Von Gerd Wüsthoff
Der Deutsche Kinderschutzbund wurde 1953 gegründet und ist ein Dachverband von Landesverbänden, die derzeit etwa 430 Ortsvereine repräsentieren. Der Kinderschutzbund Dortmund e.V. – einer dieser Ortsvereine – wurde im turbulenten Jahr 1968 von engagierten Dortmunder BürgerInnen gegründet. Aus diesem Anlass feierte der Kinderschutzbund Dortmund jetzt sein 50-jähriges Bestehen. Anlässlich der Feier im Wichernhaus wurden die ehrenamtlichen und hauptamtlichen HelferInnen und FörderInnen feierlich geehrt.
„Emscherblut“ bestritt den kurzweiligen Teil des Programms
Nach Ansprachen von des Vorsitzenden Dr. Matthias Albrecht, der Geschäftsführerin Martina Furlan und dem Ehrengast – Schuldezernentin Daniela Schneckenburger – erfreute das Quartett „Emscherblut“ mit seiner spontanen „Impro-Show“ die begeisterten geladenen Gäste der Jubelfeier.
Dr. Albrecht hob in seiner Ansprache besonders den Einsatz der Ehrenamtlichen hervor, „ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre“. In gleicher Weise lobten Furlan und die Dortmunder Schuldezernentin Schneckenburger den Einsatz der ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen des Kinderschutzbundes in Dortmund.
„Besonders in diesen wieder turbulenter werden Zeiten, mit seinem aufkommenden Populismus und Egoismus in der Gesellschaft, ist der Einsatz der Ehrenamtlichen nicht hoch genug zu bewerten“, betonte Schneckenburger in ihrer Dankesrede.
Dr. Albrecht erwähnte in seiner Rede das neben der Kita in der Yorkstraße, für derzeit 110 Kinder, durch Dogewo21 geplant und errichtet, eine weitere Kita in Bodelschwingh Anfang 2019 eröffnen wird. In diesem Zusammenhang wies der Vorsitzende auf die Notwendigkeit von Spenden hin, ohne die die Arbeit des Kinderschutzbundes nicht durchführbar sei.
Klare Botschaft: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein Dorf“
Der Kinderschutzbund setzt sich laut Satzung für den Kinderschutz, die Kinderrechte und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder und ihren Familien ein. Der nach eigenen Angaben parteipolitisch und konfessionell ungebundene Verband will auftretende Missstände aufspüren, Politiker und Verwaltung zum Handeln drängen und durch eigene Initiativen eine kindgerechtere Gesellschaft herbeiführen.
„In unserer sich vereinzelnden Gesellschaft braucht es das Engagement der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen des Kinderschutzbundes gerade heute“, führte Schneckenburger in ihrer Ansprache weiter aus, und zitierte dann ein auch hier geltendes afrikanisches Sprichwort.
Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch von Kindern geschieht leider allzu häufig. In der Beratungsstelle des Kinderschutz-Zentrum Dortmund arbeiten Psychologinnen, PädagogInnen und SozialarbeiterInnen, die auch therapeutisch qualifiziert sind in der Fachberatungsstelle des Kinderschutzbund Dortmund. Das Büro ist Anlaufstelle und Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
Gewalt und Missbrauch gegenüber Kindern und Jugendlichen
Das kann sich um einen Verdacht auf Gewalthandlungen, berichtete oder beobachtete Gewalt oder Erinnerungen an selbst erlittene Gewalt handeln. Gewalt können Prügel („Handpädagogik“) und andere Misshandlungen, sexueller Missbrauch und Vergewaltigung oder auch körperliche und seelische Vernachlässigung sein.
Außerdem ist es Gewalt gegen das Kind, wenn es mit ansehen muss, dass andere gewalttätig sind und z.B. der Vater die Mutter verprügelt oder die Mutter ein Geschwisterkind. Wenn Kinder akut in Gefahr sind, arbeiten wir je nach Bedarf mit Kinderärzten und dem Jugendamt zusammen. Die Mitarbeiter der Fachberatungsstelle erstatten keine Anzeige!
Zur Fachberatungsstelle können alle Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene bis zu 26 Jahren, sowie deren Eltern oder andere Angehörige kommen. Darüber hinaus berät die Fachberatungsstelle ErzieherInnen, LehrerInnen, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, ÄrztInnen, SeelsorgerInnen, JugendgruppenleiterInnen, NachbarInnen, d.h. alle Menschen, die erfahren haben oder befürchten, dass ein Kind misshandelt oder sexuell missbraucht wird, und nicht wissen, was sie jetzt für die Kinder oder Jugendlichen tun können.
Die Beratung ist kostenlos – d.h. sie wird durch das Jugendamt und den Trägerverein finanziert – und auf Wunsch auch anonym. Wenn Jugendliche ohne Wissen ihrer Eltern kommen, berät die Fachberatungsstelle sie selbstverständlich auch. Die Eltern werden erst dann informiert, wenn die Jugendlichen damit einverstanden sind.
Wer zur Fachberatungsstelle kommt, tut das in der Regel freiwillig. Die Mitarbeiter in der Fachberatungsstelle unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht.
Mehr Informationen: www.dksb-do.eu
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Nordstadtblogger-Redaktion
Der Kinderschutzbund Dortmund sucht für drei angebotene Projekte ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Für das Kinder- und Jugendtelefon, die „Nummer gegen Kummer“:
Das Telefon ist montags bis freitags von 14 – 20 Uhr besetzt. Die Frauen und Männer sollten Zeit haben, 3 Dienste im Monat von je 2 Stunden zu übernehmen.
Familienpaten
Die ehrenamtlichen Familienpaten verbringen regelmäßig 1 x wöchentlich (ca. 3-4 Stunden) Zeit mit ihren Patenkindern und gestalten ihre Zeit in der Familie und auch außerhalb, dies immer abgestimmt auf die Bedürfnisse aller Beteiligten.
Zeitschenker: Patenschaften für Kinder psychisch kranker Eltern
Zeitschenker verbringen regelmäßig Zeit mit ihrem Patenkind. Sie unternehmen außerhalb des familiären Umfeldes etwas mit ihnen und haben ein offenes Ohr für ihre Wünsche, Sorgen und Gefühle.
Zu diesen Tätigkeiten gehören außerdem eine fachliche Begleitung, die einmal im Monat stattfindet.
Zu Beginn des Projektes werden die Interessierten in einem ausführlichen Einzelgespräch informiert und durchlaufen im Anschluss eine 3-monatige Schulung.
Interessierte Frauen und Männer melden sich bitte telefonisch unter
0231/84 79 78 0 oder per Mail an verwaltung@dksb-do.de.