Auch die zweite Stadtmauer-Spendenaktion war ein großer Erfolg: 

Kinderschutzbund erhält mehr als 40.000 Euro

Eigens mit der Schubkarre ist dieser Interessent zum Stand der Denkmalbehörde gekommen, um seine Steine bequem zu transportieren.
Eigens mit der Schubkarre ist dieser Interessent zum Stand der Denkmalbehörde gekommen, um seine Steine bequem zu transportieren. Foto: Laura Koscholke für die Dortmund Agentur

An Weihnachten werden viele Dortmunder:innen wohl ein ganz besonderes Geschenk unter dem Baum finden, ein echtes Stück Stadtgeschichte: 757 Steine der mittelalterlichen Stadtmauer gingen am Sonntag (4. Dezember) gegen eine Spende an den Kinderschutzbund Dortmund an Interessierte – und zahlreiche Steine werden als außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk für eine Überraschung an den Festtagen sorgen.

1587 Steine wurden an Aktionstagen insgesamt abgegeben

Stadtarchäologe Ingmar Luther ist von der Resonanz auf die Aktion begeistert.
Stadtarchäologe Ingmar Luther ist von der Resonanz auf die Aktion begeistert. Foto: Laura Koscholke für die Dortmund Agentur

Bei der zweiten Steine-Aktion haben die Dortmunder:innen rund 17.200 Euro für den Kinderschutzbund gespendet. 300 Euro für einen etwa sieben Kilogramm schweren Stein war an diesem Tag die größte Einzelspende. Das Team der Denkmalbehörde hat die Aktion an der Hansastraße am Sonntag organisiert und hatte dabei Hilfe von Mitarbeiter:innen des Stadtplanungsamtes und des Grünflächenamtes (An- und Abfuhr der Steine). Auch Bürger:innen haben die Denkmalbehörde unterstützt. Gemeinsam haben die Helfer:innen einen reibungslosen Ablauf ermöglicht.

Insgesamt haben an den beiden Aktionstagen 1587 Steine der historischen Mauer ein neues Zuhause gefunden – und einen Spendenbetrag von mehr als 40.000 Euro für den Kinderschutzbund Dortmund eingebracht (inklusive mehrere Großspenden). „Auch Kinder waren vor Ort, die von ihrem Taschengeld ein kleines Stückchen Stadtgeschichte erstanden haben“, so Stadtarchäologe Ingmar Luther.

Obwohl die Steine-Aktion am Sonntag erst um 11 Uhr losging, „standen die ersten Dortmunder*innen bereits um 8.25 Uhr morgens an unserem Stand – wir waren noch mitten in den Aufbauarbeiten“, so Ingmar Luther. Als die Spendenaktion offiziell begann, reichte die Schlange vom Aktionsstand (Hansastraße / Ecke Silberstraße) die gesamte Silberstraße entlang durch den Kreisverkehr bis in den Eisenmarkt.

Historische Stadtmauer tief unter der Erde

Die Denkmalschutzbehörde attestiert auch die Echtheit der Steine.
Die Denkmalschutzbehörde attestiert auch die Echtheit der Steine. Foto: Laura Koscholke für die Dortmund Agentur

Aufgrund der aufgestockten Infrastruktur vor Ort mussten die Menschen aber wesentlich weniger lang warten als bei der ersten Aktion (maximal 1,5 Stunden). Gegen 14 Uhr hatte das Team der Denkmalbehörde die Wartenden versorgt, sodass alle weiteren Spender*innen umgehend mit ihren ausgewählten Steinen den Spenden- und Zertifizierungsprozess durchlaufen konnten.

Eine dritte Spendenaktion wird es nicht geben. Die restlichen rund 400 Steine werden an geeigneter Stelle ins Stadtbild integriert.

Die mittelalterliche Stadtmauer, deren Überreste bis heute tief im Boden unter dem Wallring die Zeit überdauert haben, konnte bei den Bauarbeiten für die Wärmeversorgung der Innenstadt nicht an allen Stellen vollständig erhalten werden, obwohl die Trassenführung für die Fernwärmeleitung extra angepasst wurde. Am Ostwall und am Schwanenwall mussten 4,5 und 4,7 Meter der Mauer aus Ruhrsandstein weichen. Mit Hilfe von DEW21, Grünflächenamt und Tiefbauamt sowie der Firma LQ-Archäologie wurden die betroffenen Steine sorgfältig ausgegraben und gelagert.

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Reaktionen

  1. Letzte Gelegenheit: Aktion mit historischen Stadtmauersteinen bei Dortbunt.live (PM)

    Etwa 1.200 Bürger*innen, fast 1.750 Steine, über 43.000 Euro – das war die nüchterne Zahlen-Bilanz zu der Spendenaktion mit den Steinen der alten Stadtmauer in der Vorweihnachtszeit. Bürger*innen konnten gegen eine Spende an den Deutschen Kinderschutzbund Dortmund e.V. ein kompaktes Stück Stadtgeschichte mit nach Hause nehmen.

