Von Anna Lena Samborski
Heute ist es soweit: als weiteres Großevent dieses Jahres in Dortmund startet am Abend der Evangelische Kirchentag. Es werden für die nächsten Tage bis 100.000 BesucherInnen täglich erwartet. Auch kurzfristig können Karten für die gesamte Zeit (bis zum Sonntag den 23. Juni), Tages- oder Abendkarten erworben werden. Einige Veranstaltungen, wie die Eröffnungsgottesdienste heute Abend und der heutige „Abend der Begegnung“ in der City, sind kostenfrei und können von allen Dortmunder BürgerInnen auch ohne Ticket besucht werden. Es ist währen des Kirchtentags mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen in den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Straßen zurechnen. Außerdem gibt es Straßensperrungen zum Beispiel am Ostwall.
Gesellschaft, Theologie und Kultur: 2.000 Veranstaltungen – Tickets noch kurzfristig erwerbbar
„Die Gründungsidee des Kirchentags vor 70 Jahren galt einem zutiefst reformatorischen Impuls: Menschen wollen und sollen sich beteiligen an der Form und Inhalt, wie Kirche und wie Gesellschaft gedacht und gelebt sind. Dies gilt noch heute,“ erklärt Prof. Julia Helmke, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.
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So gibt es auch in Dortmund ein vielfältiges Programm mit 2.000 Veranstaltungen zu gesellschaftlichen und theologischen Themen sowie ein umfangreiches Kulturprogramm. Dabei gibt es drei Hauptveranstaltungsorte: Das Stadtzentrum, die Nordstadt mit den beiden großen Zielgruppenzentren für Kinder und Jugendliche und die Westfalenhallen als Messegelände.
Es gibt aber auch noch weitere Veranstaltungsorte im ganzen Stadtgebiet. Der Kirchentag läuft unter dem Motto „Was für ein Vertrauen“. Außerdem verbindet der rote Faden „Migration, Integration, Anerkennung“ die einzelnen Programmpunkte. Nordstadtblogger berichtete bereits ausführlich über das Programm (siehe angehängte Artikel).
Für die Teilnahme der meisten Programmpunkte muss ein Ticket erworben werden. Hier können auch kurzfristig Interessierte zwischen einem Ticket für die gesamten fünf Tage (108 Euro regulärer Preis, 26 Euro ermäßigt, für Familien ermäßigt), Tageskarten (36 Euro/ 19 Euro) und Abendkarten (16 Euro) wählen.
Heute Abend kostenfrei: Eröffnungsgottesdienste und „Abend der Begegnung“
Außerdem gibt es einige Veranstaltungen, die kostenfrei besucht werden können. Hierzu zählen die heutigen drei Eröffnungsgottesdienste: auf dem Hansa- und auf dem Friedensplatz, sowie nahe des Ostentors um 17.30 Uhr.
Im Anschluss findet – ebenfalls ohne Ticket zugänglich – in der City der „Abend der Begegnung“ mit bis zu 200.000 Teilnehmenden statt. Es gibt ein vielfältiges Bühnenprogramm, Mitmachangebote und ein großes kulinarisches Angebot. Der Abschlussgottesdienst am Sonntag im Signal-Iduna Park um 9 Uhr ist auch frei zugänglich.
Die Stadt Dortmund teilte zudem mit: Der Eintritt in die Dauerausstellungen der städtischen Museen in Dortmund ist seit Jahresbeginn frei –nun sind es fünf Tage lang auch die Sonderausstellungen: Während des Deutschen Evangelischen Kirchentags können die Gäste des Kirchentags, aber auch alle anderen Besucherinnen und Besucher die Sonderausstellungen im Museum Ostwall im Dortmunder U sowie im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) kostenlos anschauen.
Weitere Informationen für Dortmunder BürgerInnen zum Kirchentag
Da viele Schulen als Unterkunft für BersucherInnen des Kirchentags genutzt werden, haben alle Dortmunder SchülerInnen heute und am Freitag, den 21. Juni, schulfrei.
