beleuchtet Klischees, Mythen und die Beschreibungen der Eroberung des amerikanischen Westens. Sie hinterfragt Stereotypen und literarische Fiktionen, die den Western begleiten, und präsentiert die Geschichte dieses Genres im Comic anhand von Originalausstellungsstücken. Der Eintritt ist frei, Führung 3 Euro. dortmund.de/comic
Nach Feierabend den Wilden Westen im schauraum: comic + cartoon erleben (PM)
Im Dortmunder schauraum: comic + cartoon (Max-von-der-Grün-Platz 7) steht eine After-Work-Führung an: Am Donnerstag, 7. Dezember, geht es ab 18 Uhr eine Stunde lang durch die Ausstellung „Staying West – Comics über den Wilden Westen“. Die Ausstellung widmet sich Comics über den Wilden Westen, einem Genre, das die Populärkultur des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Sie beleuchtet Klischees, Mythen und die Beschreibungen der Eroberung des amerikanischen Westens. Dabei hinterfragt sie Stereotypen und literarische Fiktionen, die den Western begleiten und zeigt viele Originale. Der Eintritt ist frei, Führung 3 Euro. dortmund.de/comic
Nach Feierabend auf Spuren des Wilden Westens wandeln (PM)
Im Dortmunder schauraum: comic + cartoon (Max-von-der-Grün-Platz 7) steht eine After-Work-Führung an: Am Donnerstag, 4. Januar, geht es ab 18 Uhr eine Stunde lang durch die Ausstellung „Staying West – Comics über den Wilden Westen“. Dabei hinterfragt sie Stereotypen und literarische Fiktionen, die den Western begleiten und zeigt viele Originale. Zu sehen sind Figuren wie Bessy und Silberpfeil, Prinz Eisenherz, MAD oder Ralf Königs Lucky-Luke-Parodie. Der Eintritt ist frei, Führung 3 Euro.
dortmund.de/comic
Dr. Mark Benecke erzählt über Lynchen, Skalpieren, Teeren und Federn: Ein Vortrag darüber, wie man im Wilden Westen den Tod finden konnte (PM)
Dr. Mark Benecke ist Deutschlands berühmtester Kriminalbiologie, Fachmann für alles Morbide – und weiß viel über Foltermethoden im Wilden Westen. Am Donnerstag, 22. Februar, berichtet er Hintergründiges in der Stadt- und Landesbibliothek.
Sind die Geschichten über Lynchen, Skalpieren, Teeren und Federn Mythos oder Realität? Dr. Mark Benecke erklärt mit Bildern und Fakten die Hintergründe. Sein Vortrag über die gängigsten Arten, wie man im Wilden Westen den Tod finden konnte, ist nichts für Zartbesaitete und deshalb auch nur für Interessierte ab 16 Jahren geeignet.
Die Veranstaltung startet am Donnerstag, 22. Februar, um 18 Uhr, Einlass schon ab 17:30 Uhr im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek. Der Vortrag gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Staying West – Comics vom Wilden Westen“ im schauraum: comic + cartoon.