Etwa 15 Aktivist*innen der Bewegung Extinction Rebellion (XR) protestierten heute vor dem ehemaligen Bürogebäude von RWE in der Dortmunder Innenstadt. Anlässlich der RWE Hauptversammlung möchte die Umweltgruppe mit einer ironischen Feier auf das von ihnen sogenannte „Greenwashing“ des Unternehms hinweisen. Während in der Marketingkampange und in den heutigen Reden der Aufsichtsräten versucht werde, RWE das Image eines grünen Unternehmens zu geben, würde weiterhin an der Kohleverstromung bis 2038 festgehalten und nur 80 km entfernt würden für den Braunkohletagebau Garzweiler weiterhin Dörfer abgerissen. Zu der kleinen, unangemeldeten Feier auf der Straße Freistuhl erschienen die Aktivist*innen grün gekleidet.
Schmutziges Geschäft: Erneute Aufforderung an die Stadt Dortmund, Aktienanteile zu verkaufen
„Wir sind wirklich begeistert, wie nachhaltig RWE plötzlich geworden ist. Sie reißen sogar ganze Dörfer wie Lützerath ab und entwurzeln somit Menschen, damit die sehr wichtige Kohle weiterhin abgebaut werden kann. Wem da noch Zweifel kommen, ob RWE wirklich ein grünes Unternehmen ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Grüner wird es nicht mehr. Danke RWE!“ heißt es in einem der Wortbeiträge.
Nach einem Gutachten, dass unter anderem von Armin Laschet und dem Landtag NRW zunächst unterschlagen worden sei, wäre der Abbau der Kohle unter diesen Dörfern nicht für die Sicherung der Energieversorgung notwendig.
Selbst der siebtgrößte Investor von RWE, der französische Vermögensverwalter Amundi kaufe RWE das grüne Image nicht ab und kritisiere, dass die Kohleausstiegsstrategie von RWE unvereinbar mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens sei.
„Anstelle von schönen Reden fordern wir sofortiges Handeln. Der rasche Ausstieg aus der Kohleverstromung und den Erhalt der Dörfer im rheinischen Braunkohlerevier. Außerdem die Einstellung aller weltweiten Aktivitäten von RWE, die das 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens gefährden. Die Stadt Dortmund fordern wir auf, sich nicht weiter an den schmutzigen Geschäften von RWE zu beteiligen und ihre Aktienanteile zu verkaufen“, wird in einer abschließenden Rede von den Aktivist*innen gefordert.
Aktivist*innen machen sich für einen Bürger*innenrat zum Klima- und Umweltschutz stark
Bereits im vergangenen Jahr hatten sie in einer Kunstblutaktion vor dem Dortmunder Rathaus die Aktienanteile der Stadt kritisiert und einen Verkauf gefordert.
Die Dortmunder Gruppe fiel in der Vergangenheit durch größere Aktionen zivilen Ungehorsams auf der Möllerbrücke und dem Südwall auf, sie setzen sich für einen repräsentativen Bürger*innenrat ein, der Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen und zivilisatorischen Kollaps beschließen soll.
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