Weiter zu beachten für alle DortmunderInnen: Es ist mit einem erhöhten Verkehrsauf in den öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Straßen zurechnen. Außerdem gibt es Straßensperrungen zum Beispiel am Ostwall.
Eine Zusammenfassung aller Informationen für Dortmunder BürgerInnen zum Kirchentag hat die Stadt Dortmund hier zusammengestellt.
Der Kirchentag hat außerdem darauf hingewiesen, dass zum Teil Unwetterwarnungen für die nächsten Tage vorliegen und ruft Teilnehmende dazu auf, sich regelmäßig über den Kirchentag-Twitter-Account und die Kirchentag-App über die aktuelle Lage zu informieren.
Weitere Informationen:
- Homepage des Kirchentags (z.B. Ticket.Kauf und Programm), hier:
- Download Kirchentag App, hier:
- Twitter Kirchentag, hier:
- Informationen der Stadt Dortmund zum Kirchentag für DormunderInnen, hier:
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:
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Fraktion Linke und Piraten (Pressemitteilung)
Fraktion Linke und Piraten zum Kirchentag: Veranstalter und Stadtspitze täuschten Ratsmitglieder
Die Fraktion Die Linke und Piraten fühlt sich von den Kirchentagsveranstaltern und der Stadtspitze getäuscht. Im Jahre 2015 stimmte der Rat der Stadt Dortmund mit den Stimmen von SPD, CDU, Grünen und FDP – gegen die Stimmen von Linken und Piraten – für einen städtischen Kirchentagszuschuss von 2,7 Millionen Euro und Sachleistungen in sechsstelliger Höhe. Zu den Sachleistungen zählt auch das unentgeltliche Überlassen von Schulklassen für die Unterbringung von Kirchentagsbesuchern des 37. Evangelischen Kirchentags, der ab Mittwoch in Dortmund stattfindet.
„Die Kirchentagsveranstalter wollten die Millionensubventionen und die Stadtspitze das Großereignis. Beide Seiten hatten es nicht für nötig gehalten, die Ratsmitglieder über alle relevanten Fakten zu informieren. Es wurde behauptet, dass die Kirchentagszuschüsse sich auch durch Umsatzzuwächse des Innenstadt-Einzelhandels für die Stadt rechnen würden. Nun erfahren die Ratsmitglieder aus der Lokalpresse, dass die Hauptverkehrsschlagader des City-Einzelhandels, der Ost- und Schwanenwall, für den Kirchentag eine Woche gesperrt wird. Das bedeutet definitiv massive Umsatzeinbrüche für den Einzelhandel“, argumentiert Utz Kowalewski, der Fraktionsvorsitzende von Linken und Piraten.
Des Weiteren sei man auch erstaunt, dass die Kirchentagsveranstalter für eine Nacht mit bis zu 15 fremden Personen in den kostenlos überlassenen Schulklassen 27 Euro pro Nacht von den Kirchentagsbesuchern fordert. Dabei muss man Isomatte, Schlafsack, Handtücher und Geschirr selber mitbringen und erhält nur ein einfaches Frühstück. Auch darüber sei man bei der damaligen Ratsabstimmung nicht informiert worden. Man sei von einer kostenlosen Unterbringung ausgegangen.
„Wir stellen den guten Willen der Kirchentagsbesucher nicht in Frage. Aber wir stellen in einer Stadt, in der jedes dritte Kind von Sozialleistungen leben muss, einen Kirchentagszuschuss von 2,7 Millionen Euro in Frage. Die Evangelische Kirche wäre durchaus in der Lage ihren Kirchentag selbst zu bezahlen. Der Millionenzuschuss wäre in Sozial- und Infrastrukturprojekten besser angelegt“, erklärt Utz Kowalewski.