Von Leonie Krzistetzko
Die Eröffnung des „Leuchtturms“ und eine Pop-up-Brauerei vor Ort noch in diesem Jahr: Die Umgestaltung der Speicherstraße zur Aufwertung des Hafenviertels befindet sich in vollem Gange. Was bislang passiert ist und wie es weitergeht, wurde gestern im siebten Bürger*innendialog „Hafenquartier Speicherstraße“ besprochen. Aufgrund der Corona-Pandemie musste er digital stattfinden. Über 70 Teilnehmende waren zugeschaltet.
„Hafenquartier Speicherstraße“: Angebote sollen Besucher*innen ab dem Sommer ins Quartier ziehen
Zum Einstieg gab Oberbürgermeister Thomas Westphal Auskunft über die Entwicklungen in der südlichen Speicherstraße. Sie werde „Mitte nächsten Jahres bis zum Herbst hin komplett anders aussehen.“ Die Eröffnung des Gebäudes „Leuchtturm“ sei für den Herbst dieses Jahres anberaumt. ___STEADY_PAYWALL___
Der Umbau des Gebäudes, in dem künftig das Projekt „Heimathafen“ angesiedelt sein wird, soll im Herbst 2022 fertiggestellt werden. Der Baustart für die Akademie für Theater und Digitalität werde noch in diesem Monat sein und bis Mitte 2022 andauern.
Im April soll dann in einem nächsten Schritt der öffentliche Raum im Quartier umgestaltet werden. Konkret geht es hierbei beispielsweise um die Gestaltung der Grünanlagen. Der Lensing Media Port soll Ende 2022 oder Anfang 2023 fertiggesellt werden, der Umbau des Hafenforums wird schrittweise erfolgen und soll 2025 vollständig abgeschlossen sein. „Wir werden aber schon 2022 ein aktives Leben in der südlichen Speicherstraße haben“, so Westphal.
Umschlagplatz und Pop-up-Brauerei könnten schon im Sommer Gäste anlocken
Was mit den Grundstücken zu Beginn der Speicherstraße – zur Lagerhausstraße hin – passiert, ist zurzeit noch in Vorbereitung. „Für uns ist das Nutzungskonzept wichtig, sowie die städtebauliche Qualität. Es ist wichtig, dass das, was da gedacht wird, reinpasst in das, was wir insgesamt mit dem Quartier vorhaben“, so Westphal.
Es sei allen Beteiligten wichtig, dass das Leben durch die Umgestaltung und Bebauungen in der Speicherstraße, nicht zum Stillstand komme: „Wir wollen die Lebendigkeit in diesem Viertel auch in dieser Bauphase haben“, so Westphal. Man habe einen Platz gefunden, wo sowohl der Umschlagplatz als auch die Bergmannbrauerei mit einer Pop-up-Brauerei einen Standort finden und hoffe, dass diese Angebote schon im Sommer Menschen anziehen würden.
Keine Wohnbebauung aber auch keine steigenden Mieten vorgesehen
Über die nächsten Schritte und Ankerpunkte der Umgestaltung gab Birgit Niedergethmann Auskunft, Bereichsleiterin beim Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund. Hierbei legte sie den Fokus vor allem auf die Maßnahmen in der nördlichen Speicherstraße.
Schon in den letzten Bürger*innendialogen sei immer wieder der Wunsch aufgekommen, Wohnbebauung in die Umgestaltung der Speicherstraße zu integrieren. Dies sei jedoch wegen dem angrenzenden Industriehafen nicht möglich, erläuterte Niedergethmann: „Das wird nicht funktionieren.“
Die Unternehmen befürchteten nämlich, durch anliegende Wohnkomplexe in ihrer Arbeit eingeschränkt zu werden. Niedergethmann betonte jedoch, dass dieser Beschluss keiner sei, der für immer gelten müsse: „Das heißt ja nicht, dass man in 20 oder 30 Jahren nicht noch einmal etwas anderes ergänzt.“ Das Schaffen von Wohnräumen ist nicht der einzige Punkt, der die Bürger*innen beschäftigt. Prominent in der Diskussion ist auch das Thema „Gentrifizierung“.
