In über hundert Städten in Deutschland, Belgien, Großbritannien, Österreich und der Schweiz werden Kinder, Jugendliche und Familien am kommenden Wochenende, 19. und 20. September, auf Fahrrädern eine riesige „Kidical Mass“ veranstalten. Zum Weltkindertag am Samstag und im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche fordern sie ein Umdenken in der Verkehrspolitik. „Wir wollen, dass Kinder sicher mit dem Rad fahren können“, sagt Darius Silski von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Der Vater von zwei Kindern erklärt: „Bei der Kidical Mass erobern sich hunderte Kinder die Stadt zurück und fahren strahlend über den Wall und die großen Straßen, um so für ein kinder- und fahrradfreundliches Dortmund zu werben.“ Die Polizei sichert die Strecke ab.
Schwerpunkt Nordstadt: Vom Friedensplatz geht’s Richtung Hoeschpark
Veranstaltet wird die „Kidical Mass“, die am 20. September um 14 Uhr auf dem Friedensplatz beginnt, von Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr. Die Organisator*innen möchten an den Erfolg des letzten Jahres anknüpfen, als mit 1.100 Teilnehmenden in Dortmund die bisher weltgrößte „Kidical Mass“ stattfand. ___STEADY_PAYWALL___
In diesem Jahr ist der Hoeschpark das Ziel, um auf den großen Handlungsbedarf für den Radverkehr in der Nordstadt, aber auch auf das große Potenzial in diesem Stadtteil hinzuweisen.
„Es ist natürlich ein großer Spaß, mit hunderten Kindern und guter Musik mitten auf dem Wall zu fahren, wo sonst die Autos dröhnen“, meint Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr, aber es gehe auch darum, eine andere Verkehrspolitik einzufordern. Die siebenjährige Merle sieht das auch so. Sie wünscht sich mehr Fahrradwege in Dortmund. „Und breiter!“
Gerade für Kinder sei eine Qualitätswende bei der Dortmunder Radinfrastruktur wichtig. „Schmale aufgepinselte Streifen auf Hauptstraßen reichen einfach nicht“, meint Fricke.
Wo immer möglich, müssten auf Hauptstraßen Auto- und Radverkehr baulich getrennt und für gute Sicht gesorgt werden. Und dort, wo der Radverkehr über Nebenstraßen geführt werde, müsse der Durchgangsverkehr von Autos unterbunden werden.
„Eine Nebenstraße voller Kfz-Durchgangsverkehr funktioniert einfach nicht für Radfahrende, und schon gar nicht für Kinder“, meint Fricke. Die „Kidical Mass Dortmund“ ist parteipolitisch unabhängig, aber Merle hat einen guten Tipp für den Sieger der OB-Stichwahl: „Wenn ich Oberbürgermeisterin wäre, würde ich keine Autobahnstraßen bauen, sondern Fahrradbahnen!“
Es muss mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden
Die Polizei Dortmund teilt mit, dass in der Innenstadt wegen der Versammlung mit Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden muss. Zunächst werde es von 13 bis 14 Uhr eine Zubringer-Fahrt zum Versammlungs-Startpunkt auf dem Friedensplatz geben.
Mit erwarteten 60 bis 80 Teilnehmer*innen wird diese vom Mehrzweckplatz Wambel aus über den Wambeler und Körner Hellweg, Kaiserstraße, Hamburger Straße, Brüderweg, Ostwall, Victoriastraße und Betenstraße führen.
Von 14 bis 16 Uhr soll dann die eigentliche Fahrrad-Route beginnen. Vom Friedensplatz aus geht es mit erwarteten 1.000 Teilnehmer*innen über Süd-, Hiltrop-, Hohen, Königs-, Burg- und Schwanenwall, Geschwister-Scholl-Straße bis zur Nebenfahrbahn der Weißenburger Straße.
Südlich der Schwanenstraße wenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann und fahren über Oesterholzstraße, Borsigplatz, Wambeler, Lünener und Kirchderner Straße bis zum Ziel am Hoeschpark. Aufgrund der hohen Teilnehmer*innenzahl ist auf der Wegstrecke mit temporären Beeinträchtigungen für den Verkehr zu rechnen. Die Polizei wird die Versammlung mit mehreren Einsatzfahrzeugen begleiten.
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