    Im Rahmen von Dortbunt.live besteht am Samstag, den 7. Mai noch einmal eine Chance einen von weiteren 30 Stadtmauersteinen zu ergattern. Wer sich dafür interessiert, muss sich bis spätestens Freitagmittag 12 Uhr mit einem Gebot unter redaktion@stadtdo.de melden. Nach dem Ablauf der Angebotsfrist werden die Höchstbietenden ausgewählt und verständigt. Erst dann kann die Abgabe der Spende an den Kinderschutzbund Dortmund e.V. erfolgen. Das funktioniert dann ganz einfach und direkt per Überweisung oder als PayPal-Zahlung.

    Die 30 benachrichtigten Bieter*innen können ihren Stein dann am Sonntag (7. Mai) um 11 Uhr am Adlerturm abholen. Oberbürgermeister Thomas Westphal wird den Stein dann übergeben. Dortbunt.live wird die Aktion mit der Kamera begleiten. Achtung: bitte den Nachweis über die Einzahlung mitbringen!

    Martina Furlan, die Geschäftsführerin von Kinderschutzbund Dortmund e.V., wird vor Ort für Fragen zur Arbeit des Kinderschutzbundes zur Verfügung stehen und Stadtarchäologe Ingmar Luther steht bereit, um Fragen zur Archäologie und Geschichte der Stadt Dortmund zu beantworten.

    Auch für Kinder gibt es in der Zeit zwischen 11 und 12 Uhr etwas zu entdecken: Verborgen im Sand-Spielbereich vor dem Adlerturm befinden sich kleine Schätze zum Ausgraben. Spannend wird sein, welche Spendensumme für die verbliebenen 30 Steine am Ende zusammenkommen wird.

  2. Starke Bilanz: Stadtmauersteine bringen Spenden in Höhe von 45.000 Euro zusammen (PM)

    Bei den ersten beiden Spendenaktionen mit den historischen Stadtmauersteinen in der Vorweihnachtszeit kam bereits eine stolze Spendensumme zusammen. Bürger*innen konnten gegen eine Spende an den Deutschen Kinderschutzbund Dortmund e.V. ein kompaktes Stück Stadtgeschichte mit nach Hause nehmen.

    Im Rahmen von DORTBUNT.live bestand am Sonntag, den 7. Mai noch einmal eine Chance einen von weiteren 30 Stadtmauersteinen zu ergattern. Wer sich dafür interessierte, musste im Vorfeld sein Gebot abgeben. Die Höchstbietenden wurden dann ausgewählt und benachrichtigt. Am Sonntagvormittag konnten sie ihren Stein am Adlerturm abholen. Oberbürgermeister Thomas Westphal übergab die Steine selbst vor Ort mit jeweils einem Echtheitszertifikat der Denkmalbehörde.

    Die 30 Steine brachten am Sonntag 4.292 Euro für den Kinderschutzbund ein. Insgesamt wurden bei allen Aktionen zusammen 44.743 Euro erzielt. Die höchste Einzelspende für einen der 30 Steine lag bei 450 Euro, die niedrigste (brücksichtigte) Spende bei 55 Euro.

    Oberbürgermeister Thomas Westphal verkündete spontan in der Live-Schalte zu DORTBUNT.live, die Summe rund machen zu wollen. Er stockte die Spendensumme auf 45.000 Euro auf. „Es ist großartig zu sehen, wie sehr sich die Menschen mit dieser Stadt und ihrer Geschichte identifizieren“, sagte Thomas Westphal im Interview mit der Reporterin.

    Genau genommen liegt die Spendensumme noch höher. Allerdings wurden einige Spenden bei den beiden großen Aktionen in der Vorweihnachtszeit über die Plattform betterplace.org eingereicht. Diese sind an konkrete Projekte gebunden, landen daher in einem anderen „Topf“ und müssen buchhalterisch anders verbucht werden. Somit können sie in der offiziellen Stadtmauersteine-Spendensumme des Kinderschutzbundes offiziell nicht mitgerechnet werden. Die „inoffizielle Gesamtsumme“ beträgt heute nach der Statistik der Denkmalbehörde 47.549 Euro.

    Die 30 neuen Besitzer*innen von Steinen der alten Stadtmauer waren glücklich, nun einen der Steine ihr Eigen nennen zu dürfen. Ein Angehöriger eines Familienunternehmens aus der Baubranche erzählte in der Live-Schalte, dass der Stein in den Büroräumen der Firma ausgestellt werden soll. Eine stolze Stein-Neubesitzerin wird ihn im Wohnzimmerregal platzieren, ein anderer hat ihm einen Platz im Garten reserviert. Allen war wichtig, dass sie mit ihrer Spende noch etwas Gutes tun konnten.

    Oberbürgermeister Thomas Westphal, der Kinderschutzbund Dortmund und die Denkmalbehörde freuten sich darüber, dass die Aktion so gut angekommen ist, und bedanken sich bei allen Spenderinnen und Spendern.

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