Eigentlich wäre am Montag (23.11.2020) die Dortmunder Weihnachtsstadt eröffnet worden, wäre da nicht Corona. Den Weihnachtsmarkt und die international bekannte Riesen-Tanne gibt es in diesem Jahr wegen der Einschränkungen durch die Pandemie nicht. Die Schausteller*innen und Marktleute machten daher am Montagabend mit einer Aktion auf die wirtschaftlich existenzbedrohende Situation aufmerksam.
Dieses Jahr ist anders: Leere Plätze statt Weihnachtsfeier und Mandeln
Der Geruch von Glühwein, gebrannten Mandeln und anderen Speisen liegt in der Luft und auf den Plätzen stehen zahlreiche Hütten und Fahrgeschäfte. So zeigt sich die Dortmunder Innenstadt normalerweise zur Vorweihnachtszeit. Doch in diesem Jahr hat die Corona-Pandemie für eine Absage der Veranstaltung gesorgt.
Stattdessen bot sich den Passant*innen an diesem Montagabend ein anderes Bild: Schausteller*innen und Markleute hatten hunderte Kerzen aufgestellt. Sie zeigten symbolisch, wo nun eigentlich die vielen Stände stehen sollten. Es ist Trauer und Demonstration zu gleich: „Wir haben uns gedacht, so eine Veranstaltung wie die Weihnachtsstadt, kann man nicht so sang- und klanglos absagen. Da sollte man wirklich einmal dran erinnern und auch insgesamt nochmal auf die Situation der Branche aufmerksam machen“, erklärt Schausteller Patrick Arens.
Neben den Kerzen wurden auch Schilder aufgestellt. Forderungen wie „November-Hilfen auf Dezember ausdehnen“ waren auf ihnen zu lesen. Für die Branche, die seit Beginn der Pandemie keine Veranstaltungen mehr machen darf, bedeutet das die einzige Überlebenschance, erklärt Arens. „Jetzt geht es natürlich nur mit finanziellen Hilfen durch den Staat. Das ist normalerweise nicht unsere Art und Weise, aber anders wird es dieses Jahr leider nicht funktionieren.“
Veranstaltungen mit Hygienekonzepten Chancen geben statt pauschale Verbote
Viel lieber als Staatshilfen würden die Schausteller*innen Veranstaltungen mit geeigneten Hygienekonzepten durchführen. Arens nennt hier das Konzept der Weihnachtsstadt als Beispiel. Onlineregistrierungen und Zugangsbegrenzungen hätten hier angewendet werden sollen. Dass es dazu nun auf Grund der hohen Inzidenz nicht kommt, hat Arens Verständnis. Dass es momentan nicht möglich gewesen ist, den Weihnachtsmarkt durchzuführen, sei jedem klar.
Doch für 2021 fordert Arens eine Chance für durchdachte Konzepte statt pauschaler Veranstaltungsverbote. Bislang habe seine Branche eine Ungleichbehandlung erfahren. Während es Lockerungen für Freizeitaktivitäten wie Freizeitparks und Schwimmbäder gegeben hat, blieben Straßenfeste verboten. „Wenn wir bei Inzidenzen sind, wo andere Sachen stattfinden können, wie Biergärten und ähnliches, dann möchten wir schon ganz gerne auch wieder eine Chance bekommen, mit unseren Veranstaltungen mitzumischen“, erklärt Arens.
Einige Schausteller*innen haben ihre Verkaufsanhänger nun verteilt im gesamten Stadtgebiet aufgebaut. Dort verkaufen sie die typischen Weihnachtsmarkt-Speisen nun to-go. Andere haben eigene Onlineshops erstellt. Eine Übersicht über die lokalen Verkaufsstellen bietet diese Karte.
(Bitte neu laden, falls Karte nicht angezeigt wird.)
Fotostrecke: (K)ein Baum für Dortmund
Er wollte wieder einer der Größten werden. Doch, noch bevor er zu Ende gebaut war, begann schon der Abbau. Der Weihnachtsbaum, der eigentliche Mittelpunkt der Weihnachtsstadt auf dem Hansaplatz in Dortmund hat es in diesem Jahr wahrlich nicht zu voller Größe geschafft. Unser Fotograf Leopold Achilles hat den Wandel in den letzten zwei Wochen dokumentiert.
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Die Stadt Dortmund stellt Schaustellern Flächen zum Verkauf zur Verfügung (PM Stadt Dortmund)
Die Stadt Dortmund stellt Schaustellern Flächen zum Verkauf zur Verfügung
Die Corona Pandemie hat besondere Auswirkungen auf die Veranstaltungsbranche. Insbesondere die Schaustellerbetriebe sind von den seit Ausbruch der Covid-19 Pandemie eingeführten Beschränkungen wirtschaftlich stark betroffen.
Die Stadt Dortmund hat nun in Zusammenarbeit mit dem Markthandel- und Schaustellerverband Westfalen e. V. Maßnahmen und Lösungen entwickelt, den Schaustellerbetrieben den Zugang zu öffentlichen und privaten Flächen zu ermöglichen, um dort Lebensmittel und Waren verkaufen zu können, die man so beispielsweise auch im Rahmen der Weihnachtsstadt hätte kaufen können. „Wir haben einen guten Weg gefunden, den Dortmunder Schaustellern noch Teile des Weihnachtsgeschäfts zu ermöglichen“, so Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Positives Signal senden
Die vorübergehende, befristete Zurverfügungstellung von geeigneten Sondernutzungsflächen im Stadtgebiet Dortmund – sowohl in der Dortmunder City als auch in den Stadtteilen – soll dazu beitragen, die wirtschaftlichen Härten abzufedern und ein positives Signal an die Betroffenen zu senden. Vor diesem Hintergrund lässt sich eine derartige Nutzung öffentlicher Wegeflächen als im besonderen öffentlichen Interesse liegend rechtfertigen. „Wir freuen uns, dass wir als Schausteller von der Stadt Dortmund die Möglichkeit bekommen, doch noch einige unserer Waren anzubieten und so die Stadt ein wenig lebendiger machen können,“ erklärt Patrick Arens vom Schaustellerverband Westfalen e.V. .
Es ist beabsichtigt, dem Markthandel- und Schaustellerverband Westfalen e. V. eine befristete Sondernutzungserlaubnis für geeignete Flächen im Stadtgebiet Dortmund zu erteilen. Sondernutzungsgebühren werden auf der Grundlage des Gebührentarifs zur Sondernutzungssatzung erhoben.
Rotation des Angebots
Die Vergabe, die Bestückung sowie eine Rotation des Angebotes der Flächen werden in Eigenverwaltung durch den Markthandel- und Schaustellerverband Westfalen e. V. mit den einzelnen Schaustellerbetrieben vorgenommen. Ziel ist es, ein variables Angebot und eine angemessen Verteilung der Standorte zu erreichen.
An folgenden Flächen können die Schausteller Teile ihres Sortiments anbieten:
Innenstadt:
– Friedhof
– Platz von Leeds
– Platz von Netanya
– Kampstraße
– Katharinenstraße
– Alter Markt
– Kleppingstraße
Ab Januar 2021:
Außenbezirke ggf. Erweiterung (ab Frühjahr):
– Hombruch – Harkortstraße (bei Bedarf ab Dezember)
– Hörde – Phoenixplatz
-Asseln – Hof-Schulte-Platz