Von Joachim vom Brocke
Ein großer Teil des idyllischen Hoeschpark (Brügmanns Hölzchen) soll als Klärbecken für die neue Nordspange herhalten. Auf zwei Hektar müssten dafür rund 500 große Bäume, teilweise mit 80 Zentimeter Stammumfang, und etliche kleinere abgeholzt werden.
Nordspange soll unter anderem das Gelände der Westfalenhütte erschließen
Das ist für Manfred Busch, Ute Ellermann und Irmgard Wegener vom Freundeskreis Hoeschpark unvorstellbar. Fest geplant ist zwar noch nichts. Doch rechtzeitig wollen sie die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen; fordern für die weitere Planung Bürgerbeteiligung ein.
Die Stadt, so die engagierten Mitglieder vom Freundeskreis Hoeschpark, habe die Aufgabenstellung für das Gutachten so formuliert, dass ein Regenrückhaltebecken für die Nordspange im Hoeschpark gebaut werden soll und nebenbei auch das Problem der Vernässung und des Baumsterbens im Wäldchen des Parks gelöst werden soll.
Die geplante Nordspange soll das Gelände Westfalenhütte erschließen.
Kleinere Variante beschneidet Liegewiese
In einer zweiten Variante, etwas kleiner und 1,2 Hektar groß, würde ein Teil der Liegewiese des Freibads Stockheide und ebenfalls Teile des Wäldchens bebaut werden. Eine Lösung, mit der sich die Mitglieder vom Freundeskreis Hoeschpark zwar etwas eher vertraut machen können.
Doch angestrebtes Ziel ist es, die Entwässerung der Nordspange und des zukünftigen Gewerbegebietes auf dem Werksgelände der ehemaligen Westfalenhütte anzulegen und keinerlei Eingriffe in den alten Baumbestand zuzulassen.
Das von der Nordspange abfließende Regenwasser werde von den Gutachtern als stark belastet eingestuft, so dass ein vorgeschaltetes Filterbecken zumindest einen Teil der belastenden Stoffe zurückhalten soll.
Neue Umgehungsstraße direkt am Freibad
Darüber hinaus gehe aus dem Gutachten hervor, dass die geplante Trasse der Nordspange nachträglich um rund 50 Meter in westlicher Richtung verschoben wurde. Das würde bedeuten, dass diese neue Umgehungsstraße direkt am Freibad Stockheide und im weiteren Verlauf nahe am Zaun des Hoeschparks verläuft.
Die ursprünglich in der Planung vorgesehene Grünverbindung vom Freibad über Hoeschpark in Richtung Fredenbaum wäre damit auch zerstört, bedauerten Ute Ellermann, Irmgard Wegener und Manfred Busch.
Vernässung durch Grundwasser anders lösen
Seit längerem bemüht sich der Freundeskreis Hoeschpark, gegen die Vernässung von Teilen des Brügmann’s Hölzchen anzugehen. Von der Stadt wurde darauf hingewiesen, dass mittelfristig eine Lösung im Zusammenhang mit dem Bau der Nordspange geplant sei und dafür auch ein Gutachten in Auftrag gegeben sei.
Doch dieses Ergebnis hatte man nicht erwartet. Vielmehr sei in Überlegung gewesen, Grundwasser durch eine Drainage und Pumpe in Richtung Körne abzupumpen.
Wissen von der Stadt möchte der Freundeskreis Hoeschpark:
- Sieht so das Konzept der Stadt für eine Sanierung des Wäldchens aus? Kettensägen und Bagger?
- Weshalb wird ein Rückhaltebecken nicht auf der östlichen Seite der Nordspange geplant? Auf einer der größten Industriebrachen Europas müsste doch wohl noch ein Plätzchen dafür gefunden werden.
- Wie lässt sich der Bau eines Regenrückhaltebeckens im Hoeschpark vereinbaren mit dem Schutz von Wäldern mit besonderer Erholungsfunktion? Das Brügmann’s Hölzchen ist für die Menschen der östlichen Nordstadt das einzige Waldstück, das zu Fuß zu erreichen ist.
- Weshalb ändert die Stadt ihre eigenen Planungen für die Nordspange ab zu Laste der geplanten Grünverbindung, des Freibads Stockheide und des Hoeschparks?
Mehr Infos: www.freundeskreishoeschpark.de
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