Bürger*innen fürchten, dass die Mieten rund um das „Hafenquartier Speicherstraße“ durch die neue Ausrichtung und Umgestaltung ansteigen könnten. „Da sind keine eklatanten Steigerungen zu erwarten. Im Moment können wir diese Befürchtung noch nicht teilen“, so Niedergethmann. Dem Wunsch nach einer dreigruppigen Kindertagesstätte im U3-Bereich werde nachgekommen, es solle eine Tageseinrichtung für Kinder in das neue Hafenquartier integriert werden.
Mobilitätskonzept und Verkehr: Mit der H-Bahn ins Quartier?
Das Mobilitätskonzept für das Quartier müsse noch aufgestellt werden, so Niedergethmann. Vorgesehen sei bislang, dass es zwei Parkhäuser in der Speicherstraße geben solle, eines im Norden und eines im Süden. Außerdem wolle man in der Entwicklung des Konzepts stark auf Elektromobilität setzen und auch genauer die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr den Fokus nehmen.
„Wir werden das Thema auf jeden Fall weiter intensivieren, auch was weitere Buslinien angeht“, schilderte Jörg Jacoby von den Dortmunder Stadtwerken hierzu. Besprochen würde aktuell die Möglichkeit, die H-Bahn in das Quartier zu führen, so Niedergethmann. Ein Vorhaben, das auch Überbürgermeister Thomas Westphal untermauert:
„Wir meinen das richtig ernst, dass es möglich ist, dass die H-Bahn eine Station direkt vor der Speicherstraße in Quartierslage bekommt – nämlich da, wo sich zurzeit der Park and Ride Parkplatz befindet.“ Dabei wolle man darauf achten, dass keine Parkplätze für das Vorhaben weggenommen werden müssten, so Westphal. Generell werde der südliche Bereich der Speicherstraße komplett autofrei sein, der nördliche Bereich wegen den Zugängen zu den geplanten Parkhäusern weitestgehend.
Eventschiff Herr Walter soll bleiben – mit Photovoltaik und Dachbegrünung zur Klimafreundlichkeit
Eine Sorge einiger Bürger*innen war, dass das Eventschiff Herr Walter der Umgestaltung der Speicherstraße weichen muss. Zurzeit befindet es sich in der Speicherstraße 90. Die Befürchtung der Bürger*innen wird jedoch nicht eintreten, wie Oberbürgermeister Westphal mit klaren Worten unterstrich: „Das Schiff Herr Walter als Location bleibt – unbedingt.“
Wie das Mobilitätskonzept muss auch noch ein Energie- und Klimakonzept für das Projekt erstellt werden. Geplant seien Maßnahmen wie Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen, um die Klimafreundlichkeit des Quartiers zu gewährleisten, so Niedergethmann.
Auch über Bauformen mit nachhaltigen Baustoffen würde nachgedacht. Zudem sei auch die Installation von Dachgärten möglich. Zum Punkt „Schall und Lärm“ unterstrich sie, dass der „maximale Schutz für Anwohnerinnen“ gewährleistet werden solle, und ein Schallschutzgutachten erarbeitet werde, sobald ein Verkehrsgutachten vorliege.
Über den Stand der Baumaßnahmen wolle man gerne in den weiteren Bürger*innendialogen berichten. Es sei geplant, dass im ersten oder zweiten Quartal des kommenden Jahres der Satzungsbeschluss gefasst werden könne, damit der Bebauungsplan rechtswirksam sei. Der nächste Bürger*innendialog ist am 14. Juni. Hier wird das genaue Mobilitätskonzept besprochen.
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Einladung Bürger*innendialog Hafenquartier Speicherstraße am 14.06.2021 um 19:00 Uhr (PM Wirtschaftsförderung Dortmund)
Einladung Bürger*innendialog Hafenquartier Speicherstraße am 14.06.2021 um 19:00 Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit laden wir Sie herzlich zum nächsten Bürger*innendialog Hafenquartier Speicherstraße am 14.06.2021 um 19:00 Uhr ein. Auf Grund der anhaltenden Pandemie-Situation, werden wir erneut ein digitales Format durchführen. Um einen direkten Austausch zu ermöglichen, nutzen wir hierfür den Online-Dienst „Zoom“:
Registrieren Sie sich bitte hier:
https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZUvduyqrTktG9XO6yn1JXYJEFlwwuqo4nd2
Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit Informationen über die Teilnahme am Meeting. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.
Achter Bürger*innen-Dialog Hafenquartier Speicherstraße am 14. Juni 2021 – Mobilität und Verkehr im Fokus (PM)
Achter Bürger*innen-Dialog Hafenquartier Speicherstraße
am 14. Juni 2021 – Mobilität und Verkehr im Fokus
Bereits zum achten Mal lädt die Stadt Dortmund zusammen mit der Entwicklungsgesellschaft d-Port21 zum Bürger*innen-Dialog Hafenquartier Speicherstraße ein. Am 14. Juni 2021 um 19.00 Uhr werden dieses Mal inhaltlich die Themen Mobilität und Verkehr im Mittelpunkt stehen. Die Veranstaltung wird voraussichtlich bis etwa 20:30 Uhr dauern.
Es wird Informationen und Diskussionen geben rund um das Mobilitätskonzept für das Quartier insgesamt. Dabei geht es um die Fuß- und Radwegeverbindungen ebenso wie um das Parken im Quartier.
Außerdem geben Expert*innen von DSW21 und H-Bahn21 Einblicke in die aktuellen Planungen für das Areal in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr: Zunächst ist die verkehrliche Anbindung mit einer neuen Buslinie vorgesehen. Langfristig könnte dann eine neue H-Bahn-Trasse das Hafenquartier Speicherstraße mit dem ebenfalls neuen Quartier „Smart Rhino“ und der Haltestelle Fredenbaum verbinden.
Auf Grund der anhaltenden Pandemie-Situation findet der Austausch erneut in digitaler Form statt. Für die Zoom-Konferenz ist eine Anmeldung unter http://www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de (Rubrik Termine) oder unter http://www.d-port21.com (Rubrik Aktuell) erforderlich. Nach der Registrierung erhalten Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit weiteren Informationen über die Teilnahme am Meeting. Bis spätestens Sonntag, den 13. Juni 2021 sollten sich Interessierte bitte registrieren.
Bürger*innendialog Hafenquartier Speicherstraße geht in die 10. Runde – Rundgang durch die nördliche Speicherstraße mit Oberbürgermeister Thomas Westphal (PM)
Der 10. Bürger*innendialog zum Hafenquartier Speicherstraße steht an. Der Rundgang mit Oberbürgermeister Thomas Westphal wird wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden und interessierten Bürger*innen die Möglichkeit bieten, sich direkt auszutauschen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.
Nachdem bei dem letzten Bürger*innendialog im November der Fokus auf der südlichen Speicherstraße lag, steht dieses Mal die nördliche Speicherstraße im Vordergrund. Neben dem aktuellen Sachstand wird das Thema Zwischennutzungen wie beispielsweise die Hall of Fame eine zentrale Rolle spielen.
Der Spaziergang findet am Dienstag, 31. Mai 2022, von 19 – 21 Uhr statt. Der genaue Startpunkt des Rundgangs wird den angemeldeten Personen kurz vor der Veranstaltung per E-Mail mitgeteilt. Die Zahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt und mit einer vorherigen Online-Anmeldung verbunden.
Die Anmeldung sollte daher so früh wie möglich erfolgen (dies gilt auch für interessierte Medienvertreter*innen) und kann unter diesem Link vorgenommen werden: https://www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de/service/termine/10-buergerinnendialog-hafenquartier-speicherstrasse.
Für den Rundgang werden festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung empfohlen.